Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 1,99 €
  • DVD

Die augenscheinlich glückliche Miriam verbringt mit ihrem Lebensgefährten André, ihrem 15-jährigen Sohn, sowie dessen 12-jährigen Freundin Livia die Sommerferien in ihrem Haus an der Schlei. Die Vier gehen Segeln, treiben Sport,essen gemeinsam. Ein ganz normaler Sommerurlaub, bis die scheinbare Idylle durch den Auftritt eines Fremden gestört wird. Livia lernt den 38-jährigen Amerikaner Bill kennen und es scheint sich ein Liebesverhältnis zwischen dem frühreifen Mädchen und dem attraktiven Mann anzubahnen. Miriam fühlt sich für Livia verantwortlich und will eingreifen. Doch aus Fürsorge…mehr

  • Anzahl: 1 DVD
Produktbeschreibung
Die augenscheinlich glückliche Miriam verbringt mit ihrem Lebensgefährten André, ihrem 15-jährigen Sohn, sowie dessen
12-jährigen Freundin Livia die Sommerferien in ihrem Haus an der Schlei. Die Vier gehen Segeln, treiben Sport,essen gemeinsam. Ein ganz normaler Sommerurlaub, bis die scheinbare Idylle durch den Auftritt eines Fremden gestört wird. Livia lernt den 38-jährigen Amerikaner Bill kennen und es scheint sich ein Liebesverhältnis zwischen dem frühreifen Mädchen und dem attraktiven Mann anzubahnen. Miriam fühlt sich für Livia verantwortlich und will eingreifen. Doch aus Fürsorge entwickelt sich bald ein Konkurenzverhältnis zu dem jungen Mädchen. Denn Miriam findet selbst Gefallen an Bill und beginnt eine Affäre mit ihm. Bald weiß sie nicht mehr, ob sie Livia aus Eifersucht von Bill fernhält, oder um sie vor jugendlichen Fehlern zu schützen. Miriam verliert nach und nach die Kontrolle nüber die Ereignisse...

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Making of... - Outtakes - Deleted Scenes - Kinotrailer - Alamode Film Trailer Show
Autorenporträt
Martina Gedeck, 1964 in München geboren, zählt zu den erfolgreichsten deutschen Film- und Fernsehschauspielerinnen. Nach ihrer Theaterlaufbahn, die sie an große Häuser in Frankfurt, Hamburg, Berlin und Basel brachte, wurde sie 1994 mit der Komödie Der bewegte Mann einem breiten Publikum bekannt. Seit 1997 hat sie viele Auszeichnungen erhalten, wie den Deutschen Filmpreis, den Adolf-Grimme-Preis und Die Goldene Kamera. Im 2006 Oscar prämierten Film Das Leben der Anderen spielte sie die weibliche Hauptrolle. Seit einigen Jahren ist sie auch als Hörbuchsprecherin tätig.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.05.2006

Sitz, Schumann, sitz!
Pedro Almodóvar ist der Liebling in Cannes - zwei Deutsche laufen in Nebenreihen

CANNES, 21. Mai

Haben Sie meinen Film verstanden? Das wäre Pedro Almodóvars Frage an Jurypräsident Wong Kar-wei, wenn er sich für eine einzige entscheiden müßte. Ausgerechnet von Almodóvar ist das eine erstaunliche Auskunft. Sein Wettbewerbsbeitrag "Volver", bisher deutlicher Favorit von Presse und Publikum, ist trotz einiger Unwahrscheinlichkeiten dieser Geistergeschichte klar aufgebaut, geradeaus erzählt und wahrscheinlich der zugänglichste Film des Spaniers bisher, ein Film, über den niemand streiten mag. Aber hätten doch einige andere im Programm sich selbst diese Frage gestellt! Mancher Beitrag war über weite Strecken unverständlich in einem ganz grundsätzlichen Sinn: Warum, so fragt sich der Zuschauer, wurden diese Filme nur gedreht?

Die Engländerin Andrea Arnold plaziert ihre Geschichte "Red Road" in einer der spannendsten Umgebungen, die England für eine fiktive Geschichte anbieten kann: in einem Büro mit lauter Monitoren der überall postierten Überwachungskameras - hier ist es ein sozial explosives Gebiet in Glasgow mit weiten Brachflächen, billigen Pubs und Apartmenthäusern, in denen der Teufel sich zu Hause fühlen würde. Eine Frau, die diese Monitore einer privaten Sicherheitsfirma den ganzen Tag beobachtet, einzelnen Personen folgt oder die Polizei alarmiert, wenn sie Verdächtiges sieht, entdeckt auf einem der Monitore eines Tages einen Mann, mit dem sie eine Geschichte verbindet, die wir noch nicht kennen und der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde. Sie hat panische Angst vor ihm, doch sie beginnt, ihn zu verfolgen, geht zu einer Party in seiner Wohnung, verschwindet unerkannt, und schläft schließlich mit ihm. Dazwischen sitzt sie vor ihren Monitoren, und am Ende löst sich alles etwas zu einfach auf. Auch wenn "Red Road" stilistisch und atmosphärisch einige dichte Momente hatte, scheint es doch etwas hoch gegriffen, den Film für eine Entdeckung zu halten, wie die Engländer es hier bereits tun.

