Seiner größten Herausforderung steht Shrek gegenüber, nachdem er Lord Farquaad besiegt und Prinzessin Fiona geheiratet hat: den Schwiegereltern im Königreich "Far, Far Away". Gemeinsam mit Shreks Freund Donkey werden sie von den Bewohnern freudig begrüßt. Doch der König ist nicht begeistert über das Monster an der Seite seiner Tochter.
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Im Kino: "Shrek - der tollkühne Held" plündert das Disneyworld-Idyll
Die längst abgeflaute Fantasyfilm-Welle hat gezeigt, daß kaum ein Genre phantasieloser ist. Immer die gleichen Mythen und Märchen, immer die gleichen furchtlosen Recken, die verzauberte Prinzessinnen aus den Händen grausamer Tyrannen befreien. Ähnlich steht es um den Zeichentrickfilm Disneyscher Prägung, mit dem Unterschied, daß hier gerade im Kontrast vertrauter Stoffe und origineller Umsetzungen der Reiz liegen kann. Doch auch dabei gibt es mittlerweile so viel Stereotypen, daß man sich ruhig einmal darüber lustig machen kann.
Der Animationsfilm "Shrek" versucht das. Er beginnt damit, daß der mürrische Oger, vulgo Menschenfresser Shrek, von einer Horde Märchengestalten aufgestört wird. Die possierlichen, aber wenig wehrhaften Figuren sind aus ihrem Reich vertrieben worden und suchen nun Schutz bei dem einzigen, der bis dahin in ihrer Mitte keinen Platz hatte, weil er groß und böse war. Schuld ist Lord Farquaad, der sein Volk gängelt, weil er nicht die Heirat vollziehen kann, die ihn zum König machte. Die Prinzessin seiner Wahl wird von einem Drachen gefangengehalten. Shrek willigt ein, sie zu befreien, wenn der Lord ihn dafür von den wimmernden Märchenhelden befreit. Das Unternehmen gelingt, ziemlich schnell sogar, doch mit dem Rückweg fangen die Verwicklungen an. Prinzessin Fiona hatte einige Jahre Zeit, sich die Details ihrer Rettung auszumalen; kein Wunder, daß die wirkliche nur eine Enttäuschung sein kann. Shrek wiederum zeigt wenig Neigung, den Lancelot zu geben - Liebe wäre Gift für sein Image. Und sein Begleiter, der Esel "Esel", sorgt mit seinem vulgärpsychologischen Geschwätz dafür, daß gewiß keine romantische Stimmung aufkommt.
Die amerikanische Produktionsfirma PDI/Dreamworks vermarktet ihren neuen Film nach der Rolling-Stones-Methode. Der übermächtige Konkurrent wird als domestizierter Saubermann hingestellt, während man selbst, munter von ihm abkupfernd, den Bewahrer der wilden Ursprünglichkeit mimt. Ganz glaubhaft ist das nicht. Zum einen hat Disney oft genug und zuletzt mit "Ein Königreich für ein Lama" bewiesen, daß man sich auch dort auf das Übertreten von Regeln versteht. Zum anderen will natürlich auch "Shrek" familientauglich sein. So bleibt es bei einigen Seitenhieben auf die Vergnügungsparkseligkeit, die allerdings meist treffen. Man sieht den lustigen Puppenchor mit anderen Augen, wenn man seine Hymne "Steh in Reih und Glied und sing unser Lied" im Ohr hat.
Ebensowenig sollte man meinen, daß das Studio gegen den technischen Aufwand der Disney-Produktionen einen Low-Budget-Film mit mehr persönlicher Handschrift setzt. "Shrek" bemüht sich vielmehr, im Bereich der Computeranimation neue Maßstäbe zu setzen. Die Bilder wurden nicht mehr gezeichnet, sondern im Rohbau gefilmt und dann digital weiterbearbeitet, was sie ungewohnt prall und plastisch aussehen läßt. Die zeichentricktypische Reduktion auf den vielsagenden Strich darf man davon natürlich nicht mehr erwarten. Besonders stolz sind die Produzenten auf das hauseigene Gesichtsanimationssystem, das an die zweihundert Muskelfunktionen simuliert. Tatsächlich staunt der Zuschauer, wie viele Ausdrücke das ballonartige, wie hingeknetet aussehende Gesicht des Helden annehmen kann.
Ehrgeiz zeigt der Film auch mit der Verpflichtung prominenter Schauspieler als Sprecher, von denen das deutsche Publikum freilich nicht viel hat. Sehr präsent ist immerhin Eddie Murphy als Esel, da in der deutschen Fassung seine Synchronstimme Randolf Kronberg brilliert ("Nicht sterben, Shrek; und falls du einen langen Tunnel siehst, halt dich fern vom Licht"). Ob Michael Myers in Sascha Hehn ein ebenso würdiges Pendant gefunden hat, mag dahingestellt sein.
Der Bildwitz des Films verläßt sich auf das nicht ganz neue Stilmittel der Anachronismen. Die zarte Prinzessin Fiona, dem Lord als Kandidatin 3 aus seiner privaten Hochzeitsshow bekannt, mäht zwischendurch in Lara-Croft-Manier Räuber nieder. Man muß nicht auf das Lob der Häßlichkeit am Schluß des Films warten, um den Eindruck zu bekommen, daß "Shrek" nicht weniger dick aufträgt als die Vorbilder, die er parodiert. Im Getümmel entdeckt man immer wieder grandiose Einfälle. Allein die schlagende Antwort auf die Frage, wie man einen Zauberspiegel zum Reden bringt, lohnt den Besuch. Aber es bleibt doch ein unbehagliches Gefühl, daß der Film an jenem Ast sägt, auf dem er sitzt.
