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Nach seinem sensationellen Debüt in "The First Avenger: Civil War" muss sich der junge Peter Parker/Spider-Man (Tom Holland) in SPIDER-MAN: HOMECOMING erstmal mit seiner neuen Identität als Netze-schwingender Superheld anfreunden.   Immer noch euphorisch von dem packenden Kampf mit den Avengers kehrt Peter in seine Heimat zurück, wo er mit seiner Tante May (Marisa Tomei) und unter dem wachsamen Auge seines neuen Mentors Tony Stark (Robert Downey Jr.) lebt. Es fällt ihm jedoch nicht leicht, sich im Alltag zurechtzufinden - vielmehr will er beweisen, dass er mehr ist als nur der sympathische…mehr

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Produktbeschreibung
Nach seinem sensationellen Debüt in "The First Avenger: Civil War" muss sich der junge Peter Parker/Spider-Man (Tom Holland) in SPIDER-MAN: HOMECOMING erstmal mit seiner neuen Identität als Netze-schwingender Superheld anfreunden.
 
Immer noch euphorisch von dem packenden Kampf mit den Avengers kehrt Peter in seine Heimat zurück, wo er mit seiner Tante May (Marisa Tomei) und unter dem wachsamen Auge seines neuen Mentors Tony Stark (Robert Downey Jr.) lebt. Es fällt ihm jedoch nicht leicht, sich im Alltag zurechtzufinden - vielmehr will er beweisen, dass er mehr ist als nur der sympathische Spider-Man aus der Nachbarschaft. Als aber The Vulture (Michael Keaton) als neuer Gegenspieler auftaucht, gerät plötzlich alles, was Peter im Leben wichtig ist, in große Gefahr.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.07.2017

Übers eigene Universum hinaus
Jugendlicher Superheld auf Abruf: Der sechste "Spider-Man"-Film ist der erste, der dem Geist der Comicvorlage gerecht wird

Fünf Spider-Man-Filme gab es in den zwölf Jahren zwischen 2002 und 2014, jeder ein Riesenerfolg, jeder eine Riesenenttäuschung. Denn das, was den Charme dieser 1962 von Stan Lee und Steve Ditko erfundenen Comicfigur ausmacht, dass da unter der Maske ein Teenager agiert, der mit buchstäblich kindlichem Gemüt an die Bekämpfung des Verbrechens herangeht, also weder zynisch noch moralisch, sondern mit einer Mischung aus Unerfahrenheit und Abenteuerlust, das hatte jeweils keinen Platz auf der Leinwand gefunden. Tobey Maguire, Hauptdarsteller in den ersten drei Teilen, begann den Spinnenmann zu spielen, als er schon tief in den Zwanzigern und dank "Gottes Werk und Teufels Beitrag" ein großer Star war. Und sein Nachfolger in der vierten und fünften Auflage war Andrew Garfield, auch schon Ende zwanzig und seit "Social Network" einer der Großen unter den einigermaßen Jungen in Hollywood. Wer sollte denn solchen Erfolgstypen einen unsicheren Halbwüchsigen abnehmen? Um nun aber, beim sechsten Anlauf, endlich im Kino etwas aus der Figur zu machen, die als die beliebteste des Marvel-Comicuniversums gilt, als das Äquivalent zu dem, was Batman bei der Konkurrenz des DC Verlags darstellt, hat man mit Tom Holland einen Darsteller gewählt, der keine nennenswerte Vorgeschichte zu bieten hat außer der als Spider-Man selbst. Denn als Holland noch keine zwanzig Jahre alt, also selbst noch ein Teenager war, stand er erstmals in dieser Rolle vor der Kamera, für den dritten Teil der Filmreihe um den Marvel-Kollegen Captain America. "Civil War" hieß dieser Film, und darin stahl Holland mit seinem herzerfrischend frechen Auftritt dem ansonsten versammelten Superheldensuperstarensemble (Robert Downey Jr., Chris Evans, Scarlett Johansson, Don Cheadle, Paul Bettany, Jeremy Renner) die Schau (F.A.Z. vom 28. April 2016).

