Das Land im Süden des Kontinents Alecrast nennt man die verfluchte Insel Lodoss. Ständig entbrennen neue Konflikte um die Herrschaft über die Insel - ein Krieg folgt dem Nächsten. 10 Jahre nach dem Kampf auf dem Feuerdrachenberg hat sich die Lage auf Lodoss nicht wesentlich verbessert: Marmos Schwarzmagier Vagnard ist hinter den beiden Artefakten zur Wiedererweckung der dunklen Göttin Kardis - der ´Kristallkugel der Seele´ und dem ´Stab des Lebens´ her. Zur Vollendung seines finsteren Plans fehlt ihm auch noch das sogenannte ´Tor´, das Kardis Seele in sich aufnehmen soll. Alte Helden wie der freie Ritter Parn mit seinen Gefährten, sowie neue Abenteuerer wie der tapfere Knappe Spark, stellen sich den dunklen Mächten entgegen um ganz Lodoss vor dem Untergang zu bewahren...!
Episode 16: Die heilige Stadt... Nach einer Spur suchend
Episode 17: Die Entscheidung... Die erzwungene Wahl
Episode 18: Die Bestimmung... Der selbst gewählte Weg
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Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit SoundeffektenFrankfurter Allgemeine ZeitungNeue Bilder braucht das Land
Ein einfacher Mann: Eine Begegnung mit Alexej Balabanov, einem der spannendsten Filmemacher des russischen Kinos
Aleksei Balabanov: "War".
Tartan Video (nur aus England). 117 Minuten. Russisch, Englisch, Untertitel.
Die Endzeit des Imperiums ist angebrochen: 1984, George Orwells Visionen sind schon längst trübe Wirklichkeit in der späten Sowjetunion, ist der Krieg in Afghanistan zum Vietnam des Ostblocks geworden, und selbst der Popmusik geht mehr und mehr die Kraft aus. "Cargo 200" heißt der Code für die Särge der toten Afghanistankämpfer, und so heißt auch dieser Film von 2007, einer der besten im Werk des Russen Alexej Balabanov.
Ein Roadmovie als Reigen absurder Zufälle: Während man im Radio Nachrichten vom Krieg und von den Alten im Kreml hört, fährt ein kommunistischer Wissenschaftler von Kaff zu Kaff, vorbei an Industrieruinen des verlotterten Staates. Als sein Wagen zusammenbricht, bekommt er Hilfe von Bauern, mit denen er sich in eine philosophische Debatte über die Existenz Gottes verstrickt. Parallel dazu begleitet man einen jungen Mann, der mit der Tochter des örtlichen Parteikommissars ins gleiche Haus kommt. Immer mehr Wodka wird getrunken, es kommt zum Streit, aus latenter Gewalt wird echte - und doch bleibt alles atmosphärisch immer in einem Zwischenreich, gleitet weder in Naturalismus ab noch in die Überhöhung des Entertainments.
Man stelle sich einmal vor, die Coen-Brüder würden Filme in Russland drehen, dann bekommt man eine Ahnung von diesem Film. Alles ist zwar auf den ersten Blick ziemlich lustig in seinem absurden Humor, aber eben doch zugleich auch todtraurig und schrecklich. Doch diese mit bestechender Eleganz gefilmte, schmutzige Parabel aus Lakonie und Bitterkeit, Überhöhung und ironischer Distanz ist nur eine von mehreren Seiten, die Balabanovs Kino hat. "Ich versuche immer etwas Neues zu machen, sonst langweile ich mich", sagt er selbst von sich, "wenn ich mich wiederhole, finde ich das wirklich schlimm und versuche, dagegen anzukämpfen."
Im spanischen Gijon, wo kürzlich die erste Retrospektive von Balabanovs Gesamtwerk - vierzehn Regiearbeiten seit 1989 plus einige Auftragswerke - gezeigt wurde, konnte man auch dem scheuen Regisseur selbst begegnen. Der verschwitzte Kettenraucher mit den langen Haaren, der schon am späten Vormittag Rotwein zum Kaffee trinkt, wirkte auf den ersten Blick wie eine der Figuren aus seinem Film, ein Übriggebliebener, noch einer, der den Anschluss an die neuen Zeiten nicht geschafft hat. Hätte man es nicht schon aus den Filmen gewusst - im Gespräch hätte er den vorschnellen Eindruck bald korrigiert: Seine wachen Augen taxieren das Gegenüber, die Antworten sind kurz und knapp, doch als er Vertrauen gefasst hat, wird er bald gemütlicher, die Sätze werden länger und der Ton sarkastisch. Da erzählt der 1959 geborene Balabanov dann von seinen Erfahrungen beim Militärdienst als Funker in Afghanistan und in Äthiopien und Syrien: "Ich habe daran gedacht, einen Film darüber zu drehen, das hat mein Bild nicht nur vom Krieg geprägt, sondern von der Absurdität des Lebens."
In der geheimen Geschichte des russischen Kinos würde Balabanov zweifellos ein eigenes Kapitel gebühren: Denn seine extrem ungewöhnlichen Filme mischen stilistisch wie thematisch hohe Kunst mit dem Vulgären, sie sind grell und wild, oft genug trashig und gewollt geschmacklos, wirken mitunter wie ein C-Movie, und man versteht, warum der eine oder andere das dann für Kunst-Pornographie hält. Denn sie bedienen alle Vorstellungen, die man so im Westen von diesem fremden, sonderbar unverständlichen Land hat. Aber zugleich sind sie ohne jede Frage extrem gut gemacht, sehr musikalisch, dynamisch, spielerisch, immer wieder überraschend und sichtlich geprägt von Interesse für das klassische Kino und einer großen Liebe zu sehr verschiedenen Stilen und Genres. Etwa "On Freaks and Men" (1998), ein Schwarzweißfilm, der von zwei Familien im späten Zarenreich erzählt, die ein paar frühen Erotikfilmproduzenten begegnen. Der Film sieht selbst aus, als wäre er in jener Frühzeit des Kinos entstanden: Seine Bilder sind von sehr zartem Ernst und großer Faszination fürs Stummfilmkino geprägt. Derart liebevoll hat selten einer die Bilder der frühesten Kinos wiederauferstehen lassen.
Am bekanntesten wurde Balabanov im Westen aber mit "Brat" (1997), übersetzt "Brother" (in England bei Tartan Video), und dessen Fortsetzung "Brother 2" (2000). Das war die Geschichte eines jungen Mannes, der im Russland der Neunziger zum Mafiaboss aufsteigt, und man sieht ihr an, dass Balabanov auf die Frage nach seinen Lieblingsfilmen zum einen das amerikanische Kino der dreißiger Jahre nennt, allem voran Hawks' "Scarface", und zum anderen die Filme Coppolas. Die Hauptrolle spielt ungemein charismatisch Sergej Bodrov Jr., viele andere Darsteller sind aber Laien. Das wirkt trotz der Genrehandlung mitunter wie russisches "Direct Cinema", man sieht den Bildern ihre Unmittelbarkeit an, und wenn man dann noch weiß, dass Balabanov zunächst als Dokumentarfilmer begann, begreift man, dass die Wildheit, das Grobe und der Schmutz seines Kinos weder eine besondere Form der Maskerade sind, um sich fürs westliche Publikum interessant zu machen, noch billige Sozialkritik. Balabanov zeigt einfach, was er sieht, er zeigt Dystopien und Hässlichkeit und Absurdität, aber nur, weil er versucht, neue Bilder für das neue Russland zu finden, weil er die Welt, die er kennt, in den Filmen der anderen, die man im Westen feiert, nicht wiederfindet. Daher haben seine Filme so gar nichts vom Ernst eines Sokurov und nicht einmal mehr Restpartikel dessen, was man in den Filmen von Tarkowski für typisch russisch hielt. Es geht um ganz andere, vielleicht auch einfach neue Erfahrungen. Balabanovs Bilder sind vor allem eines: Sie sind ungeschminkt.
Dabei hatte auch er mit klassischen Autorenfilmen angefangen: Eine Verfilmung von Kafkas "Schloss" brachte erste Aufmerksamkeit. "Klar hatte Kafka auch viel mit unserem Leben zu tun. Aber der Stoff war zu rein. Das hat niemanden geärgert." Und er will die Leute ärgern, wachrütteln. Seine Generation, so Balabanov, sei alt genug, um von der Sowjetunion geprägt zu sein: "Man arrangiert sich mit allem. Erst mit dem Kommunismus, dann mit dem Kapitalismus. Es war meine Generation, die das Land nach 1991 endgültig ruiniert hat."
