Nikolaus Lehnhoff ist mit dieser in Glyndebourne gefeierten Produktion von Tristan und Isolde eine äußerst intelligente Umsetzung gelungen. Ernsthaft schön, einnehmend und meditativ zugleich, ist sie eher reflektierend und tiefsinnig geraten. Unterstützt wird dieser Eindruck von Roland Aeschlimanns erstaunlich wirkungsvollem Bühnenbild, einem gebärmutterartigen Raum, durch den sich die Protagonisten wie Götter bewegen. Der Dirigent Jiri Belohlavek spiegelt Lehnhoffs Ansatz wider, indem er die Tiefe der Partitur intellektuell auslotet. Das LPO legt mit großer Inspiration jede der Schichten der Komposition frei und sorgt damit für ein hohes Maß an Transparenz.