Murat ist weg. Inhaftiert im US-Gefangenenlager Guantanamo. Rabiye Kurnaz (Meltem Kaptan), Bremer Hausfrau und liebende Mutter, versteht die Welt nicht mehr. Geht zur Polizei, informiert Behörden und verzweifelt fast an ihrer Ohnmacht. Bis sie Bernhard Docke (Alexander Scheer) findet. Der zurückhaltende, besonnene Menschenrechtsanwalt und die temperamentvolle, türkische Mutter - sie kämpfen nun Seite an Seite für die Freilassung von Murat. Papier ist geduldig, Rabiye ist es nicht. Eigentlich möchte sie nur zurück zur Familie in ihr Reihenhaus und wird doch immer wieder in die Weltgeschichte katapultiert. Sie zieht mit Bernhard bis vor den Supreme Court nach Washington, um gegen George W. Bush zu klagen. Bernhard gibt dabei auf sie acht. Und Rabiye bringt ihn zum Lachen. Mit Herz und Seele. Mit letzter Kraft. Und am Ende geschieht, was niemand mehr für möglich hält.
Bonusmaterial
Teaser und Trailer Berlinale-Clip WendecoverFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.04.2022Kurnaz' Drama
Vor neun Jahren drehte der junge Regisseur Stefan Schaller den Film "Fünf Jahre Leben". Es war eine harte, eine beeindruckende Abschlussarbeit, die von Murat Kurnaz' Haft in Guantánamo handelte. Im Vergleich zu dem, was man ihm angetan habe, sei der Film noch zu soft, sagte Kurnaz damals. Es ist nicht bekannt, was er zu Andreas Dresens "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" sagt. Der Film erzählt die Geschichte der Mutter, die mit einem Anwalt über Jahre verzweifelt um die Freilassung ihres Sohnes kämpft. Dresen, bei dem es immer sehr menschelt, weiß nur nicht recht, wie er das erzählen soll. Er versucht es mal mit leicht komödiantischen Elementen, obwohl es eher ein Dramenstoff ist, er probiert es mit Humor, wo es vor allem um Leid, skandalöses Unrecht und staatliches Versagen geht. Das ist bei diesem Thema erschütternd brav und auch ein wenig naiv. Nicht mal die Kölner Comedienne Meltem Kaptan, die mit hoher Drehzahl durch die Handlung rauscht, kann den Film retten. pek
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Vor neun Jahren drehte der junge Regisseur Stefan Schaller den Film "Fünf Jahre Leben". Es war eine harte, eine beeindruckende Abschlussarbeit, die von Murat Kurnaz' Haft in Guantánamo handelte. Im Vergleich zu dem, was man ihm angetan habe, sei der Film noch zu soft, sagte Kurnaz damals. Es ist nicht bekannt, was er zu Andreas Dresens "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" sagt. Der Film erzählt die Geschichte der Mutter, die mit einem Anwalt über Jahre verzweifelt um die Freilassung ihres Sohnes kämpft. Dresen, bei dem es immer sehr menschelt, weiß nur nicht recht, wie er das erzählen soll. Er versucht es mal mit leicht komödiantischen Elementen, obwohl es eher ein Dramenstoff ist, er probiert es mit Humor, wo es vor allem um Leid, skandalöses Unrecht und staatliches Versagen geht. Das ist bei diesem Thema erschütternd brav und auch ein wenig naiv. Nicht mal die Kölner Comedienne Meltem Kaptan, die mit hoher Drehzahl durch die Handlung rauscht, kann den Film retten. pek
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main