Angesichts solcher Einsichten hat das Kino dann auch eine Trostfunktion, selbst wenn man es nicht immer gleich sieht: "War" heißt der letzte Film, den er mit seinem Freund Sergej Bodrov Jr. gedreht hat, kurz bevor der bei einem Unfall ums Leben kam. Ein Film, in dem schon in den ersten Minuten ein Mensch ganz beiläufig geköpft wird und der so einerseits die ganze Brutalität des Tschetschenien-Kriegs in Bilder fasst, andererseits auch angegriffen wird, weil er die Tschetschenen als das Gegenteil von edlen Freiheitskämpfern darstellt. Zugleich ist "War" aber auch ein überdrehter, hyperrealistischer Abenteuerfilm, der kaum wahrhaftiger ist als jeder 007, aber nur ein Zehntel kostet. So ist Alexej Balabanov am Ende vielleicht weniger Provokateur als ein einfacher Mann, der nur seine Erfahrungen und Interessen in Filme verwandelt und dabei versucht, unabhängig und er selbst zu bleiben.
RÜDIGER SUCHSLAND
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein einfacher Mann: Eine Begegnung mit Alexej Balabanov, einem der spannendsten Filmemacher des russischen Kinos
Aleksei Balabanov: "War".
Tartan Video (nur aus England). 117 Minuten. Russisch, Englisch, Untertitel.
Die Endzeit des Imperiums ist angebrochen: 1984, George Orwells Visionen sind schon längst trübe Wirklichkeit in der späten Sowjetunion, ist der Krieg in Afghanistan zum Vietnam des Ostblocks geworden, und selbst der Popmusik geht mehr und mehr die Kraft aus. "Cargo 200" heißt der Code für die Särge der toten Afghanistankämpfer, und so heißt auch dieser Film von 2007, einer der besten im Werk des Russen Alexej Balabanov.
Ein Roadmovie als Reigen absurder Zufälle: Während man im Radio Nachrichten vom Krieg und von den Alten im Kreml hört, fährt ein kommunistischer Wissenschaftler von Kaff zu Kaff, vorbei an Industrieruinen des verlotterten Staates. Als sein Wagen zusammenbricht, bekommt er Hilfe von Bauern, mit denen er sich in eine philosophische Debatte über die Existenz Gottes verstrickt. Parallel dazu begleitet man einen jungen Mann, der mit der Tochter des örtlichen Parteikommissars ins gleiche Haus kommt. Immer mehr Wodka wird getrunken, es kommt zum Streit, aus latenter Gewalt wird echte - und doch bleibt alles atmosphärisch immer in einem Zwischenreich, gleitet weder in Naturalismus ab noch in die Überhöhung des Entertainments.
Man stelle sich einmal vor, die Coen-Brüder würden Filme in Russland drehen, dann bekommt man eine Ahnung von diesem Film. Alles ist zwar auf den ersten Blick ziemlich lustig in seinem absurden Humor, aber eben doch zugleich auch todtraurig und schrecklich. Doch diese mit bestechender Eleganz gefilmte, schmutzige Parabel aus Lakonie und Bitterkeit, Überhöhung und ironischer Distanz ist nur eine von mehreren Seiten, die Balabanovs Kino hat. "Ich versuche immer etwas Neues zu machen, sonst langweile ich mich", sagt er selbst von sich, "wenn ich mich wiederhole, finde ich das wirklich schlimm und versuche, dagegen anzukämpfen."
Im spanischen Gijon, wo kürzlich die erste Retrospektive von Balabanovs Gesamtwerk - vierzehn Regiearbeiten seit 1989 plus einige Auftragswerke - gezeigt wurde, konnte man auch dem scheuen Regisseur selbst begegnen. Der verschwitzte Kettenraucher mit den langen Haaren, der schon am späten Vormittag Rotwein zum Kaffee trinkt, wirkte auf den ersten Blick wie eine der Figuren aus seinem Film, ein Übriggebliebener, noch einer, der den Anschluss an die neuen Zeiten nicht geschafft hat. Hätte man es nicht schon aus den Filmen gewusst - im Gespräch hätte er den vorschnellen Eindruck bald korrigiert: Seine wachen Augen taxieren das Gegenüber, die Antworten sind kurz und knapp, doch als er Vertrauen gefasst hat, wird er bald gemütlicher, die Sätze werden länger und der Ton sarkastisch. Da erzählt der 1959 geborene Balabanov dann von seinen Erfahrungen beim Militärdienst als Funker in Afghanistan und in Äthiopien und Syrien: "Ich habe daran gedacht, einen Film darüber zu drehen, das hat mein Bild nicht nur vom Krieg geprägt, sondern von der Absurdität des Lebens."
