1978 - Oscar:
die beste Filmmusik
den besten Schnitt
die beste Tonmischung
die besten visuellen Effekte
die besten Kostüm-Design
das beste Szenenbild
die besten Ton Effekte - Special Achievement Award
1978 - Golden Globes:
die beste Filmmusik / Die digital uberarbeitet Version des Films ist im anamorphen Widescreen mit Dolby Digital 5.1-Tonspuren.
Die originale Kinoversion ist im nicht-anamorphen Widescreen mit Dolby Surround-Tonspuren.
Nach einer verheerenden Niederlage in der Schlacht um ihren Stützpunkt auf dem Eisplaneten Hoth sind die Rebellen auf der Flucht vor den imperialen Truppen. Während sich Han Solo mit Prinzessin Leia in die Wolkenstadt Bespin rettet, reist Luke Skywalker zu den düsteren Sümpfen von Dagobah. Nur hier kann er von Jedi-Meister Yoda in die Geheimnisse der Macht eingeweiht werden. Lukes neu erlernte Fähigkeiten werden jedoch schnell auf eine harte Probe gestellt, denn Darth Vader setzt alles daran ihn zur dunklen Seite der Macht zu ziehen. Ein Duell auf Leben und Tod bringt die Entscheidung ... und enthüllt die unglaubliche Wahrheit über Lukes Familie.
die beste Filmmusik
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die besten Kostüm-Design
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1978 - Golden Globes:
die beste Filmmusik / Die digital uberarbeitet Version des Films ist im anamorphen Widescreen mit Dolby Digital 5.1-Tonspuren.
Die originale Kinoversion ist im nicht-anamorphen Widescreen mit Dolby Surround-Tonspuren.
Nach einer verheerenden Niederlage in der Schlacht um ihren Stützpunkt auf dem Eisplaneten Hoth sind die Rebellen auf der Flucht vor den imperialen Truppen. Während sich Han Solo mit Prinzessin Leia in die Wolkenstadt Bespin rettet, reist Luke Skywalker zu den düsteren Sümpfen von Dagobah. Nur hier kann er von Jedi-Meister Yoda in die Geheimnisse der Macht eingeweiht werden. Lukes neu erlernte Fähigkeiten werden jedoch schnell auf eine harte Probe gestellt, denn Darth Vader setzt alles daran ihn zur dunklen Seite der Macht zu ziehen. Ein Duell auf Leben und Tod bringt die Entscheidung ... und enthüllt die unglaubliche Wahrheit über Lukes Familie.
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - THX-Zertifikat - Code für exklusives Material - Audiokommentar - Lucas Arts Game Demo - Int'l Lego Game TrailerFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.02.1997Lausige Schauspieler, schlichte Moral
Größter Filmerfolg der Geschichte: "Star Wars" von George Lucas nach zwanzig Jahren wieder im Kino
NEW YORK, im Februar
Die Prinzessin trägt Weiß. Zwei weiche Haarbretzel bedecken ihre Ohren, eine Frisur, die, als die Prinzessin das erste Mal das Licht der Leinwand erblickte, für einige Verwirrung sorgte. Darth Vader wiederum kommt mit schnarrendem Atem ganz in Schwarz. Die liebenswürdigsten Figuren heißen C-3PO und R2-D2 und sind aus Blech. In einem Finale wie in Leni Riefenstahls "Triumph des Willens" feiern die Weißen ihren Sieg über das Schwarze, über das "Empire" und die dunkle Kehrseite jener Kraft, welche die Lichtschwerter der Jedi unfehlbar führt.
Es ist immer noch ein Wunder, daß es Mitte der siebziger Jahre Visionäre gab, die das Potential erahnten, das in dieser Geschichte steckt, vor der jeder Normalbegabte kapituliert. Als George Lucas damals versuchte, seine Idee vom Krieg der Sterne in Hollywood zu verkaufen, dachten selbst nahe Freunde, er sei verrückt geworden. Was um Himmels willen sollte ein "Jedi" sein oder ein "Wookie", was die lichten und die dunklen Kräfte der galaktischen Ritter? Die Studios Universal und United Artists wiesen Lucas die Tür, und wäre Alan Ladd, ein treuer Freund des Regisseurs, damals nicht bei Fox gewesen, hätte Lucas auch dort kaum Gehör gefunden. So aber bekam er etwas mehr als zehn Millionen Dollar, um seine wahnwitzige und gleichzeitig so schlichte Geschichte aus einer längst vergangenen Zeit in einer sehr weit entfernten Galaxis zu erzählen.
Die erste Vorführung eines Rohschnitts, bei dem die Spezialeffekte noch nicht fertig und die entsprechenden Szenen mit Kampfszenen aus Kriegsfilmen ausgefüllt waren, muß ein Desaster gewesen sein. Anwesend waren Alan Ladd und einige andere wichtige Männer von Fox sowie ein paar befreundete Regisseure wie Brian de Palma und Steven Spielberg. Sie alle sahen einen Film mit pompösen Dialogen, gesprochen von lausigen Schauspielern in einer Geschichte ohne die geringste Glaubwürdigkeit mit einer überaus schlichten Moral: daß das Gute das Böse besiegt und der Mensch die Technik, daß auch der Niedrigste erlöst werden kann und daß in der Zukunft die Ideale der Vergangenheit gerettet werden. Nur Steven Spielberg sah noch etwas anderes - die grandiose Unschuld und völlig ironielose Naivität, wie sie in Hollywood damals einzig George Lucas besaß. Dieser Film, so soll Spielberg der Legende nach gesagt haben, wird viele hundert Millionen Dollar einspielen.
Dreihundertdreiundzwanzig, um genau zu sein. Doch "Star Wars" war nur der erste Teil einer Trilogie, deren folgende Teile fast ebenso erfolgreich wurden. Weltweit liegt das Einspielergebnis der drei Teile bei etwa 1,3 Milliarden Dollar, und die Geschichte und ihre Figuren sind, wie der Westerner und Mickey Mouse, eingesunken in die Fundamente der amerikanischen Kultur. Jetzt, zwanzig Jahre nach der Uraufführung, ist "Star Wars" wieder in den amerikanischen Kinos zu sehen, in einer Spezialedition mit ein paar eingefügten Details und neuer Tonmischung, und schon nach einer Woche und weiteren Einnahmen von über vierzig Millionen an den Kinokassen ist abzusehen, daß "Star Wars" bald der erfolgreichste Film der Kinogeschichte sein wird. Wiederaufführungen des zweiten und dritten Teils folgen in den nächsten Wochen. Wahrscheinlich in zwei Jahren wird dann die Vorgeschichte des galaktischen Kriegs bekannt werden. Bis dahin will George Lucas die drei Teile der Serie fertiggestellt haben, die der jetzt im Kino wiederauferstandenen Trilogie vorgeschaltet sind.
Als "Star Wars" vor zwanzig Jahren zum ersten Mal in die Kinos kam, war er in den gesamten Vereinigten Staaten auf nur fünfunddreißig Leinwänden zu sehen. Die kommerziellen Aussichten des Films galten als äußerst flau, weil die Personen zu comichaft gezeichnet waren und die Geschichte, ihre Figuren im Schlepptau, ohne erkennbare Motivation blindlings immer weiterstürmte. Damals dachte man noch, daß es im Kino wie in der Literatur auch um psychologische Glaubwürdigkeit ginge, um Handlungen, denen Entscheidungen vorausgingen, die zu verstehen der Dialog hilfreich sein könnte. Von ihm wurde daher erwartet, daß er wenigstens im Regelfall ein Mindestmaß an Sinn offenbaren müsse.
Ästhetisch begann mit "Star Wars" eine neue Epoche, für die "Citizen Cane" kaum mehr als Vorgeschichte gelten kann. Obwohl Lucas für die Umrisse seiner Figuren schamlos alte Filme plünderte - "Metropolis", "Lawrence of Arabia" und "Butch Cassidy and the Sundance Kid", um nur die offensichtlichsten Diebstähle zu nennen -, ist "Star Wars" kinogeschichtlich voraussetzungslos, was auch damit zusammenhängen mag, daß Lucas sich, anders als Spielberg, de Palma oder Scorsese, in der Filmgeschichte nicht sonderlich gut auskennt. Auch versteht er, wie er selbst wiederholt zugegeben hat, nicht viel von Geschichten und davon, wie man sie erzählt. Für "Star Wars" hatte er nur Bilder im Kopf, und er brauchte einen Grund, um sie zu zeigen. Also griff er als Handbuch der Mythenschöpfung zu Joseph Campbells Studien zur Mythologie, nahm die Überschriften - "Der Ruf des Helden", "Die erste Schwelle" und so weiter - als Fäden, aus denen er eine Geschichte strickte, die ganz bewußt auch eine moralische Lektion sein sollte. Diese vermischte er, so erzählte er kürzlich in einem Interview, "mit ein bißchen ,Flash Gordon', und heraus kam ,Star Wars'": ein Film, dessen Geschichte auf einfachsten Formeln beruht, die in kurzatmigem Rhythmus für immer neue Aktionen sorgen. Und in der die Technik, vor allem die wundersamen Gestalten aus dem Modelstudio, mindestens ebenso wichtig waren wie die menschlichen Figuren.
