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O-Ton mit dt. Untertiteln (O.m.U.)
Augie (Harvey Keitel) betreibt einen Tabakladen in Brooklyn. Hier treffen sich die Bewohner dieses berühmt-berüchtigten Stadtteils von New York, und hier laufen die Fäden ihrer Geschichten zusammen: Ein Schriftsteller, der nicht mehr schreiben kann. Ein jugendlicher, der ständig lügt. Ein illegaler Deal mit kubanischen Zigarren. Eine geheimnisvolle Tüte voller Dollars. Ein Mann, der seine Frau versehentlich tötete...
Bonusmaterial
Englische Originalfassung mit festen deutschen Untertiteln.Bewegtmenüs. Neben dem "Smoke"-Filmtrailer 5 weitere Trailer
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Produktbeschreibung
O-Ton mit dt. Untertiteln (O.m.U.)
Augie (Harvey Keitel) betreibt einen Tabakladen in Brooklyn. Hier treffen sich die Bewohner dieses berühmt-berüchtigten Stadtteils von New York, und hier laufen die Fäden ihrer Geschichten zusammen: Ein Schriftsteller, der nicht mehr schreiben kann. Ein jugendlicher, der ständig lügt. Ein illegaler Deal mit kubanischen Zigarren. Eine geheimnisvolle Tüte voller Dollars. Ein Mann, der seine Frau versehentlich tötete...

Bonusmaterial

Englische Originalfassung mit festen deutschen Untertiteln.Bewegtmenüs. Neben dem "Smoke"-Filmtrailer 5 weitere Trailer von Kinowelt-Filmen. Inklusive Booklet mit Biographie von Harvey Keitel/ Wayne Wang (Regie) und Paul Auster (Drehbuch). DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Trailer von anderen Filmen - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Bei englischer Sprachwahl sind die deutschen Untertitel nicht ausblendbar.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.09.1995

Der Angriff der Gegenwart
Siechtum mit einundzwanzig Jahren: Das Festival des amerikanischen Films in Deauville

DEAUVILLE, im September

Wenn die Jury eines Festivals mehr Mitglieder hat als der Wettbewerb Filme, ist das kein gutes Zeichen. Wenn die hintere Hälfte eines Kinosaals mit Planen verhängt wird, damit die gähnende Leere weniger ins Auge fällt, ist das ein Grund zur Besorgnis. Das mondäne Seebad Deauville, in dem seit mehr als zwei Jahrzehnten das Festival des amerikanischen Films stattfindet, ist für viele reiche Pariser das zweite Zuhause. Hier schmückt man sich gern: die Frauen mit teuren Colliers, die Männer mit schönen Frauen und die Veranstalter der Festspiele mit großen Namen. Hier versteht man sich darauf, den Anschein unerschöpflicher Energie und Vitalität zu erwecken. Doch in diesem Jahr halfen alle kosmetischen Korrekturen nicht mehr: Mit einundzwanzig siecht das Festival dahin.

Mitten in der Normandie, wo vor gut fünfzig Jahren die Alliierten landeten, entstand für die amerikanischen Verleiher ein wichtiger Brückenkopf, von dem sie auch in diesem Jahr wieder mit ihren Großproduktionen die Herbstoffensive begannen - zu Wasser ("Waterworld"), zu Lande ("The Bridges of Madison County") und aus der Luft ("Apollo 13"). Sie würden Europa zwar befreien, nur leider von europäischen Filmen, wandten Kritiker wie der frühere Minister Jack Lang immer wieder ein - und wurden in Deauville prompt zu Unpersonen erklärt. Insgeheim aber reagierten die Veranstalter auf diese Vorwürfe und erhöhten den Anteil kleiner, unabhängig produzierten Filme, die man auch bei schlechtestem Willen nicht unter Imperialismusverdacht stellen kann.

Doch in Deauville gab man nicht nur der Jugend, sondern vor allem dem Alter eine Chance. Regisseure wie Robert Wise, Richard Fleischer oder George Sidney, deren Werk den großen Festivals offenbar zu unbedeutend scheint, als daß man ihnen eine Retrospektive widmen könnte, wurden hier mit Hommagen geehrt. Stars aus der zweiten Reihe, so zum Beispiel James Coburn, Richard Widmark oder Shelley Winters, wurden auf der Strandpromenade von Fotografen und Autogrammjägern verfolgt. In Deauville behielt man stets genau in Erinnerung, welchen Künstlern Hollywood seine heutige Stärke und Macht verdankt. Nun aber hat der Angriff der Gegenwart auf die vergangene Zeit begonnen.

Clint Eastwood kam mit seinem neuen Film "The Bridges of Madison County"; also gab man ihm carte blanche,acht Lieblingsfilme auszuwählen. Irwin Winkler war mit "The Net" vertreten; also stellt man flugs eine Reihe seiner Arbeiten als Produzent und Regisseur zusammen. Mit neun Filmen wollte man sich der Stadt New York im Kino nähern; sechs der augewählten sind in den letzten zwanzig Jahren entstanden. So wird die Filmgeschichte zu einem bloßen Appendix des Hier und Jetzt, und das steht dem Festival gerade zum hundertjährigen Jubiläum des Kinos schlecht zu Gesicht. Vor zehn Jahren noch verriet in Deauville jede Fassade, daß die Glanzzeit des Seebades lange vorbei war, und über der ganzen Stadt lag ein Hauch von Morbidität. Mit dem Beginn der Neunziger hat sie sich zu einer regelrechten Boomtown entwickelt. Vielleicht ist es kein Zufall, daß im gleichen Maße die Vergangenheit aus dem Programm getilgt wurde.

Dabei werden gerade in einigen der schönsten Filme, die in diesem Jahr in Deauville zu sehen waren, die Figuren gezwungen, in ihrer eigenen Geschichte zu forschen. So erfährt in "The Bridges of Madison County" ein Geschwisterpaar aus den Aufzeichnungen seiner Mutter von einer Liebe, die noch dreißig Jahre später die Kraft hat, auch das Leben der Nachgeborenen zu verändern. (Tatsächlich sind die Gegenwarts-Szenen - ob bewußt oder unbewußt - die schwächsten Momente dieser herausragenden Roman-Adaption.) In "Dolores Claiborne", nach einer Vorlage von Stephen King entstanden, muß sich eine junge Journalistin, gespielt von Jennifer Jason Leigh, nicht nur mit der Vergangenheit ihrer Mutter (Kathy Bates), sondern auch mit ihrer eigenen Kindheit auseinandersetzen, die sie bisher teilweise verdrängt hatte. Obwohl der Film herzlich wenige Überraschungsmomente besitzt und die Zusammenhänge früh durchschaubar sind, gelingt es den beiden großartigen Darstellerinnen und dem diesmal ausgesprochen feinfühligen Regisseur Taylor Hackford, diesen Prozeß der Erinnerungsarbeit über die volle Länge von mehr als zwei Stunden packend und fesselnd zu gestalten.

In "Smoke" (Regie: Wayne Wang) erzählt William Hurt die Geschichte eines jungen Mannes, der seinen Vater bei einem Skiunfall verlor. Die Leiche wurde nicht gefunden. Erst viele Jahre später gab das Eis sie wieder frei: Der Sohn war nun älter als der Vater zum Zeitpunkt seines Todes und blickte in ein Gesicht, das weit weniger Falten hatte als sein eigenes. Diese Geschichte, schon von Hitchcock und Zinnemann verwandt, aber hier hübsch variiert, hätten sich einige junge Regisseure, die in Deauville ihre Filme vorstellten, besser zu Herzen genommen. Ihnen gegenüber wirkt das Kino ihrer Väter frisch und unverbraucht. Sie erzählen in ihren Filmen von den Problemen, Drehbücher an den Mann zu bringen, für einen übermächtigen Produzenten zu arbeiten oder einen Low-Budget-Film zu drehen. Der Blick vieler Nachwuchsregisseure reicht offenbar nicht weiter als bis zum eigenen Bauchnabel. Dies paßte gut zu einem Festival, das an seiner Selbstgefälligkeit zugrunde gehen könnte. LARS-OLAV BEIER

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