Marktplatzangebote
19 Angebote ab € 0,41 €
  • DVD

1 Kundenbewertung

Wenn die Welt in Gefahr und kein Retter in Sicht ist, dann schlägt die Stunde von Sky Captain! Als mysteriöse Riesenroboter beginnen, die Straßen von New York anzugreifen, ist die unerschrockene Reporterin Polly Perkins (Gwyneth Paltrow) der Story auf der Spur und bittet ihren alten Schwarm, das Piloten-Ass Joseph "Sky Captain" Sullivan (Jude Law), um Hilfe. Ihre Mission ist es herauszufinden, wer hinter den Killermaschinen steckt, um den zerstörerischen Anschlag auf die Welt zu stoppen, bevor es zu spät ist.
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl -
…mehr

  • Anzahl: 1 DVD
Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
Wenn die Welt in Gefahr und kein Retter in Sicht ist, dann schlägt die Stunde von Sky Captain! Als mysteriöse Riesenroboter beginnen, die Straßen von New York anzugreifen, ist die unerschrockene Reporterin Polly Perkins (Gwyneth Paltrow) der Story auf der Spur und bittet ihren alten Schwarm, das Piloten-Ass Joseph "Sky Captain" Sullivan (Jude Law), um Hilfe. Ihre Mission ist es herauszufinden, wer hinter den Killermaschinen steckt, um den zerstörerischen Anschlag auf die Welt zu stoppen, bevor es zu spät ist.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Kommentar von Produzent Jon Avnet - Kommentar von Autor und Regisseur Kerry Conran und der VFX Crew - Brave New World - Chapter 1 - Brave New World - Chapter 2 - Die Kunst von World of Tomorrow - Der Original-Sechs-Minuten-Kurzfilm - Entfernte Szenen
Autorenporträt
Gwyneth Paltrow ist Schauspielerin, Oskarpreisträgerin, Sängerin und leidenschaftliche Köchin. Sie lebt in New York City und London.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.11.2004

Die Welt von gestern
Kerry Conran hat am Computer einen Film zusammengebastelt: "Sky Captain and the World of Tomorrow"

Dieser Film ist nur dazu gemacht, daß einem die Augen übergehen. Aber dazu kommt er zu spät, ein paar Jahre mindestens, vielleicht sogar ein, zwei Jahrzehnte. Es war jedenfalls vor zehn Jahren, da hatte Kerry Conran an seinem Apple-Computer begonnen, einen Film zu entwerfen, in dem nur die Schauspieler echt, alle Hintergründe aber Conrans Phantasie entsprungen sein sollten. Vier Jahre später hatte er erst sechs Minuten beisammen, die jedoch verheißungsvoll genug aussahen, daß weitere sechs Jahre und siebzig Millionen Dollar später ein Hollywood-Film daraus geworden ist. Mittlerweile ist man allerdings so daran gewöhnt, Schauspieler in virtuellen Landschaften agieren zu sehen, daß Conrans Film zwar immer noch sehr gut, aber auch ein bißchen alt aussieht.

"Sky Captain and the World of Tomorrow" spielt in einem Jahr 1939, das der Wirklichkeit weniger verdankt als der Tatsache, daß es allgemein als Höhepunkt der alten Studioherrlichkeit gilt. Von dort aus weist der Zeitstrahl nicht in den Weltkrieg, sondern nimmt die Abzweigung ins Reich der Fiktion, wo Film und Historie in einer Art Retro-Science-fiction zusammenfließen. Wenn der Bösewicht hier also Dr. Totenkopf heißt, dann hat das auch wieder nur auf Umwegen mit dem Nationalsozialismus zu tun, weil der wichtigere Bezug kinematographischer Natur ist. Denn Laurence Olivier, dessen Gesicht man für diese Rolle aus dem Totenreich geholt hat, spielte in "Marathon Man" einen Nazi-Arzt, und damit das niemandem entgeht, fällt nach seinem Auftauchen auch der unvergeßliche Satz "Is it safe?", mit dem Olivier damals Dustin Hoffman im Zahnarztstuhl peinigte. Und wenn ein Treffen in einem Kino vereinbart wird, in dem "Wizard of Oz" läuft, dann eben auch nicht nur, weil der Film von 1939 ist, sondern weil er wie kein anderer jenen unschuldigen Kinozauber verkörpert, der seither so gründlich vergangen ist.

Conrans 1939 liegt also nicht am Vorabend des Krieges, sondern irgendwo hinter dem Regenbogen, wo die buntesten filmischen Phantasien zusammenfinden. Und sein "Sky Captain" ist in seiner postmodernen Querbezüglichkeit zwar alles andere als ein unschuldiges Kinovergnügen, aber doch immerhin ein Projekt, das sein Herz auf dem rechten Fleck trägt, weil es sich mit solcher Lust über seine Vorbilder hermacht. Gepaart ist diese Lust eben auch mit einer unglaublichen Raffinesse, die sich vor allem am Anfang zeigt.

Da sieht man den Zeppelin Hindenburg III über New York fliegen und an der Spitze des Empire State Building andocken, die dafür tatsächlich mal gedacht war. Für den Anflug hat Conran die berühmten Fotos von Andreas Feininger verwendet, durch die sich das Luftschiff auf eine so natürliche Art bewegt, daß man eine Zeitlang glaubt, der Film könne auf diese Weise tatsächlich eine Vergangenheit zum Leben erwecken, die in alten Fotos für immer zum Stillstand verdammt schien. In ausgewaschenen Farbtönen, die von einem Sepiaschleier wie von Nebel durchzogen sind, entsteht ein New York, in dem Postkartenansichten mit Zeitungsschlagzeilen und Filmmotiven collagiert werden. Ein paar Minuten wirkt der Film tatsächlich wie etwas, das man so noch nicht gesehen hat - es gelingt Conran, die Zeichenhaftigkeit der Vorlagen ernst zu nehmen und sie auf eine Weise zusammenzusetzen, welche die Hierarchien der Wahrnehmung im Spielfilm auseinandernimmt. Aber der Reiz verfliegt in dem Maße, wie sich "Sky Captain" den Sehgewohnheiten anpaßt und das Abenteuer so konventionell ausbuchstabiert wird, wie es den Vorbildern angemessen ist.

Denn der zentrale Anknüpfungspunkt für Conran sind natürlich die Abenteuer-Serials der dreißiger und vierziger Jahre, denen auch "Indiana Jones" seine Existenz verdankte. Damals hießen sie Spy Smasher, Tailspin Tommy oder Commander Cody, und wer heute seinen Helden Sky Captain tauft, der will auf jene Zeit verweisen, als der Himmel noch die Grenze war. Aber Conran verläßt bald den sicheren Boden jenes Genres, in dem die Helden ohnehin dauernd den Boden unter den Füßen verlieren, und begibt sich ins Reich der Science-fiction. Riesige Roboter greifen den Planeten an, und hinter alledem steckt das Hologramm von Dr. Totenkopf, der an einer Raketen-Arche bastelt. Das ist immer noch gut anzusehen, aber ansonsten eben nur noch die Wiederholung der üblichen Stereotypen. Vielleicht liegt alles aber nur daran, daß Jude Law und Gwyneth Paltrow so hölzern spielen, daß beim besten Willen kein Funke überspringen will. Am Ende wirken die beiden so blaß und steif wie die Paare auf vergilbten Fotos.

MICHAEL ALTHEN

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr