Noch ein paar lukrative Coups und sich mit den erbeuteten Millionen dann ein angenehmes Leben machen - Slim kann sich jedenfalls nichts Verlockenderes vorstellen. Zusammen mit einem Team durchtrainierter und zu allem entschlossener Einbrecherprofis - allesamt Cracks in Extrem-Sportarten - raubt Slim nun eine Bank nach der anderen aus. Das Quartett schreckt dabei vor absolut nichts zurück. Mit ihren spektakulär inszenierten Abgängen auf Rollerblades, per Fallschirm, waghalsigen Basejumps über Brücken oder mit dem Helikopter durch enge Straßenschluchten sind sie das Tagesgespräch in Montreal. Doch eines Tages gehen sie zu weit. Die Adrenalin-Junkies stehlen unabsichtlich ungewaschene Mafia-Gelder. Und auf einmal ist nicht nur die Polizei hinter ihnen her, sondern ein ganzer Haufen skrupelloser Killer...
Bonusmaterial
- Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Interviews - Behind the ScenesFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.09.2002Räuber lieben Rollerblades
Im freien Fall: Der Film "Riders" von Gérard Pirès macht kurzen Prozeß mit dem Actionkino
Dieser Film ist so geschwind, daß er schon wieder vorbei ist, ehe man sich richtig niedergelassen hat. Im Gegensatz zu der Unsitte, Spielfilme immer schneller zu schneiden, aber sie trotzdem länger werden zu lassen, dauert "Riders" nur knapp achtzig Minuten. Er hält sich nicht mit unnützen Erklärungen auf, sondern eilt lieber weiter zum nächsten Schauplatz, und etwa anfallende lose Enden werden einfach gekappt - ein Film mit Düsenantrieb, der schneller ist, als die Polizei erlaubt. Das war schon in "Taxi" so, dem letzten Erfolg des Franzosen Gérard Pirès. Der Weg ist in Pirès' Filmen nur dann das Ziel, wenn es sich dabei um die kürzestmögliche Verbindung zwischen zwei Punkten handelt.
Vier Bankräuber, fünf Coups an fünf Tagen, zwanzig Millionen Dollar Beute. Kein sonderlich origineller Plan, keine Rififi-Spannung, aber es geht ohnehin nur darum, die gängigen Bankräuberposen möglichst stilecht nachzustellen. Pistolen raus, Geld rein, möglichst aus Untersicht gefilmt, und dann ab durch die Mitte. "Action is character" heißt es bei den Amerikanern, aber dieser Film kommt auch ohne Charaktere aus und begnügt sich völlig mit der Action. Es gibt den Bandenanführer (Stephen Dorff), eine hübsche Polizistin (Natasha Henstridge), ihren fiesen Vorgesetzten (Bruce Payne) und einen geldgierigen Prediger (Steven Berkoff). Sie alle sind zu Comicfiguren überzeichnet, das erspart den Darstellern weitere umständliche Motivationen.
Immerhin zollt die Handlung den Entwicklungen im Freizeitsport Tribut. Die Helden trainieren ihre Muskeln beim Freeclimbing und ihre Lungen beim Tauchen. Beim ersten Überfall entkommen die Räuber auf Rollerblades, ein andermal durch das sogenannte Basejumping, bei dem sie im freien Fall von einer Autobahnbrücke stürzen, um dann mit einem Gleitschirm sicher zu landen. Was die Beweglichkeit zu Wasser, zu Lande und in der Luft angeht, kann es "Riders" durchaus mit Kathryn Bigelows "Point Break" aufnehmen. Es gibt auch ganz klassische Verfolgungsjagden per Auto oder Hubschrauber und Lastzüge, die auf nur einer Radseite balancieren. Der wahre Künstler hinter diesem Film war also der Stuntkoordinator, und die Schauspieler hätte man womöglich vollständig durch Stuntmänner ersetzen können. Das muß ja kein Nachteil sein.
MICHAEL ALTHEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Im freien Fall: Der Film "Riders" von Gérard Pirès macht kurzen Prozeß mit dem Actionkino
Dieser Film ist so geschwind, daß er schon wieder vorbei ist, ehe man sich richtig niedergelassen hat. Im Gegensatz zu der Unsitte, Spielfilme immer schneller zu schneiden, aber sie trotzdem länger werden zu lassen, dauert "Riders" nur knapp achtzig Minuten. Er hält sich nicht mit unnützen Erklärungen auf, sondern eilt lieber weiter zum nächsten Schauplatz, und etwa anfallende lose Enden werden einfach gekappt - ein Film mit Düsenantrieb, der schneller ist, als die Polizei erlaubt. Das war schon in "Taxi" so, dem letzten Erfolg des Franzosen Gérard Pirès. Der Weg ist in Pirès' Filmen nur dann das Ziel, wenn es sich dabei um die kürzestmögliche Verbindung zwischen zwei Punkten handelt.
Vier Bankräuber, fünf Coups an fünf Tagen, zwanzig Millionen Dollar Beute. Kein sonderlich origineller Plan, keine Rififi-Spannung, aber es geht ohnehin nur darum, die gängigen Bankräuberposen möglichst stilecht nachzustellen. Pistolen raus, Geld rein, möglichst aus Untersicht gefilmt, und dann ab durch die Mitte. "Action is character" heißt es bei den Amerikanern, aber dieser Film kommt auch ohne Charaktere aus und begnügt sich völlig mit der Action. Es gibt den Bandenanführer (Stephen Dorff), eine hübsche Polizistin (Natasha Henstridge), ihren fiesen Vorgesetzten (Bruce Payne) und einen geldgierigen Prediger (Steven Berkoff). Sie alle sind zu Comicfiguren überzeichnet, das erspart den Darstellern weitere umständliche Motivationen.
Immerhin zollt die Handlung den Entwicklungen im Freizeitsport Tribut. Die Helden trainieren ihre Muskeln beim Freeclimbing und ihre Lungen beim Tauchen. Beim ersten Überfall entkommen die Räuber auf Rollerblades, ein andermal durch das sogenannte Basejumping, bei dem sie im freien Fall von einer Autobahnbrücke stürzen, um dann mit einem Gleitschirm sicher zu landen. Was die Beweglichkeit zu Wasser, zu Lande und in der Luft angeht, kann es "Riders" durchaus mit Kathryn Bigelows "Point Break" aufnehmen. Es gibt auch ganz klassische Verfolgungsjagden per Auto oder Hubschrauber und Lastzüge, die auf nur einer Radseite balancieren. Der wahre Künstler hinter diesem Film war also der Stuntkoordinator, und die Schauspieler hätte man womöglich vollständig durch Stuntmänner ersetzen können. Das muß ja kein Nachteil sein.
MICHAEL ALTHEN
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