"Star Wars" war, je nach Standpunkt des Beobachters, Sündenfall oder Neubeginn des Kinos. Mit ihm begann eine neue Transformation jener Sehnsüchte, von denen das Kino immer gelebt hatte, eine Transformation nicht mehr allein in Leinwandbilder, sondern in alle möglichen Produkte - Spielzeuge, Computerspiele, Bücher, CD-Rom, Memorabilia aller Art, Musikkassetten, Kleidung und Accessoires. Merchandising, heute Selbstverständlichkeit eines jeden großen Films, begann mit "Star Wars". George Lucas verzichtete damals auf eine halbe Million seiner Regiegage und ließ sich vom Studio statt dessen sämtliche Lizenzrechte überschreiben. Mehr als ein T-Shirt oder eine Baseball-Kappe waren damals als fachfremde Werbemittel für einen Film nicht üblich. Heute hat Lucas etwa drei Milliarden Dollar mit "Star Wars"-Produkten außerhalb des Kinos verdient.
Viele halten George Lucas, der seit "Star Wars" bei keinem Film mehr Regie geführt hat, daher nicht für einen Filmemacher, sondern für den Herrscher über ein Spielzeugreich, das die Grenzen des Kinos längst hinter sich gelassen und sich neue, einst fremde Territorien untertan gemacht hat. Was in diesem Reich geschieht, bestimmt allein er, jede Biegung eines Handlungsstrangs in Comics oder Videospielen, jede Kostümveränderung, jede Einführung einer neuen Waffe oder einer neuen Figur - "Star Wars" ist ein multimediales Universum der Popkultur geworden, in dem auch die zu Hause sind, die den Film im Kino noch nie gesehen hatten. Vor allem ihnen, den Kindern der ersten "Star Wars"-Gemeinde, gilt die Wiederaufführung, und sie kommen in Scharen in die 2104 Kinos, in denen der Film zur Jubiläumswiederholung nun zu sehen ist.
Mindestens eine Lektion aus "Star Wars" allerdings ist schon heute widerlegt, und zwar durch die Entwicklung, die "Star Wars" selbst in Gang gesetzt hat. Menschen sind, zumindest beim Filmemachen, der Technik längst unterlegen. George Lucas, der mit seinem Studio für Spezialeffekte "Industrial Light & Magic" schon seit langem die Computeranimationen zu den trickreichsten Filmen liefert, beschäftigt kaum noch einen der Modellschreiner, die mit Latex und Schaumstoff, Draht und Gummi einst die fremdartigen Wesen geformt hatten, die in die Kriege im All verwickelt waren. Bei der Entstehung von "Star Wars", im vordigitalen Zeitalter, benutzte Lucas Computer nur, um die Kamerabewegungen zu koordinieren. Heute entstehen all seine Wesen, Weltraumgefährten und Landschaften im Computer, und Schauspieler wie Harrison Ford, die mit ihm gearbeitet haben, vermuten, daß er es sein wird, der den ersten Film dreht, in dem auch die Darsteller synthetisch sein werden. VERENA LUEKEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Größter Filmerfolg der Geschichte: "Star Wars" von George Lucas nach zwanzig Jahren wieder im Kino
NEW YORK, im Februar
Die Prinzessin trägt Weiß. Zwei weiche Haarbretzel bedecken ihre Ohren, eine Frisur, die, als die Prinzessin das erste Mal das Licht der Leinwand erblickte, für einige Verwirrung sorgte. Darth Vader wiederum kommt mit schnarrendem Atem ganz in Schwarz. Die liebenswürdigsten Figuren heißen C-3PO und R2-D2 und sind aus Blech. In einem Finale wie in Leni Riefenstahls "Triumph des Willens" feiern die Weißen ihren Sieg über das Schwarze, über das "Empire" und die dunkle Kehrseite jener Kraft, welche die Lichtschwerter der Jedi unfehlbar führt.