In der geheimen Geschichte des russischen Kinos würde Balabanov zweifellos ein eigenes Kapitel gebühren: Denn seine extrem ungewöhnlichen Filme mischen stilistisch wie thematisch hohe Kunst mit dem Vulgären, sie sind grell und wild, oft genug trashig und gewollt geschmacklos, wirken mitunter wie ein C-Movie, und man versteht, warum der eine oder andere das dann für Kunst-Pornographie hält. Denn sie bedienen alle Vorstellungen, die man so im Westen von diesem fremden, sonderbar unverständlichen Land hat. Aber zugleich sind sie ohne jede Frage extrem gut gemacht, sehr musikalisch, dynamisch, spielerisch, immer wieder überraschend und sichtlich geprägt von Interesse für das klassische Kino und einer großen Liebe zu sehr verschiedenen Stilen und Genres. Etwa "On Freaks and Men" (1998), ein Schwarzweißfilm, der von zwei Familien im späten Zarenreich erzählt, die ein paar frühen Erotikfilmproduzenten begegnen. Der Film sieht selbst aus, als wäre er in jener Frühzeit des Kinos entstanden: Seine Bilder sind von sehr zartem Ernst und großer Faszination fürs Stummfilmkino geprägt. Derart liebevoll hat selten einer die Bilder der frühesten Kinos wiederauferstehen lassen.
Am bekanntesten wurde Balabanov im Westen aber mit "Brat" (1997), übersetzt "Brother" (in England bei Tartan Video), und dessen Fortsetzung "Brother 2" (2000). Das war die Geschichte eines jungen Mannes, der im Russland der Neunziger zum Mafiaboss aufsteigt, und man sieht ihr an, dass Balabanov auf die Frage nach seinen Lieblingsfilmen zum einen das amerikanische Kino der dreißiger Jahre nennt, allem voran Hawks' "Scarface", und zum anderen die Filme Coppolas. Die Hauptrolle spielt ungemein charismatisch Sergej Bodrov Jr., viele andere Darsteller sind aber Laien. Das wirkt trotz der Genrehandlung mitunter wie russisches "Direct Cinema", man sieht den Bildern ihre Unmittelbarkeit an, und wenn man dann noch weiß, dass Balabanov zunächst als Dokumentarfilmer begann, begreift man, dass die Wildheit, das Grobe und der Schmutz seines Kinos weder eine besondere Form der Maskerade sind, um sich fürs westliche Publikum interessant zu machen, noch billige Sozialkritik. Balabanov zeigt einfach, was er sieht, er zeigt Dystopien und Hässlichkeit und Absurdität, aber nur, weil er versucht, neue Bilder für das neue Russland zu finden, weil er die Welt, die er kennt, in den Filmen der anderen, die man im Westen feiert, nicht wiederfindet. Daher haben seine Filme so gar nichts vom Ernst eines Sokurov und nicht einmal mehr Restpartikel dessen, was man in den Filmen von Tarkowski für typisch russisch hielt. Es geht um ganz andere, vielleicht auch einfach neue Erfahrungen. Balabanovs Bilder sind vor allem eines: Sie sind ungeschminkt.
Dabei hatte auch er mit klassischen Autorenfilmen angefangen: Eine Verfilmung von Kafkas "Schloss" brachte erste Aufmerksamkeit. "Klar hatte Kafka auch viel mit unserem Leben zu tun. Aber der Stoff war zu rein. Das hat niemanden geärgert." Und er will die Leute ärgern, wachrütteln. Seine Generation, so Balabanov, sei alt genug, um von der Sowjetunion geprägt zu sein: "Man arrangiert sich mit allem. Erst mit dem Kommunismus, dann mit dem Kapitalismus. Es war meine Generation, die das Land nach 1991 endgültig ruiniert hat."
Angesichts solcher Einsichten hat das Kino dann auch eine Trostfunktion, selbst wenn man es nicht immer gleich sieht: "War" heißt der letzte Film, den er mit seinem Freund Sergej Bodrov Jr. gedreht hat, kurz bevor der bei einem Unfall ums Leben kam. Ein Film, in dem schon in den ersten Minuten ein Mensch ganz beiläufig geköpft wird und der so einerseits die ganze Brutalität des Tschetschenien-Kriegs in Bilder fasst, andererseits auch angegriffen wird, weil er die Tschetschenen als das Gegenteil von edlen Freiheitskämpfern darstellt. Zugleich ist "War" aber auch ein überdrehter, hyperrealistischer Abenteuerfilm, der kaum wahrhaftiger ist als jeder 007, aber nur ein Zehntel kostet. So ist Alexej Balabanov am Ende vielleicht weniger Provokateur als ein einfacher Mann, der nur seine Erfahrungen und Interessen in Filme verwandelt und dabei versucht, unabhängig und er selbst zu bleiben.
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