Mit der hochgelobten BBC-Krimireihe „Sherlock“ ist es tatsächlich gelungen, den legendären Detektiv ins 21. Jahrhundert zu versetzen und die Legende neu zu erfinden.
Die Drehbuchautoren haben für die jeweils drei Folgen der beiden ersten Staffeln geschickt einige Motive aus Arthur Conan Doyles
Originalromanen übernommen, und Holmes-Fans werden auf viele bekannte Figuren treffen: Neben Dr. John…mehrMit der hochgelobten BBC-Krimireihe „Sherlock“ ist es tatsächlich gelungen, den legendären Detektiv ins 21. Jahrhundert zu versetzen und die Legende neu zu erfinden.
Die Drehbuchautoren haben für die jeweils drei Folgen der beiden ersten Staffeln geschickt einige Motive aus Arthur Conan Doyles Originalromanen übernommen, und Holmes-Fans werden auf viele bekannte Figuren treffen: Neben Dr. John Watson, einem Veteranen aus dem Afghanistan-Krieg (makabrer Zufall der Weltgeschichte, dass dieser persönliche Hintergrund auch im 21. Jahrhundert wieder passt), ist ihre Vermieterin des Apartments in 221B Baker Street, Mrs. Hudson, ebenso mit von der Partie wie Inspector Lestrade, Sherlocks Bruder Mycroft und sein Erzfeind Moriarty.
Ansonsten wurde die Handlung gekonnt vom Viktorianischen England ins London des 21. Jahrhunderts versetzt: Statt Deerhunter-Hut und Pfeife ist Holmes mit schickem Schal, Nikotinpflaster, Smartphone und Notebook ausgerüstet. Sein messerscharfer Verstand und seine hellsichtige Kombinationsgabe sind jedoch unverändert. Sein Talent ist die Kunst der Deduktion, aus jedem kleinsten Detail am Tatort liest er eine Hintergrundgeschichte. Sherlocks rasante Gedankengänge werden in der Serie geschickt durch schnelle Schnitte und eingeblendete Wortfetzen visualisiert, ebenso wie seine SMS- und E-Mail-Kommunikation.
Benedict Cumberbatch spielt den arroganten, exzentrischen und wie ein Kind unglaublich schnell gelangweilten Sherlock wirklich hervorragend. Martin Freeman überzeugt aber genauso als pragmatischer Gegenpol John Watson, der in einem Blog ihre Fälle nacherzählt. Zwar gerät er durch Sherlock in manch unfreiwillig komische Situation, aber er ist in dieser Serie weit mehr als ein schwerfälliger Sidekick. Alle sechs Folgen sind spannend, Action geladen, höchst unterhaltsam mit humorvollen Zwischentönen erzählt und machen definitiv Lust auf mehr.
Und da die sechste Folge „Der Reichenbachfall“ mit einem fiesen Ende überrascht, kann man nur hoffen, dass die dritte Staffel schnell abgedreht wird und ebenso schnell wieder nach Deutschland kommt, wie die ersten Teile der Serie, denn: „I Am Sherlocked“ und will mehr!