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Drei Episoden, die die Themen Liebe, Sexualität und Gewalt variieren: "Hero" erzählt die Geschichte des siebenjährigen Vatermörders Richie Bacon, der nach der Tat - so seine Mutter - wie ein Engel durchs Fenster davonflog. In "Horror" gelingt es dem Wissenschaftler Dr. Graves, den Sexualtrieb in eine Flüssigkeit zu destillieren. Nach dem versehentlichen Genuß der Flüssigkeit wird er zum leprösen, mordenden Monster. Im Mittelpunkt von "Homo" steht die Gefängnisromanze des Diebes John Broom mit dem Gewalttäter Jack Bolton, der schließlich bei einem Ausbruchversuch stirbt. Virtuoses…mehr

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Produktbeschreibung
Drei Episoden, die die Themen Liebe, Sexualität und Gewalt variieren: "Hero" erzählt die Geschichte des siebenjährigen Vatermörders Richie Bacon, der nach der Tat - so seine Mutter - wie ein Engel durchs Fenster davonflog. In "Horror" gelingt es dem Wissenschaftler Dr. Graves, den Sexualtrieb in eine Flüssigkeit zu destillieren. Nach dem versehentlichen Genuß der Flüssigkeit wird er zum leprösen, mordenden Monster. Im Mittelpunkt von "Homo" steht die Gefängnisromanze des Diebes John Broom mit dem Gewalttäter Jack Bolton, der schließlich bei einem Ausbruchversuch stirbt. Virtuoses Langspielfilmdebüt des Regisseurs Todd Haynes, der für das Drehbuch auf drei Romane Jean Genets zurückgriff. Die drei ineinander verwobenen Episoden werden mit der Hilfe verschiedener Stilmittel inszeniert: eine fiktive Reportage ("Hero"), eine an den Klischees der fünfziger Jahre orientierte Horrorgeschichte ("Horror") und eine homoerotische Liebesgeschichte, deren düsterer Realismus durch bunte Flashbacks gebrochen wird ("Homo"). Zusammen ergeben die Episoden eine spielerisch-provokative Auseinandersetzung mit Vergiftungen im metaphorischen Sinn, mit gesellschaftlichen Phänomenen wie Verdorbenheit, Korruption und Ausgrenzung.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Trailer von anderen Filmen - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Kurzfilm "Dottie Gets Spanked" (29 Min.)
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.03.2008

Giftmischer
Aus vielen Quellen: "Poison" von Todd Haynes

Todd Haynes: "Poison".

Alamode. 85 Min., Englisch, dt. UT. Extras: Kurzfilm "Dottie Gets Spanked", Trailer.

Todd Haynes nennt gern die Quellen seiner Inspiration: Für "I'm Not There", der gerade in den Kinos läuft, sind es Leben und Werk Bob Dylans, für "Poison", seinen ersten Spielfilm aus dem Jahr 1991, das Werk von Jean Genet. Beide Male wäre man auch selbst draufgekommen, aber es ist Ausdruck einer sympathischen Bescheidenheit des Filmemachers, darauf hinzuweisen, dass er Vorbilder hat.

Die sind bei den Episoden "Hero", "Horror" und "Homo", aus denen "Poison" besteht, dann aber doch weit gestreut. "Hero" ist eine Dokumentation über einen Jungen, Richie Beacon, der seinen Vater erschossen hat und dann aus dem Fenster davonflog - natürlich keine echte Dokumentation, sondern eine trotz leichter Übertreibungen ziemlich getreue Fälschung reißerischer Filmchen in den amerikanischen Lokalnachrichten. Richies Mutter, eine schräge Nudel, wird interviewt, ebenso eine Lehrerin, eine Sozialarbeiterin, ein Polizist, und was wir da erfahren über den Siebenjährigen und seine sadomasochistischen Spielchen ist um ein Vielfaches komischer als "Homo", der ohne Humor auskommt.

In dieser Geschichte geht es ins Männergefängnis zu einem Häftling und seiner sexuellen Obsession, deren Gegenstand ein anderer Häftling ist. "Querelle" ist nicht weit, die ganze Stimmung erinnert sehr an Fassbinders Genet-Verfilmung, leider ohne Jeanne Moreau und in den Farben nicht halb so gewagt.

Ein Wissenschaftler, der den Sexualtrieb im Labor isoliert und verflüssigt hat, trinkt dieses Serum. Es verwandelt ihn vor den Augen seiner neuen Mitarbeiterin, die ihm am liebsten gleich in die Arme flöge, in ein Monster. Das ist "Horror", gefilmt wie ein billiger Gruselfilm aus den Fünfzigern, mit schrägen Untersichten, treibender Musik, Großaufnahmen von Eiterbeulen und so weiter, wobei die Angst, um die es in "Poison" geht, nicht mehr der nuklearen Verseuchung, sondern Aids gilt. Ineinandergeschnitten, aber ohne offensichtliche Verbindungslinien, finden die drei Geschichten nie wirklich zusammen, aber die düstere Stimmung ist von immenser Sinnlichkeit.

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