Nun gehört ihm als Spider-Man ein ganzer Film. Und wie es schon bei der Staffelstabübergabe von Maguire an Garfield vor fünf Jahren der Fall gewesen war, wird kurzerhand gleich noch einmal die ganze Geschichte erzählt: vom schüchternen Waisenjungen Peter Parker, der in schlichten Verhältnissen bei seiner Tante in New York aufwächst und sich an die neue Rolle als Held, aber auch als werdender Erwachsener erst herantasten muss. Warum zum dritten Mal alles auf Anfang? Weil Marvel beim ersten Mal noch gar nicht Herr im eigenen Kinouniversum war; man hatte die Filmrechte verkauft und war nur mitproduzierendes Studio. Das änderte sich 2012, aber da war der große Marvel-Masterplan schon längst aufgestellt, und auf dem Weg zur Superheldengruppe "The Avengers" als dessen Krönung war für Spider-Man kein Platz vorgesehen gewesen. Also schlachtete man den alten Stoff 2012 noch einmal auf eigene Rechnung und erfolgreich aus - im Superheldengenre kann es offenbar gar nicht genug Wiederholungen geben. Deshalb geht es nun, nur fünf Jahre später, schon wieder von vorne los. Aber nur los, denn dann wird alles anders. Diesmal ist Spider-Man auf dem besten Weg, doch noch ein Avenger zu werden.

In "Civil War" hatte er mit den anderen Helden der Gruppe schon einmal zusammen gekämpft, auf einem Berliner Flughafen, und wie er da als Jungspund reüssierte, das war ebenso lustig wie konsequent. Mit dieser Handlung wird nun "Spider-Man - Homecoming" unmittelbar verknüpft: Die Berliner Eskapade ist Teil auch von dessen Handlung. Danach gilt der fünfzehnjährige Peter Parker als ein Avenger auf Abruf, aus den Labors des Anführers Tony Stark (Downey Jr.) hat er sogar schon ein ebenso atmungs- wie kampfaktives Kostüm zugestellt bekommen, inklusive einer Art plappernden Navigationssystems für Superhelden. Doch ein Fünfzehnjähriger hat nicht nur bisweilen zu viel Ehrgeiz, sondern auch ganz andere Probleme als gestandene Männer wie etwa Iron Man oder Captain America. Aus dieser Konstellation schlägt der neue "Spider-Man"-Film Kapital.

Es ist der witzigste Superheldenfilm - bisher, muss man sagen, denn erst mit "Ant-Man" (2015) ist das Genre der Superhelden-Komödie ja begründet worden. Hier wird nun vorgeführt, was es für Möglichkeiten bietet. Die Allerweltsprobleme eines Halbwüchsigen stehen neben dem Gesamtweltproblem illegaler Waffenherstellung. Die wird betrieben von Adrian Toomes, einem ehemaligen Entrümpler, dem man den lukrativen Job der Aufräumarbeiten nach einer der zahllosen Schlachten zwischen Marvel-Helden und Marvel-Schurken entzogen hat, worauf er aus Zorn einen Rest waffenfähigen Materials unterschlägt und daraus ein lukratives Geschäft macht. Gespielt wird dieser Toomes von Michael Keaton, dem man dafür ein Superschurken-Outfit geschneidert hat, das eine mehr als offensichtliche Hommage an den Birdman aus dem gleichnamigen Film von 2014 ist, mit dem Keaton sein großes Comeback erlebte. Solche Querverweise weit über das Marvel-Universum hinaus, ja bis ins konkurrierende DC-Universum hinein - in dem Keaton mehrfach Batman gespielt hatte, woraus wiederum "Birdman" seinen Witz zog - sind grandios, und dass ein junger Regisseur wie Jon Watts dafür die Verantwortung trägt (er schrieb auch am Drehbuch mit), zeigt, dass die Superheldenfilme mittlerweile immenses kreatives Potential gerade bei solchen Filmschaffenden freisetzen, die mit den sich ständig aufeinander beziehenden Popkulturwelten des virtuellen Zeitalters aufgewachsen sind.

In "Spider-Man - Homecoming" erfolgt aber alles mit einer solchen Liebe zum Detail und zum Humor (vom Slapstick bis zum Screwball), dass man den Film als gigantische Liebeserklärung an die Unterhaltungsindustrie im besten Sinne sehen kann: als großes Amüsement. Und das bis zur buchstäblich letzten Sekunde Leinwandzeit, einem atemraubend dreisten Schlussgag nach dem Abspann. Zugleich aber bietet der Film auch jenen Zuschauern etwas, die nichts für all die Anspielungen übrighaben, die eine Abenteuerhandlung sehen wollen oder das Porträt eines Helden ihrer Altersklasse. Denn der Titel "Homecoming" verweist ja auf eine der festen Traditionen im amerikanischen Jugendleben, die Rückkehr nach den großen Ferien auf die Highschools und Colleges - ein höchst wichtiges Datum im dortigen Teenager-Dasein. Wie der fest dazugehörige Schulball hier nun ganz unerwartet nach einem bereits irrwitzigen ersten Spannungs- und Humorhöhepunkt in Washington, D.C. zum Dreh- und Angelpunkt des Films wird, das ist ein erzählerischer Leckerbissen. Und so ist Spider-Man als Kinofigur jünger denn je und bietet gerade darum endlich auch etwas für Erwachsene.

ANDREAS PLATTHAUS

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