Es ist immer noch ein Wunder, daß es Mitte der siebziger Jahre Visionäre gab, die das Potential erahnten, das in dieser Geschichte steckt, vor der jeder Normalbegabte kapituliert. Als George Lucas damals versuchte, seine Idee vom Krieg der Sterne in Hollywood zu verkaufen, dachten selbst nahe Freunde, er sei verrückt geworden. Was um Himmels willen sollte ein "Jedi" sein oder ein "Wookie", was die lichten und die dunklen Kräfte der galaktischen Ritter? Die Studios Universal und United Artists wiesen Lucas die Tür, und wäre Alan Ladd, ein treuer Freund des Regisseurs, damals nicht bei Fox gewesen, hätte Lucas auch dort kaum Gehör gefunden. So aber bekam er etwas mehr als zehn Millionen Dollar, um seine wahnwitzige und gleichzeitig so schlichte Geschichte aus einer längst vergangenen Zeit in einer sehr weit entfernten Galaxis zu erzählen.
Die erste Vorführung eines Rohschnitts, bei dem die Spezialeffekte noch nicht fertig und die entsprechenden Szenen mit Kampfszenen aus Kriegsfilmen ausgefüllt waren, muß ein Desaster gewesen sein. Anwesend waren Alan Ladd und einige andere wichtige Männer von Fox sowie ein paar befreundete Regisseure wie Brian de Palma und Steven Spielberg. Sie alle sahen einen Film mit pompösen Dialogen, gesprochen von lausigen Schauspielern in einer Geschichte ohne die geringste Glaubwürdigkeit mit einer überaus schlichten Moral: daß das Gute das Böse besiegt und der Mensch die Technik, daß auch der Niedrigste erlöst werden kann und daß in der Zukunft die Ideale der Vergangenheit gerettet werden. Nur Steven Spielberg sah noch etwas anderes - die grandiose Unschuld und völlig ironielose Naivität, wie sie in Hollywood damals einzig George Lucas besaß. Dieser Film, so soll Spielberg der Legende nach gesagt haben, wird viele hundert Millionen Dollar einspielen.
Dreihundertdreiundzwanzig, um genau zu sein. Doch "Star Wars" war nur der erste Teil einer Trilogie, deren folgende Teile fast ebenso erfolgreich wurden. Weltweit liegt das Einspielergebnis der drei Teile bei etwa 1,3 Milliarden Dollar, und die Geschichte und ihre Figuren sind, wie der Westerner und Mickey Mouse, eingesunken in die Fundamente der amerikanischen Kultur. Jetzt, zwanzig Jahre nach der Uraufführung, ist "Star Wars" wieder in den amerikanischen Kinos zu sehen, in einer Spezialedition mit ein paar eingefügten Details und neuer Tonmischung, und schon nach einer Woche und weiteren Einnahmen von über vierzig Millionen an den Kinokassen ist abzusehen, daß "Star Wars" bald der erfolgreichste Film der Kinogeschichte sein wird. Wiederaufführungen des zweiten und dritten Teils folgen in den nächsten Wochen. Wahrscheinlich in zwei Jahren wird dann die Vorgeschichte des galaktischen Kriegs bekannt werden. Bis dahin will George Lucas die drei Teile der Serie fertiggestellt haben, die der jetzt im Kino wiederauferstandenen Trilogie vorgeschaltet sind.
Als "Star Wars" vor zwanzig Jahren zum ersten Mal in die Kinos kam, war er in den gesamten Vereinigten Staaten auf nur fünfunddreißig Leinwänden zu sehen. Die kommerziellen Aussichten des Films galten als äußerst flau, weil die Personen zu comichaft gezeichnet waren und die Geschichte, ihre Figuren im Schlepptau, ohne erkennbare Motivation blindlings immer weiterstürmte. Damals dachte man noch, daß es im Kino wie in der Literatur auch um psychologische Glaubwürdigkeit ginge, um Handlungen, denen Entscheidungen vorausgingen, die zu verstehen der Dialog hilfreich sein könnte. Von ihm wurde daher erwartet, daß er wenigstens im Regelfall ein Mindestmaß an Sinn offenbaren müsse.