Gleich um sieben Personen in einem Städtchen an der französischen Atlantikküste außerhalb der Saison geht es in Nicole Garcias Film "Selon Charlie", einem der französischen Wettbewerbsbeiträge. Wer schon bei diesem ersten Satz den Eindruck hat, solche Geschichten habe er schon oft gesehen, irrt sich nicht. Und auch wenn es einige schöne Augenblicke gibt in diesem Film, in dem die Figuren einander und sich selbst belügen, geht der Film nirgendwohin, wo wir nicht schon x-mal gewesen wären - in die Abgründe der Provinz. Die vielen Schläfer im Saal haben jedenfalls nichts versäumt.

Daß es die Deutschen in Cannes nicht leicht haben, ist ein alter Hut. Doch daß in diesem Jahr überhaupt keine deutschen Filme eingeladen worden wären, stimmt nicht ganz. Neben einigen Kurzfilmen laufen zum Beispiel "Ping Pong", der Abschlußfilm von Matthias Luthardt von der Filmhochschule Konrad Wolff, in der "Semaine de la Critique" und Stefan Krohmers "Sommer 04 an der Schlei" in der "Quinzaine des Réalisateurs". Beide stießen auf großes Interesse, und "Ping Pong" wurde vom Leiter der "Semaine" sogar mit dem Satz angekündigt, das deutsche Kino sei so stark in diesem Jahr, daß sie die gesamte Reihe mit deutschen Filmen hätten bestücken können - was sie natürlich niemals tun würden und deswegen ausgewählt hätten, der am besten gefiel.

Warum das so war, erschloß sich anschließend nicht. Der Film bewegt sich ebenfalls auf wohlbekanntem Gelände und führt uns in eine Mittelklassefamilie, in welcher die frustrierte Hausfrau-Mutter - was ist das für ein verknorztes Frauenbild? - vor allem ihren Hund liebt, der Sohn trinkt und der Vater meistens abwesend ist. Der Neffe des Vaters, der noch unter dem Schock des Selbstmords seines eigenen Vaters steht, kommt ohne Anmeldung zu Besuch. Sprechen können sie alle nicht miteinander, also spielen sie Tischtennis. Der Hund heißt übrigens Schumann, der Sohn Robert, und von dieser Subtilität ist auch der Rest. Erstaunlich einzig, was sich ein junger Regisseur alles zutraut - eine Sexszene zwischen einer reifen Frau und einem Jugendlichen, die Hundeliebe, einen Gefühlsausbruch des Neffen, als Robert ihn fragt, wie sein Vater sich denn umgebracht habe. Schwerer kann man es sich nicht machen, oder, andersherum, vermessener kann man nicht sein.

Stefan Krohmer ist viel erfahrener und hat natürlich mit Martina Gedeck, Robert Seeliger und Peter Davor die deutlich eindrucksvolleren Darsteller zur Verfügung. Doch auch seine Geschichte über eine Familie mit Ferienhaus und Segelbooten an der Schlei, deren Sohn ein zwölfjähriges Mädchen mitbringt, das sich in den attraktiven Nachbarn verliebt, den auch die Mutter begehrt, und die ein schlimmes und ein gutes Ende nimmt, sackt phasenweise völlig ab. In anderen Szenen, beim Segeln etwa oder am Ende, findet man sich aber plötzlich in einer ganz doppelbödigen, beunruhigenden Atmosphäre wieder, die ein wenig an Otto Preminger erinnert und uns ein Geheimnis mitgibt, das dem Film im Rückblick eine andere Farbe gibt.

Zurück zu Almodóvar: "Volver" ist eine Geschichte aus der Mancha, der Heimat des Regisseurs, wo der heiße Wind die Leute manchmal verrückt macht und Brände übers Land treibt. Der Aberglaube blüht, der Tod ist Teil des Lebens, und die Frauen sind vornehmlich unter sich. Der einzige Mann von Bedeutung, Raimundas Ehemann, verschwindet schnell aus der Geschichte, dafür taucht die tote Mutter wieder auf. Neben Penolope Cruz, die so gut wie lange nicht ist und ihren falschen Hintern mit Bravour herumträgt, spielt endlich wieder einmal Carmen Maura in der Rolle der Mutter, deren Versteckspiel manchmal die Grenze zur Klamotte überschreitet, und Lola Duenas ist in der Rolle der Schwester, die einen Friseursalon betreibt, ebenfalls hinreißend. Daß sich die Geschichte um einen Inzest am Ende als Wiederholung einer alten Geschichte entpuppt, gehört zu den Schwachstellen des Films. Doch wie er die Frauen feiert, die alten wie die jungen und auch die toten, das ist wunderbar.

VERENA LUEKEN

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr