Endlich kommt die großartige Live-Show von Alligatoah ins heimische Wohnzimmer! Nach dem Erfolg seines Meisterwerks "Triebwerke", mit dem er sein eigenes Subgenre weiter ausprägte, ging der Schauspiel-Rapper mit seinem kongenialen Bühnen-Partner Battleboi Basti auf Tour. Dieser wurde dafür zu Buttlerboi Basti. Keine Show glich der anderen, zwei Improvisationstalente ließen jeden Abend der Kunst freien Lauf. Das Konzert aus der Turbinenhalle Oberhausen wurde dabei festgehalten und ist jetzt auf DVD in bester Qualität zu bestaunen. Ein bunter Abend mit Kabarett-Elementen, Duellen, ausgekocht und innovativ zum wieder und wieder anschauen. Gehen wir mit Alligatoahauf die "Reise nach Jerusalem - Live & Unbestuhlt"!
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.04.2017Erinnert und geträumt
Ruth Beckermann und Ina Hartwig im Filmmuseum
Die Erinnerung ist eine trügerische Sache. Vielleicht ein Grund von vielen für Ruth Beckermann, seit mehr als 40 Jahren in ihren Filmen Erinnerungen und Interpretationen, Mythos und Bilder zu suchen und zu verknüpfen. Österreich und das Judentum, die jüngere Geschichte und die Politik sind die Themen ihrer ungewöhnlichen Zugriffe, die mit "Dokumentation" zu eng gefasst sind. Deshalb widmet das Deutsche Filmmuseum noch bis 24. April der 1952 in Wien geborenen Regisseurin eine Werkschau, die zeigt, wie sie Fäden der Erinnerung immer wieder neu aufnimmt. Die Erinnerung daran, wie es zu ihrem jüngsten Film "Die Geträumten" kam, erwies sich nun bei einem Gespräch im Kino des Museums ebenso als eine fragile Sache.
Denn Ina Hartwig, die Koautorin des Drehbuchs, damals noch Literaturkritikerin mit der Forschungsaufgabe einer Bachmann-Biographie und nun Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, erinnert sich an den Beginn ganz anders als Beckermann selbst. Einig aber sind sich beide darin, dass sie sehr schnell wussten, was sie machen wollten, als sie einander erstmals trafen: einen Film über den Briefwechsel von Ingeborg Bachmann und Paul Celan. Das Einvernehmen in der Sache ist nicht nur im Gespräch spürbar: Entstanden ist eine Textauswahl, gelesen, reflektiert, durchlebt von jungen Menschen, eine filmisch-literarische Versuchsanordnung mit vielen Leerstellen. Es braucht wohl den klaren Kopf und kühlen Blick, mit dem die Regisseurin auch im Gespräch argumentierte, um die Wärme und Fragilität herzustellen, die Anja Plaschg, als Soap & Skin bekannte Musikerin, und der Schauspieler Laurence Rupp in diesem berührenden Experiment zeigen.
emm.
Morgen um 18 Uhr ist Beckermanns "Nach Jerusalem" zu sehen.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ruth Beckermann und Ina Hartwig im Filmmuseum
Die Erinnerung ist eine trügerische Sache. Vielleicht ein Grund von vielen für Ruth Beckermann, seit mehr als 40 Jahren in ihren Filmen Erinnerungen und Interpretationen, Mythos und Bilder zu suchen und zu verknüpfen. Österreich und das Judentum, die jüngere Geschichte und die Politik sind die Themen ihrer ungewöhnlichen Zugriffe, die mit "Dokumentation" zu eng gefasst sind. Deshalb widmet das Deutsche Filmmuseum noch bis 24. April der 1952 in Wien geborenen Regisseurin eine Werkschau, die zeigt, wie sie Fäden der Erinnerung immer wieder neu aufnimmt. Die Erinnerung daran, wie es zu ihrem jüngsten Film "Die Geträumten" kam, erwies sich nun bei einem Gespräch im Kino des Museums ebenso als eine fragile Sache.
Denn Ina Hartwig, die Koautorin des Drehbuchs, damals noch Literaturkritikerin mit der Forschungsaufgabe einer Bachmann-Biographie und nun Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, erinnert sich an den Beginn ganz anders als Beckermann selbst. Einig aber sind sich beide darin, dass sie sehr schnell wussten, was sie machen wollten, als sie einander erstmals trafen: einen Film über den Briefwechsel von Ingeborg Bachmann und Paul Celan. Das Einvernehmen in der Sache ist nicht nur im Gespräch spürbar: Entstanden ist eine Textauswahl, gelesen, reflektiert, durchlebt von jungen Menschen, eine filmisch-literarische Versuchsanordnung mit vielen Leerstellen. Es braucht wohl den klaren Kopf und kühlen Blick, mit dem die Regisseurin auch im Gespräch argumentierte, um die Wärme und Fragilität herzustellen, die Anja Plaschg, als Soap & Skin bekannte Musikerin, und der Schauspieler Laurence Rupp in diesem berührenden Experiment zeigen.
emm.
Morgen um 18 Uhr ist Beckermanns "Nach Jerusalem" zu sehen.
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