MICHAEL ALLMAIER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Im Kino: "Shrek - der tollkühne Held" plündert das Disneyworld-Idyll
Die längst abgeflaute Fantasyfilm-Welle hat gezeigt, daß kaum ein Genre phantasieloser ist. Immer die gleichen Mythen und Märchen, immer die gleichen furchtlosen Recken, die verzauberte Prinzessinnen aus den Händen grausamer Tyrannen befreien. Ähnlich steht es um den Zeichentrickfilm Disneyscher Prägung, mit dem Unterschied, daß hier gerade im Kontrast vertrauter Stoffe und origineller Umsetzungen der Reiz liegen kann. Doch auch dabei gibt es mittlerweile so viel Stereotypen, daß man sich ruhig einmal darüber lustig machen kann.
Der Animationsfilm "Shrek" versucht das. Er beginnt damit, daß der mürrische Oger, vulgo Menschenfresser Shrek, von einer Horde Märchengestalten aufgestört wird. Die possierlichen, aber wenig wehrhaften Figuren sind aus ihrem Reich vertrieben worden und suchen nun Schutz bei dem einzigen, der bis dahin in ihrer Mitte keinen Platz hatte, weil er groß und böse war. Schuld ist Lord Farquaad, der sein Volk gängelt, weil er nicht die Heirat vollziehen kann, die ihn zum König machte. Die Prinzessin seiner Wahl wird von einem Drachen gefangengehalten. Shrek willigt ein, sie zu befreien, wenn der Lord ihn dafür von den wimmernden Märchenhelden befreit. Das Unternehmen gelingt, ziemlich schnell sogar, doch mit dem Rückweg fangen die Verwicklungen an. Prinzessin Fiona hatte einige Jahre Zeit, sich die Details ihrer Rettung auszumalen; kein Wunder, daß die wirkliche nur eine Enttäuschung sein kann. Shrek wiederum zeigt wenig Neigung, den Lancelot zu geben - Liebe wäre Gift für sein Image. Und sein Begleiter, der Esel "Esel", sorgt mit seinem vulgärpsychologischen Geschwätz dafür, daß gewiß keine romantische Stimmung aufkommt.
Die amerikanische Produktionsfirma PDI/Dreamworks vermarktet ihren neuen Film nach der Rolling-Stones-Methode. Der übermächtige Konkurrent wird als domestizierter Saubermann hingestellt, während man selbst, munter von ihm abkupfernd, den Bewahrer der wilden Ursprünglichkeit mimt. Ganz glaubhaft ist das nicht. Zum einen hat Disney oft genug und zuletzt mit "Ein Königreich für ein Lama" bewiesen, daß man sich auch dort auf das Übertreten von Regeln versteht. Zum anderen will natürlich auch "Shrek" familientauglich sein. So bleibt es bei einigen Seitenhieben auf die Vergnügungsparkseligkeit, die allerdings meist treffen. Man sieht den lustigen Puppenchor mit anderen Augen, wenn man seine Hymne "Steh in Reih und Glied und sing unser Lied" im Ohr hat.
Ebensowenig sollte man meinen, daß das Studio gegen den technischen Aufwand der Disney-Produktionen einen Low-Budget-Film mit mehr persönlicher Handschrift setzt. "Shrek" bemüht sich vielmehr, im Bereich der Computeranimation neue Maßstäbe zu setzen. Die Bilder wurden nicht mehr gezeichnet, sondern im Rohbau gefilmt und dann digital weiterbearbeitet, was sie ungewohnt prall und plastisch aussehen läßt. Die zeichentricktypische Reduktion auf den vielsagenden Strich darf man davon natürlich nicht mehr erwarten. Besonders stolz sind die Produzenten auf das hauseigene Gesichtsanimationssystem, das an die zweihundert Muskelfunktionen simuliert. Tatsächlich staunt der Zuschauer, wie viele Ausdrücke das ballonartige, wie hingeknetet aussehende Gesicht des Helden annehmen kann.
Ehrgeiz zeigt der Film auch mit der Verpflichtung prominenter Schauspieler als Sprecher, von denen das deutsche Publikum freilich nicht viel hat. Sehr präsent ist immerhin Eddie Murphy als Esel, da in der deutschen Fassung seine Synchronstimme Randolf Kronberg brilliert ("Nicht sterben, Shrek; und falls du einen langen Tunnel siehst, halt dich fern vom Licht"). Ob Michael Myers in Sascha Hehn ein ebenso würdiges Pendant gefunden hat, mag dahingestellt sein.
Der Bildwitz des Films verläßt sich auf das nicht ganz neue Stilmittel der Anachronismen. Die zarte Prinzessin Fiona, dem Lord als Kandidatin 3 aus seiner privaten Hochzeitsshow bekannt, mäht zwischendurch in Lara-Croft-Manier Räuber nieder. Man muß nicht auf das Lob der Häßlichkeit am Schluß des Films warten, um den Eindruck zu bekommen, daß "Shrek" nicht weniger dick aufträgt als die Vorbilder, die er parodiert. Im Getümmel entdeckt man immer wieder grandiose Einfälle. Allein die schlagende Antwort auf die Frage, wie man einen Zauberspiegel zum Reden bringt, lohnt den Besuch. Aber es bleibt doch ein unbehagliches Gefühl, daß der Film an jenem Ast sägt, auf dem er sitzt.
MICHAEL ALLMAIER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main