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Jackie (Susan Sarandon) ist die beste Mutter der Welt. Für ihre Kinder Anna und Ben tut sie alles - und niemand könnte das besser. Schon gar nicht Isabel (Julia Roberts), die bildhübsche und erfolgreiche Fotografin, die jetzt mit Jackies Ex-Mann Luke (Ed Harris) zusammen ist. Frauen, die Familienväter abschleppen und überdies nicht mit Kindern zurechtkommen, sind Jackie ein Greuel. Auch Anna und Ben bereiten der Stiefmutter in spe keineswegs den Himmel auf Erden. Als aber bei Jackie eine unheilbare Krankheit festgestellt wird, drängt diese entsetzliche Nachricht alle Rivalitäten und verletzten…mehr

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Produktbeschreibung
Jackie (Susan Sarandon) ist die beste Mutter der Welt. Für ihre Kinder Anna und Ben tut sie alles - und niemand könnte das besser. Schon gar nicht Isabel (Julia Roberts), die bildhübsche und erfolgreiche Fotografin, die jetzt mit Jackies Ex-Mann Luke (Ed Harris) zusammen ist. Frauen, die Familienväter abschleppen und überdies nicht mit Kindern zurechtkommen, sind Jackie ein Greuel. Auch Anna und Ben bereiten der Stiefmutter in spe keineswegs den Himmel auf Erden. Als aber bei Jackie eine unheilbare Krankheit festgestellt wird, drängt diese entsetzliche Nachricht alle Rivalitäten und verletzten Eitelkeiten in den Hintergrund.

Bonusmaterial

Filmdokumentation mit Schauspielerkommentaren. DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Biographien Crew
Autorenporträt
Chris Columbus hat als Drehbuchautor, Regisseur und Produzent in Hollywood Filmgeschichte geschrieben. Seine Werke zählen zu den erfolgreichsten Kino-Hits der letzten Jahre. Als Drehbuchschreiber hat er sich unter anderem mit 'Gremlins - Kleine Monster' einen Namen gemacht, als Regisseur hat er 'Mrs. Doubtfire', die ersten beiden Harry-Potter-Filme sowie 'Percy Jackson - Diebe im Olymp' zum Erfolg geführt und schließlich als Produzent an einer weiteren Harry-Potter-Verfilmung mitgewirkt sowie beispielsweise die Kino-Hits 'Nachts im Museum 1+2' ermöglicht. Er lebt mit seiner Familie in Kalifornien.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.01.1999

Nicht ohne unsere Stiefmutter
Didaktisch wertvoll: Susan Sarandon und Julia Roberts "Seite an Seite" im Kino

Ben möchte ein mächtiger Zauberer sein. Ben ist acht Jahre alt, und seine Mutter schenkt ihm zu Weihnachten einen Magierumhang, in den er sich einhüllen kann. Der Umhang ist mit Fotografien von ihr und ihm bestickt, Erinnerungsbildern. Denn Bens Mutter wird in sehr absehbarer Zeit sterben, was Ben auch weiß, und dieser Mantel ist ihr Vermächtnis. Zu seiner Übergabe spricht sie mit dem Kind, minutenlang. Wenn der Zuschauer da nicht endlich, nach annähernd zwei Stunden, vor Rührung weint, dann heult er auf, schwer angeschlagen von Didaktik in Überlänge.

Spätestens dann; denn "Seite an Seite" - so der deutsche Titel des Films "Stepmom", was wenigstens noch die Sache beim Namen nennt: Stiefmutter - ist ein Melodram, dem die Gnade der Hemmungslosigkeit fehlt. Es handelt sich um einen Zwitter zwischen vernunftgesteuerter Sentimentalität und tränentreibendem Lehrfilm. In "Stepmom" wird ohne Ende gesprochen und erklärt, besprochen und beteuert, zwischen lernfähigen Erwachsenen und eigentlich grundguten Kindern. Die Geschichte ist denkbar einfach (was wahrlich nicht ihr Fehler sein müßte): Ein Mann hat sich von seiner Frau getrennt, lebt mit seiner Freundin, seine Kinder pendeln zwischen Mutter und Vater. Die Kinder opponieren gegen die Freundin, ihre Mutter schätzt die andere Frau auch nicht. Die Freundin wirbt um die Kinder - ohne mit ihnen auszukommen, wird sie den Mann kaum halten können. Diese simple Evidenz wird allerdings wesentlich tugendhafter verkauft. Endlich erkrankt die Mutter zu Tode; in Frieden und Freundschaft kann sie die Kinder ihrer Nachfolgerin anvertrauen, "Seite an Seite" eben nun mit der Stiefmutter.

Während dieses Geschehens gibt es keinen einzigen Satz, der nicht fraglos der jeweiligen Situation angemessen wäre. Der Film ist eine Art Verzeichnis geflügelter Worte in Bild und Ton für alle Lebenslagen, Liebe und Tod selbstredend einbegriffen. Es läuft da eine Art Weichspülprogramm des Zuschauers ab: Er wird heruntergefahren in die Froschperspektive egoistischen Glücksstrebens, dann an die Grundlagen menschlichen Zusammenlebens herangeführt, als seien diese eine Insel im Ozean, um endlich moralisch mit hinangezogen zu werden in das Nonplusultra an solidarischer Stärke: persuit of happiness in seiner edelsten Form.

"Stepmom" ist ein handwerklich perfekter Film. Und für die Anhänger von Susan Sarandon, sie spielt die verlassene Ehefrau und Mutter, ist er Pflicht: Nichts scheint die Kraft dieser Schauspielerin ruinieren zu können. Julia Roberts laboriert als ihre Gegenspielerin und, zum guten Schluß, Freundin an der oberen Grenze ihrer Möglichkeiten. Ed Harris, der Mann und Vater, muß stahlblauen Auges nicht allzuviel leisten. Die beiden Kinder sind hervorragend besetzt. In feinster Umgebung, was finanzielle Selbstverständlichkeiten, Loft und Landhaus, Akkumulation von Markenartikeln in und um New York angeht, führt Chris Columbus routiniert Regie. Man kennt seine Handschrift von dem unverwüstlichen "Kevin" bis zu "Mrs. Doubtfire", die allerdings - vor allem in der Travestie des Familienvaters - wenigstens noch eine Handbreit vom Ethikunterricht trennte. Jetzt ist die Botschaft eindeutig programmiert, Familienverbände werden sie sich einflößen; Sarandon und Roberts, kluge Frauen, haben übrigens mitproduziert.

Es gibt nichts Schöneres als das Kino der ganz großen Gefühle, der entfesselten Leidenschaften. Aber wo die Volkspädagogik Einzug hält in die Dinge des Lebens, ist alles kaputt. Eine gute Mutter hat man lieb, weil sie Fehler hat. Die Perfektion der Übermutter provoziert, so es gutgeht und die nötige Distanz gegeben ist, Spott - ansonsten Aggression. "Seite an Seite" ist die Film gewordene Attitüde der Übermutter: Effizienz garantiert. ROSE-MARIA GROPP

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