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Der stellvertretende Staatsanwalt Adam Bonner liebt seine Frau Amanda über alles. Die Rechtsanwältin in dem Sensationsprozess um einen versuchten Mord jedoch kann er nicht ausstehen - leider handelt es sich bei dieser Person aber auch um Amanda! Weil ihr Mann ein unverbesserlicher Schürzenjäger ist, hat Doris auf ihn geschossen - diese Tat nimmt Amanda nun zum Anlass, eine Lanze für den Feminismus zu brechen...
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Produktbeschreibung
Der stellvertretende Staatsanwalt Adam Bonner liebt seine Frau Amanda über alles. Die Rechtsanwältin in dem Sensationsprozess um einen versuchten Mord jedoch kann er nicht ausstehen - leider handelt es sich bei dieser Person aber auch um Amanda! Weil ihr Mann ein unverbesserlicher Schürzenjäger ist, hat Doris auf ihn geschossen - diese Tat nimmt Amanda nun zum Anlass, eine Lanze für den Feminismus zu brechen...

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.10.1999

Corpus delicti
George Cukors "Adam's Rib"

Spencer Tracy pflegte auch in den Filmen mit Katharine Hepburn wie selbstverständlich darauf zu beharren, dass im Vorspann stets sein Name zuerst genannt wurde. Als der mit dem Paar befreundete Drehbuchautor und Regisseur Garson Kanin ihn eines Tages deswegen tadelte, entgegnete Tracy : "Ladies first? Dies ist ein Film, du Blödmann, und kein Rettungsboot."

Auch Katharine Hepburn schien nicht geneigt, aus pragmatischen Entscheidungen, die letztlich geschäftliche Interessen der Filmstudios betrafen, eine Frage weiblicher Selbstbehauptung zu machen. Schließlich war ihre Arbeitsbeziehung von Bewunderung und Respekt für einander geprägt. Spencer Tracy und Katharine Hepburn konkurrierten nicht, sie ließen ihre wechselseitige, auf intuitivem Einverständnis beruhende Anziehungskraft auf das Publikum überspringen, als sei die daraus resultierende verstärkte Wirkung ein physikalisches Gesetz.

Erstaunlich, wie selten Hollywood sich diese Energien zunutze machte: in dem Vierteljahrhundert zwischen 1942 und Spencer Tracys Tod im Jahr 1967 entstanden gerade neun gemeinsame Filme. George Cukors Komödie "Adam's Rib" von 1949 ist vielleicht deshalb das brillanteste Beispiel, weil die offensichtliche Unzertrennlichkeit des Paars dem dargestellten Geschlechterkampf Charme, Eleganz und Esprit verleiht. Nur dem deutschen Publikum suggerierte der Verleihtitel "Ehekrieg", der meistens verbale, gelegentlich aber auch recht handgreifliche Schlagabtausch der beiden Juristen könne ins Unzivilisierte abgleiten.

Adam und Amanda Bonner führen eine glückliche Ehe, deren harmonische Abgeschiedenheit nur von gelegentlichen Dinner Parties und dem Eindringen von Amandas Verehrer Kip Lurie unterbrochen wird. Der elegante Minnesänger unterstreicht seine Werbung stets mit zynischen Bemerkungen an die Adresse des stämmigen Gatten ("He's a legal beagle"). Doch während solche privaten Versuchungen keine ernsthaften Gefährdungen der Ehe-Festung darstellen, lauern im Berufsleben die wahren Beziehungsfallstricke. Als vor Gericht die klassische, leicht vulgäre Blondine Doris Attinger steht - sie hat ihren Mann in flagranti ertappt und mit blind abgefeuerten Schüssen aus einer Damenpistole verletzt -, sehen sich die beiden Bonners plötzlich auf verschiedenen Seiten: Adam vertritt als Staatsanwalt die Anklage, Amanda hat die Verteidigung übernommen.

Dass sie ihr Plädoyer für Freispruch auf dem Argument aufbaut, ein Mann stieße für dieselbe Tat bei den Geschworenen auf Verständnis, weil er ja nur sein "Heim" verteidigt habe, löst bei ihrem Gemahl helle Empörung aus. "You shake the law by the tail!", heißt etwas Schlimmeres, als das Pferd von hinten aufzuzäumen. Unnötig zu betonen, dass eine ähnlich geschickte Rhetorik eines männlichen Verteidigers in Adam Bonner nur den Sportsgeist geweckt hätte.

Weil Amanda gewinnt, ist Adam schrecklich beleidigt. Das verzeiht Amanda erst, als Adam weibliche Waffen einsetzt. Nur in der Originalfassung, die das Arsenal heute Abend zeigt, ist sowohl der elaborierte Code, den das Ehepaar Bonner pflegt, als auch der restringierte Code der zänkischen Attingers zu genießen. Kaum mag man die Wucht des folgenden, an ihren Gatten adressierten Mrs. Attinger-Satzes der schriftlichen Niederlegung, geschweige denn der Synchronisation preisgeben: "Don't you be looking at me so kacka!"

WIEBKE HÜSTER

Arsenal, Welserstr. 25, Schöneberg, 27.10., 19.00 Uhr sowie am 30.10. um 21.00 Uhr in der Originalfassung

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