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Was wäre, wenn Engel unter uns wären und sich einer von ihnen in einen von uns verlieben würde? Zwei der berühmtesten und besten Schauspieler Hollywoods in einer der größten Romanzen unter dem Himmel. Nicolas Cage als Seth, ein Engel, der sich entscheiden muß, ob er seine Unsterblichkeit behalten möchte oder menschlich werden möchte - wenn die Frau die er liebt auch ihn liebt. Diese Frau ist Meg Ryan, Maggie, sie glaubt nicht an Engel - bis sie Seth trifft. Ist diese Liebe ihr Schicksal? Nehmen sie die Risiken in Kauf, die ihr Schicksal bedeutet? Sie haben die Wahl.
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Produktbeschreibung
Was wäre, wenn Engel unter uns wären und sich einer von ihnen in einen von uns verlieben würde? Zwei der berühmtesten und besten Schauspieler Hollywoods in einer der größten Romanzen unter dem Himmel. Nicolas Cage als Seth, ein Engel, der sich entscheiden muß, ob er seine Unsterblichkeit behalten möchte oder menschlich werden möchte - wenn die Frau die er liebt auch ihn liebt. Diese Frau ist Meg Ryan, Maggie, sie glaubt nicht an Engel - bis sie Seth trifft. Ist diese Liebe ihr Schicksal? Nehmen sie die Risiken in Kauf, die ihr Schicksal bedeutet? Sie haben die Wahl.

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Seite 2: Spezials in Format 4:3: Original-Dokumentation "Making Angels"-Zusätzliche Original-Szenen, kommentiert von Regisseur Brad Silberling und Lynzee Klingman-Interview mit Peter Gabriel und Alanis Morisette. - Zusatzinformationen zum Film - Original-Dokumentation "Making-Angels" - Weitere Original-Szenen mit Kommentar von Brad Silberling & Lynzee Klingman (Original-Stimmen) - Original-Interviews mit Peter Gabriel und Alanis Morissette
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.07.1998

Keine Spuren im Sand
Und der Himmel über L. A.: "Stadt der Engel" folgt den Schritten der Menschwerdung

Ein Mann steht unter der Dusche und breitet die Arme aus, als wolle er das Wunder der Schwerkraft genießen. Denn Seth (Nicolas Cage) ist ein gefallener Engel, der erst vor wenigen Tagen Mensch wurde. Der Boden der Tatsachen, über dem er bisher nur schweben konnte, ist für ihn eine Terra incognita. Zur gleichen Zeit gleitet eine Frau auf einem Fahrrad über den Asphalt, schließt die Augen und streckt die Arme aus, denn sie fühlt sich wie im siebten Himmel. Zum ersten Mal im Leben ist Maggie Rice (Meg Ryan) so glücklich, daß ihr der Überschwang der Gefühle Flügel zu verleihen scheint. Nur eine Liebesnacht kann so irdisch und himmlisch zugleich sein, daß ein Mann, der einst ein Engel war, und eine engelsgleiche Frau die Rollen tauschen.

Das Melodram "Stadt der Engel" beruht auf Wim Wenders' Klassiker "Der Himmel über Berlin" von 1987 und ist das mit - himmelweitem - Abstand stärkste Remake eines europäischen Films, das die Amerikaner in den vergangenen Jahren zustande gebracht haben. Es nimmt nicht wunder, aber es wirkt Wunder, daß die Drehbuchautorin Dana Stevens sich mit ein paar Federstrichen von der Last der prätentiösen Texte von Peter Handke befreite. Gerade Wenders' Ernsthaftigkeit, die im "Himmel über Berlin" gelegentlich die Gefahr eines Absturzes ins Lächerliche heraufbeschwört, forderte offenkundig eine Haltung aufrichtigen Respekts ein. "Stadt der Engel" ist ein großer Film über die Liebe, den Tod und die wenigen Momente des Glücks, die man dem Leben abtrotzen kann und die eine unerträgliche Leere hinterlassen, sobald sie vorüber sind.

Der Himmel über Berlin konnte in den berückend schönen Schwarzweißbildern des Kameramannes Henri Alekan nie jenes tiefe Blau entfalten, das er - im Sommer wie im Winter - ausstrahlt. In "Stadt der Engel" erhebt Regisseur Brad Silberling seinen Helden anfangs so weit über die Wirklichkeit, daß der smogverhangene Himmel über L. A. nicht den Anflug von Grau zeigt. Und dennoch: Das Remake lügt zu keinem Zeitpunkt das Blaue vom Himmel herunter. Ist die weibliche Hauptfigur bei Wenders eine Zirkusartistin, die sich scheinbar schwerelos durch die Lüfte schwingt, so spielt Meg Ryan eine Ärztin. Zwischen Leben und Tod liegt dort nur ein Handgriff, hier nur das Zucken eines Fingers. Wo Maggie ihre Arbeit beendet, macht Seth weiter: Er muß jene Menschen, die sie nicht mehr retten konnte, ins Totenreich geleiten. Ohne einander zu berühren, arbeiten die beiden Hand in Hand.

Auch wer Wenders' Film nicht mag, wird einräumen müssen, daß er ein Bild des geteilten Berlin zeichnet, welches im Kino seinesgleichen sucht. Die einzige Grenze, mit der sich "Stadt der Engel" beschäftigen will, ist dagegen jene zwischen Leben und Tod. Wie fließend der Übergang sein kann, wird schon in der ersten Hälfte des Films deutlich, wenn immer wieder Glasscheiben die Menschen zugleich verbinden und trennen. Man muß Silberling und seinen Mitarbeitern Hochachtung zollen, daß sie einen Schauplatz gesucht haben, der in ähnlicher Weise irreal erscheint wie das von der Mauer zerschnittene Berlin. Ein Patient von Maggie, der nicht umsonst den Namen "Messinger" trägt (und von Dennis Franz als Inkarnation der Lebenslust verkörpert wird), feiert seine Entlassungsparty in einem Garten, den man in Berlin als letzten Ausläufer einer Laubenpieper-Kolonie bezeichnen würde: Während im Vordergrund des Bildes das Gras sprießt, recken sich im Hintergrund die Kräne eines Industriehafens in die Höhe. Das Leben für die Liebe und das Leben für die Arbeit, der Umschlagplatz für Waren und jener für Gefühle werden in einem Bild vereint.

Kameramann John Seale, der wie seine australischen Landsleute Dean Semler und Ian Baker über ein unvergleichliches Raumgefühl verfügt und deshalb für das Panavision-Format prädestiniert ist, hat die Hintergründe mit der gleichen Sorgfalt ins Bild gesetzt wie die Gesichter seiner Stars. Zu Anfang sieht man Maggie im Krankenhaus, nachdem sie vergeblich versucht hat, ein Leben zu retten, vor einer hellen Leuchttafel zum Betrachten von Röntgenaufnahmen. Später, als sie erfreut ist, Seth in einer Bibliothek wiederzusehen, steht sie inmitten einer Bücherschlucht, und hinter ihr tut sich das Dunkel der Nacht wie ein schwarzes Loch auf.

Immer wieder nutzt Seale die Gelegenheit, die Szenen visuell zu kontrapunktieren. Er läßt sie in einem anderen Licht erscheinen und gibt ihnen damit eine zusätzliche Dimension. Einmal sitzt Maggie im Krankenhaus und in der Umkleidekabine, und die Strahlen des rötlichen Dämmerungslichtes fallen in ihr Gesicht. Es ist das schönste Licht, das es gibt. So schön ist es, daß sich die Engel in diesem Film jeden Morgen und jeden Abend am Strand versammeln, um es zu genießen. Auch wenn sie die Schönheiten der Welt nicht berühren können, so können sie sie doch betrachten. Wenn Maggie die Augen schließt und sich von diesem Licht wärmen läßt, dann spürt der Zuschauer, daß die Strahlen, von denen sie erfaßt wird, aus dem Jenseits kommen.

Eine Deckenlampe im Krankenhausflur flackert kurz auf, Sekunden später wird Seth, die Lichtgestalt, für Maggie sichtbar: der erste Schritt seiner Menschwerdung. Wie sich die Welt anfühlt, weiß er noch nicht, und so bittet er Maggie, ihm zu beschreiben, wie eine Birne schmeckt. Wie zuckriger Sand, der auf der Zunge zergehe, sagt sie. So sinnlich faßt sie dies in Worte, daß sein Verlangen, zu erfahren, wovon hier die Rede ist, unstillbar werden muß. Der zweite Schritt der Menschwerdung führt ins Nichts und zugleich mitten hinein ins Leben. Seth muß den Mut aufbringen, sich von einem Hochhaus in die Tiefe zu stürzen: falling in love. Dann darf er, unsterblich verliebt, Maggie in die Arme schließen, entkommen aus dem Gefängnis der Körperlosigkeit, in dem er für immer eingesperrt schien. Doch der Moment des Glücks, auf den er eine Ewigkeit warten mußte, ist von überaus schmerzlicher Flüchtigkeit.

Am Ende des Films geht Seth noch einmal in die Markthalle, in der Maggie ihm den Geschmack der Birne beschrieb, nimmt erst eine Frucht, dann eine zweite, immer schneller, immer hektischer werdend, bis uns eine Abblende die Augen dafür öffnet, was hier unwiederbringlich verlorengegangen ist. Seth geht zum Strand, und wir sehen die Abdrücke seiner Füße im Sand, auf dem er noch vor kurzem als Engel wandelte, ohne Spuren zu hinterlassen. Dann stürzt er sich kopfüber in die Wellen - nicht, um sich das Leben zu nehmen, sondern um es in seiner Intensität zu spüren. Das ist der dritte Schritt der Menschwerdung, der den größten Mut und die meiste Kraft erfordert und der niemandem erspart bleibt: den Verlust eines geliebten Menschen zu ertragen. LARS-OLAV BEIER

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