Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 6,00 €
  • DVD

Japan zu Beginn des 16. Jahrhunderts: Der greise Fürst Hidetora, einst ein grausamer Feldherr, verteilt auf der Höhe seiner Macht Titel und Güter an seine drei Söhne. Der älteste Sohn Taro soll seine unmittelbare Nachfolge antreten, ihm aber noch einige Vorrechte des Clan-Oberhauptes zugestehen. Von seiner Macht verblendet erkennt der Alte nicht, daß Taro ein heuchlerisches Spiel betreibt: Hidetora verliert alle Privilegien und wird verbannt. Seinen jüngsten Sohn Saburo hatte er zuvor schon zusammen mit Tango, dem Ratgeber des Großfürsten, verstoßen, weil diese ihn aufrichtig vor den Folgen…mehr

  • Anzahl: 2 DVDs
Produktbeschreibung
Japan zu Beginn des 16. Jahrhunderts:
Der greise Fürst Hidetora, einst ein grausamer Feldherr, verteilt auf der Höhe seiner Macht Titel und Güter an seine drei Söhne. Der älteste Sohn Taro soll seine unmittelbare Nachfolge antreten, ihm aber noch einige Vorrechte des Clan-Oberhauptes zugestehen. Von seiner Macht verblendet erkennt der Alte nicht, daß Taro ein heuchlerisches Spiel betreibt: Hidetora verliert alle Privilegien und wird verbannt. Seinen jüngsten Sohn Saburo hatte er zuvor schon zusammen mit Tango, dem Ratgeber des Großfürsten, verstoßen, weil diese ihn aufrichtig vor den Folgen seines Plans gewarnt hatten. Jiro, der dritte Sohn, verweigert dem Vater später die Zuflucht, als er bei ihm unterkommen möchte. Hidetora wird in Armut, Isolation und Wahnsinn getrieben. Seine Leiden sind die Strafe für seine frühere Machtgier und Gräueltaten. In Begleitung seines treuen Hofnarren Kyoami irrt er durch die Länder, die er einst beherrscht hat. Im Kampf um sein Erbe zerfleischen sich die Söhne - geschürt durch die Intrigen der von Rache getriebenen Kaede, der Frau Taros.

Ihre Familie wurde früher von Hidetoras Kriegern ausgelöscht, und sie will sein Haus in Schutt und Asche sehen. Taro beschlagnahmt Saburus Burg. Während Hidetora sich dort aufhält, greift Jiro, der zweitälteste Sohn, an, lässt seinen Bruder Taro ermorden. Hidetora kommt zwar mit dem Leben davon, muß aber mit ansehen wie seine Leute sterben. Tango und der Narr treffen auf den herumirrenden Hidetora; gemeinsam finden sie Zuflucht bei dem blinden Tsurumaru. In ihm begegnet Hidetora seiner eigenen, grausamen Vergangenheit: Tsurumaru ist der Bruder von Sue, Jiros Frau; der Großfürst hat ihm einst, nach der Eroberung der väterlichen Burg, die Augen ausgestochen. Nun hält Jiro die Macht in Händen. Auch ihn wiegelt Kaede auf und stiftet ihn dazu an, seine Frau umbringen zu lassen; doch Kurogane erfüllt den ihm übertragenen Auftrag nicht. Saburo reitet mit seinen Leuten aus, um den Vater zu holen. Jiro überfällt ihn, muss aber, weil währenddessen ein anderer Fürst seine Burg überfallen hat, wieder abrücken.

Saburo trifft auf seinen Vater, und es kommt zu ersten Anzeichen einer Versöhnung mit dem verstoßenen Sohn. Doch Sabutoro wird erschossen. Jiro wird mit seinen Truppen von Saburos Schwiegervater in eine Falle gelockt und auf dem Schlachtfeld getötet. Hidetora stirbt darüber an gebrochenem Herzen, sein Reich teilen sich die Nachbarfürsten.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Trailer - “AK” Dokumentation von Chris Marker
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.03.2010

Apocalypse Now

"Ran".

Arthaus. Blu-ray. Japanisch, Deutsch, Untertitel. Extras: "A.K." von Chris Marker, Porträts, Booklet.

In fast allen seinen Filmen lassen sich Belege dafür finden, dass Kurosawa nicht nur einer der einflussreichsten Action-Regisseure der Filmgeschichte war, sondern auch einer der besten. Wo könnte, sollte man meinen, das sichtbarer werden als in seinem großen späten Kriegsepos "Ran"? Und gerade hier zeigt er uns dann eigentlich eher die Idee von Action als die Sache selbst. Für die erste Stunde herrscht nahezu Stillstand. In einer kurzen Jagdszene ganz zu Anfang demonstriert er uns die lässige Meisterschaft, mit der er Männer in weitärmeligen Kostümen auf Pferden mit Pfeil und Bogen auf wilde Schweine schießen lassen kann, als tanzten sie ein Freiluftballett. Aber dann sitzen für lange Zeit zwei Reihen von Männern einander gegenüber, verneigen sich, trinken, sprechen ein wenig, senken die Köpfe. Bis die entscheidende Rede beginnt: Der Herrscher teilt sein Reich auf, und natürlich fallen, allerdings nach einer weiteren Pause und einiger Vorbereitung, dann alle übereinander her.

Aber anders als etwa in die "Sieben Samurai" beteiligt sich die Kamera nicht an der Schlacht. Sie bleibt distanziert, und aus der entscheidenden Schlachtenszene, in der der alte Herrscher seinen Verstand verliert, nimmt Kurosawa den Ton heraus und legt Musik über die Bilder - als seien wir Zeugen des Weltenbrands, der bei ihm farbkodiert daherkommt und durch den blaue, rote und gelbe Banner wehen, während wir die Schreie nicht hören, das Huftrappeln und auch die Schüsse nicht, deren Mündungsfeuer wir blitzen sehen. Niemals mischt die Kamera sich ein, und so scheint das, was geschieht, unaufhaltsam und unabänderbar wie die Rituale, die ihm vorangehen - was das Grauen ausmacht, in dem sich die fraglose Schönheit dieser Apokalypse mit größtmöglicher Kontrolliertheit entfaltet. Der Boden des Reiches, das hier zerfällt, ist blutgetränkt, und kein Schicksal ist dafür verantwortlich, sondern der Herrscher, gegen den sich zwei seiner Söhne verbünden. Shakespeare war gnädiger mit seinem König Lear.

lue.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr