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Der stille Engländer Alex wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen. Unterwegs in Kanada nimmt er zunächst widerwillig die 19-jährige Anhalterin Vivienne mit. Gerade als er sich unter ihrem quirligen Geplauder zu öffnen beginnt, rammt ein Laster das Auto. Das junge Mädchen ist sofort tot. Voller Schuldgefühle sucht Alex Viviennes Mutter auf, um ihr sein Beileid auszusprechen. Doch Linda ist keine gewöhnliche Mum: Sie ist Autistin und kann ihre Trauer nicht zeigen. Alex beschließt, ein paar Tage bei ihr zu bleiben und ihr zu helfen. Immer mehr nimmt er an ihrem Leben teil und beginnt zudem eine…mehr

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Produktbeschreibung
Der stille Engländer Alex wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen. Unterwegs in Kanada nimmt er zunächst widerwillig die 19-jährige Anhalterin Vivienne mit. Gerade als er sich unter ihrem quirligen Geplauder zu öffnen beginnt, rammt ein Laster das Auto. Das junge Mädchen ist sofort tot. Voller Schuldgefühle sucht Alex Viviennes Mutter auf, um ihr sein Beileid auszusprechen. Doch Linda ist keine gewöhnliche Mum: Sie ist Autistin und kann ihre Trauer nicht zeigen. Alex beschließt, ein paar Tage bei ihr zu bleiben und ihr zu helfen. Immer mehr nimmt er an ihrem Leben teil und beginnt zudem eine Affäre mit der schönen Nachbarin Maggie, die ihre Gefühle routiniert auf Distanz hält. Doch vorsichtig beginnen sich die drei Außenseiter zu öffnen, und als der Schnee schmilzt, ist das Leben für keinen der drei mehr so, wie es war ...

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.02.2006

Die Berlinale eröffnet mit "Snow Cake" von Marc Evans

Das Wappentier der Eröffnungsfilme ist die eierlegende Wollmilchsau. Sie müssen es allen recht machen, dürfen die Politiker nicht verärgern, die Sponsoren nicht verprellen, den Honoratioren den Appetit aufs folgende Buffet nicht verderben. Am besten haben sie von allem ein bißchen und von nichts zuviel, außer von den Stars, die möglichst zahlreich über den roten Teppich schreiten sollen, damit Berlin nicht an seiner Weltgeltung zweifeln muß und der Boulevard glücklich ist. Da kommt natürlich selten was Gutes raus, in der Regel so eine Art gut möblierter Film, in dem die Emotionen wie die Schauspieler am rechten Platz stehen, ein Film also wie "Snow Cake".

Alan Rickman, Sigourney Weaver und Carrie-Anne Moss sind zweifellos wunderbare Schauspieler, denen man gerne zusieht, die aber nicht allererste Liga sind, was den Rummelfaktor angeht, der Fotografen dazu bringt, sich gegenseitig niederzutrampeln, und Fans, feuchte Unterwäsche zu werfen. So hat Cannes aus purer Bosheit - man kann es auch Politik nennen - kurz vor der Berlinale verkündet, man werde mit "Da Vinci Code" eröffnen: Tom Hanks, Audrey Tautou, Weltbestseller, ganz großes Kaliber. Die Berlinale backt kleinere Brötchen, eine britisch-kanadische Produktion statt Hollywood, und wenn man freundlich gestimmt ist, mag man es als Politik werten.

Wenn "Snow Cake" beginnt, hört man die Durchsage des Piloten, man werde gleich in Nord-Ontario landen, und es habe vierzehn Grad unter Null. Zauberhafte Einstimmung aufs Festival, dessen gefühlte Temperatur von alters her ähnlich frostig ist, auch wenn sich der Himmel zu Beginn freundlich gibt. Alan Rickman landet also in Kanada und nimmt im Wagen widerwillig ein junges Mädchen als Anhalterin mit, das zwar nervt und ein wenig sonderlich ist, aber doch irgendwie auch liebenswert. Und gerade, als man sich an sie gewöhnt hat, kommt aus heiterem Himmel ein Sattelschlepper, rammt den Wagen, das Mädchen ist auf der Stelle tot, Rickman überlebt. Der Moment ist der größte Schock im Kino, seit Brad Pitt in "Joe Black" überfahren wurde.

Der schuldlose Rickman besucht die Mutter des Mädchens, die Autistin ist und von Sigourney Weaver gespielt wird. Sie tut das mit einer Hingabe, daß man ihr kaum je wirklich glaubt, obwohl wahrscheinlich monatelange Fallstudien vorausgegangen sind. Rickman bleibt erst mal bis zur Beerdigung, weil er sich trotzdem schuldig fühlt, eigentlich nichts Besseres zu tun hat und Carrie-Anne Moss als Nachbarin sehr verführerisch ist. Als Schnulze ist der Film ein bißchen schamlos, aber er ist humorvoll genug, daß man mit den drei Stars gern seine Zeit in Ontario verbringt. Dies ist die Sorte Film, wo der Pfarrer beim Trauergottesdienst kurz stockt, als er das Lieblingslied der Toten ankündigt. Es ist von den "Super Furry Animals". Und genauso ist der Film: ein superpelziges Tierchen, eine Wollmilchsau eben.

MICHAEL ALTHEN

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