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Werner Herzogs Dokumentarfilm gewährt einen tiefen und faszinierenden Einblick in das wichtigste buddhistische Ritual - die Kalachakra-Initiation durch seine Heiligkeit den Dalai Lama. Kalachakra ist ein komplexer Initiationsritus, der die Aktivierung eines Samens der Erleuchtung zum Ziel hat, der in allen Lebewesen schlummert. Zum ersten Mal darf eine Kamera die Festlichkeiten begleiten und die Entstehung des Kalachakra-Sandmandalas dokumentieren. Exklusive Interviews mit dem Dalai Lama beleuchten die Hintergründe. Werner Herzog verbindet die Kalachakra-Initiation mit einer Pilgerfahrt zum…mehr

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Produktbeschreibung
Werner Herzogs Dokumentarfilm gewährt einen tiefen und faszinierenden Einblick in das wichtigste buddhistische Ritual - die Kalachakra-Initiation durch seine Heiligkeit den Dalai Lama. Kalachakra ist ein komplexer Initiationsritus, der die Aktivierung eines Samens der Erleuchtung zum Ziel hat, der in allen Lebewesen schlummert. Zum ersten Mal darf eine Kamera die Festlichkeiten begleiten und die Entstehung des Kalachakra-Sandmandalas dokumentieren. Exklusive Interviews mit dem Dalai Lama beleuchten die Hintergründe. Werner Herzog verbindet die Kalachakra-Initiation mit einer Pilgerfahrt zum heiligen Berg Kailash in Tibet und nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise in die Farbenpracht, die Demut und die Friedlichkeit des Buddhismus.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Interview mit Werner Herzog - Dokumentation: „Glocken aus der Tiefe“ - Biographie Werner Herzog
Autorenporträt
Werner Herzog wurde als Werner H. Stipetic am 5. Septbember 1942 in München geboren und wuchs in einem abgelegenen Dorf in Bayern auf. Als Kind kannte er weder Film, Fernsehen oder ein Telefon. Mit 14 begann er zu Reisen und telefonierte zum ersten Mal mit 17. Während des Studiums arbeitete er Nachtschichten als Schweißer, um seinen ersten Film zu produzieren, was ihm 1961 mit 19 gelang. Seitdem hat er mehr als 40 Filme gedreht, produziert oder in ihnen mitgespielt. Daneben inszenierte er Opern und veröffentlichte mehr als 12 Bücher.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.11.2003

Dalai sein ist alles: Werner Herzogs Dokumentarfilm "Rad der Zeit" macht ernst mit der Heiligkeit

Daß Werner Herzog für den Boden der Tatsachen verloren ist, konnte, wer wollte, schon vor zwanzig Jahren sehen, in Wim Wenders' schönem Interviewfilm "Chambre 666", in welchem auch Werner Herzog in besagtes Zimmer 666 kam, sich mit den Worten "ich zieh' mir jetzt erstmal die Schuhe aus" erstmal die Schuhe auszog - und dann saß er im Schneidersitz auf einem Sessel, und es sah aus, als schwebte er, und auch seine Antworten auf Wenders' Fragen nach der Kunst und dem Handwerk des Filmemachens waren eine Übung in Levitation.

Jetzt, endlich, ist Werner Herzog aufs sogenannte Dach der Welt gestiegen - im Dorf Bodh Gaya, im hohen Norden Indiens wollte Herzog ein hohes buddhistisches Fest, die sogenannte Kalachakra-Initiation, mit der Kamera dokumentieren, woraus aber nichts geworden ist. Das Ritual wurde abgesagt, im letzten Moment, und für nüchterne Betrachter mag die Ursache darin liegen, daß der Dalai Lama, der allein die Initiation vollziehen darf, sich unpäßlich fühlte. Wer allerdings, vom Film womöglich angesteckt, auch die magischen und spirituellen Zwischentöne wahrnimmt, wird den Verdacht nicht los, daß Herzogs Anwesenheit etwas mit der Absage zu tun haben könnte: schlechtes Karma, wie man als Amateurbuddhist so sagt.

Herzog zeigt, wie die Mönche zum Ort der Feier reisen, auf überfüllten Lastwagen, zu Fuß; manche werfen sich nach jedem Schritt auf den Boden, und wenn sie angekommen sind, haben sie sehr gute Laune, kochen Tee und stellen ein sogenanntes Snadmandala her, wobei man ihnen gern länger zugeschaut hätte, als Herzog sich Zeit nimmt. Denn an der physischen Realität ist der Regisseur nur am Rande interessiert. Herzog selber bleibt zwar unsichtbar, doch seine Stimme schwebt gleichsam über der Ebene, und aus den Höhen herab erzählt er dem Publikum von der tieferen Bedeutung seiner Bilder, womit er, en passant, auch klarstellt, daß er den Formproblemen des Dokumentarfilms längst entrückt ist: Wer spricht da und von welchem Standpunkt aus, und woher weiß der Mann das eigentlich alles? Herzog sind solche Fragen egal - wenn Herzog spricht, dann spricht aus ihm die Wahrheit, und wer ihm nicht glaubt, hat selber schuld.

Wer ihm nicht glaubt, sieht allerdings einen Film, der immer wieder ins Slapstick-hafte rutscht: Der heilige Ernst des Deutschen ist den Mönchen eher fremd, und weil die Rituale so kompliziert sind, geht immer etwas schief, was dem Film einige wundervolle practical jokes beschert. Einmal macht Herzogs Kamera einen Ausflug zum Berg Kailash, der vielen als heilig und manchen als das Zentrum des Universums gilt, und dann guckt der Dalai Lama in die Kamera, und Herzog fragt ihn, ob der Berg wirklich der Mittelpunkt der Welt sei. "Ich weiß nicht, wo der Mittelpunkt der Welt liegt", antwortet der Dalai Lama und lacht, "vielleicht sind Sie ja der Mittelpunkt der Welt." Na klar, wer oder was denn sonst?    CLAUDIUS SEIDL

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