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Anwalt Paul Chaney (Dermot Mulroney) und seine Frau Diane (Diane Kruger) warten in New Mexico händeringend auf einen passenden Organspender für ihre kranke Tochter Chloe. Durch Zufall erfahren sie von einem Dr. Novarro, der in der mexikanischen Grenzstadt Juarez illegal Transplantationen durchführt. Als sich Chloes Zustand dramatisch verschlechtert, macht sich der verzweifelte Paul auf die Suche nach Novarro. Nach einer wahren Odyssee in Juarez sieht sich Paul mit der grausamen Wahrheit konfrontiert: Die Organe für die Transplantationen stammen nicht von Spendern, sondern von unfreiwilligen…mehr

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Produktbeschreibung
Anwalt Paul Chaney (Dermot Mulroney) und seine Frau Diane (Diane Kruger) warten in New Mexico händeringend auf einen passenden Organspender für ihre kranke Tochter Chloe. Durch Zufall erfahren sie von einem Dr. Novarro, der in der mexikanischen Grenzstadt Juarez illegal Transplantationen durchführt. Als sich Chloes Zustand dramatisch verschlechtert, macht sich der verzweifelte Paul auf die Suche nach Novarro. Nach einer wahren Odyssee in Juarez sieht sich Paul mit der grausamen Wahrheit konfrontiert: Die Organe für die Transplantationen stammen nicht von Spendern, sondern von unfreiwilligen Opfern. Wie weit wird Paul gehen, um das Leben seiner Tochter zu retten?
Autorenporträt
Sam Shepard, 1943 geboren, Pulitzerpreisträger, Schauspieler und Regisseur, amerikanischer Theaterautor und Drehbuchschreiber. In seinem letzten Stück interviewte er Bob Dylan.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.04.2014

Wenn der Computer zurückkichert

Im Kinofilm "Her" verliebt sich ein Mann in sein Betriebssystem. Nach heutigem Stand der Technik hat die Sache einen Haken.

magr. FRANKFURT, 31. März. Wenn sich die Traumfabrik Hollywood mit künstlicher Intelligenz auseinandersetzte, endete das bisher oft in einem Albtraum - zumindest für die Menschen. In der "Terminator"-Filmreihe bauen sie intelligente Kriegsmaschinen, nur damit diese die Welt in Schutt und Asche legen. Ein ähnliches Bild zeichnet die "Matrix"-Trilogie. In "I, Robot" wollen intelligente Androiden die Mehrzahl der Menschen ausrotten, weil sie nur so glauben, ihren Auftrag zu erfüllen: ihre Erschaffer zu retten. Drei Beispiele, die zeigen: Beziehungen zwischen Mensch und Maschinen sind schwierig, wenn nicht gar tödlich.

Ganz anders geht es derzeit jedoch in der romantischen Science-Fiction-Komödie "Her" zu, die in der vergangenen Woche auch in den deutschen Kinos angelaufen ist. Im Jahr 2025 kauft sich der einsame Theodore Twombly das brandneu auf den Markt gekommene Computer- und Smartphone-Betriebssystem OS 1. Das Programm sei ein intuitives Wesen, wirbt der fiktive Hersteller Element Software im Film. Mehr noch: "Es ist ein Bewusstsein." Trotzdem muss Theodore erst einmal den auch heute schon unvermeidlichen Ladebalken abwarten, bis das System überhaupt installiert ist. Als das Programm schließlich erwacht, sich selbst den Namen Samantha gibt und beginnt, mit seinem Käufer zu kommunizieren, weist diese langsam wachsende Beziehung alle Facetten auf, die nur zwischen zwei Menschen möglich sind: Verwunderung, Verliebtheit, Verlangen und schließlich Verletztheit - ohne zu viel vom Ende des Films zu verraten.

Das ist Zukunftsmusik - und trotzdem hat Regisseur Spike Jonze viele technische Entwicklungen aufgegriffen, die heute zumindest in Ansätzen vorhanden sind. Die Menschen der Zukunft leeren ihren E-Mail-Eingang und diktieren neue Nachrichten per Sprachbefehl - die Sprachsteuerung Siri des amerikanischen Elektronikkonzerns Apple lässt grüßen. Kommen sie in ihre Wohnungen, geht automatisch das Licht an, was an schon heute eingesetzte Lösungen für intelligentes Energiemanagement erinnert. Nur das mit dem Internet verbundene Auto, an dem unter anderem der Internetkonzern Google arbeitet, scheint sich nicht durchgesetzt zu haben. Im Jahre 2025 bekommt der Öffentliche Personennahverkehr den Vorzug vor den "Connected Cars".

So groß sind im Film die Anleihen an die Gegenwart, dass sich das Technikanalysehaus Gartner in einem Positionspapier fragte: "Kann ,Her' passieren?" Die in dem inzwischen Oscar-prämierten Film präsentierte künstliche Intelligenz sei nicht so weit weg, wie manche glauben, schreibt Gartner. "Viele der Fähigkeiten des Betriebssystems gibt es schon, etwa Spracherkennung und Konversationsfähigkeiten." Es gebe auch heute schon intelligente Systeme, die nicht für jede Eventualität programmiert werden müssten. Stattdessen lernen sie selbständig.

So wie das Betriebssystem Samantha: "Ich wachse an meinen Erfahrungen", sagt es zu Theodore. "Du gewöhnst Dich schon dran." Um zu lernen, versucht sich Samantha gleich einmal an einem Scherz. Theodore lacht, und das System kichert zurück: "Gut, ich bin witzig."

Humor und die ebenfalls im Film von Samantha gezeigte Kreativität beim Zeichnen oder beim Komponieren von Musik seien für intelligente Systeme allerdings "herausforderndere Gebiete", schreibt Gartner dazu. Aber selbst hier experimentierten Forscher schon mit intelligenten Algorithmen und lernenden Maschinen. "Wenn ein Computer lernen kann, was Menschen zum Lachen bringt, dann gibt es keinen theoretischen Grund, dass er nicht auch irgendwann Humor zeigen und auf Humor reagieren kann."

Bleibt die Frage, wann "irgendwann" ist. Die im Film gezeigte Hardware sei durchaus in Reichweite, urteilt Reinhard Karger vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken. "Die kognitiven, verbalen und musischen Fähigkeiten von Samantha übersteigen aber bei weitem die aktuelle Leistungsfähigkeit von Systemen künstlicher Intelligenz." Anders als etwa bei der Apple-Spracherkennung Siri verfügt das im Film gezeigte System über eine Stimme, die zutiefst menschlich ist. Im Original spricht die Schauspielerin Scarlett Johansson die Rolle der "Samantha" - ohne im Film aufzutauchen. "Der ganze Film funktioniert über die Stimme", sagt Karger. "Und die ist mit dem heutigen Stand der Technik absolut nicht darstellbar." Für eine Partnerschaft zwischen Mensch und Maschine reiche es nicht aus, dass Computer Texte in Sprache verwandeln. Sie müssen auch Inhalte und das Wissen um ihr Gegenüber einbeziehen können. Und so lange das nicht möglich sei, lägen noch Welten zwischen Realität und Fiktion, sagt Karger.

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