Ästhetisch begann mit "Star Wars" eine neue Epoche, für die "Citizen Cane" kaum mehr als Vorgeschichte gelten kann. Obwohl Lucas für die Umrisse seiner Figuren schamlos alte Filme plünderte - "Metropolis", "Lawrence of Arabia" und "Butch Cassidy and the Sundance Kid", um nur die offensichtlichsten Diebstähle zu nennen -, ist "Star Wars" kinogeschichtlich voraussetzungslos, was auch damit zusammenhängen mag, daß Lucas sich, anders als Spielberg, de Palma oder Scorsese, in der Filmgeschichte nicht sonderlich gut auskennt. Auch versteht er, wie er selbst wiederholt zugegeben hat, nicht viel von Geschichten und davon, wie man sie erzählt. Für "Star Wars" hatte er nur Bilder im Kopf, und er brauchte einen Grund, um sie zu zeigen. Also griff er als Handbuch der Mythenschöpfung zu Joseph Campbells Studien zur Mythologie, nahm die Überschriften - "Der Ruf des Helden", "Die erste Schwelle" und so weiter - als Fäden, aus denen er eine Geschichte strickte, die ganz bewußt auch eine moralische Lektion sein sollte. Diese vermischte er, so erzählte er kürzlich in einem Interview, "mit ein bißchen ,Flash Gordon', und heraus kam ,Star Wars'": ein Film, dessen Geschichte auf einfachsten Formeln beruht, die in kurzatmigem Rhythmus für immer neue Aktionen sorgen. Und in der die Technik, vor allem die wundersamen Gestalten aus dem Modelstudio, mindestens ebenso wichtig waren wie die menschlichen Figuren.
"Star Wars" war, je nach Standpunkt des Beobachters, Sündenfall oder Neubeginn des Kinos. Mit ihm begann eine neue Transformation jener Sehnsüchte, von denen das Kino immer gelebt hatte, eine Transformation nicht mehr allein in Leinwandbilder, sondern in alle möglichen Produkte - Spielzeuge, Computerspiele, Bücher, CD-Rom, Memorabilia aller Art, Musikkassetten, Kleidung und Accessoires. Merchandising, heute Selbstverständlichkeit eines jeden großen Films, begann mit "Star Wars". George Lucas verzichtete damals auf eine halbe Million seiner Regiegage und ließ sich vom Studio statt dessen sämtliche Lizenzrechte überschreiben. Mehr als ein T-Shirt oder eine Baseball-Kappe waren damals als fachfremde Werbemittel für einen Film nicht üblich. Heute hat Lucas etwa drei Milliarden Dollar mit "Star Wars"-Produkten außerhalb des Kinos verdient.
Viele halten George Lucas, der seit "Star Wars" bei keinem Film mehr Regie geführt hat, daher nicht für einen Filmemacher, sondern für den Herrscher über ein Spielzeugreich, das die Grenzen des Kinos längst hinter sich gelassen und sich neue, einst fremde Territorien untertan gemacht hat. Was in diesem Reich geschieht, bestimmt allein er, jede Biegung eines Handlungsstrangs in Comics oder Videospielen, jede Kostümveränderung, jede Einführung einer neuen Waffe oder einer neuen Figur - "Star Wars" ist ein multimediales Universum der Popkultur geworden, in dem auch die zu Hause sind, die den Film im Kino noch nie gesehen hatten. Vor allem ihnen, den Kindern der ersten "Star Wars"-Gemeinde, gilt die Wiederaufführung, und sie kommen in Scharen in die 2104 Kinos, in denen der Film zur Jubiläumswiederholung nun zu sehen ist.
Mindestens eine Lektion aus "Star Wars" allerdings ist schon heute widerlegt, und zwar durch die Entwicklung, die "Star Wars" selbst in Gang gesetzt hat. Menschen sind, zumindest beim Filmemachen, der Technik längst unterlegen. George Lucas, der mit seinem Studio für Spezialeffekte "Industrial Light & Magic" schon seit langem die Computeranimationen zu den trickreichsten Filmen liefert, beschäftigt kaum noch einen der Modellschreiner, die mit Latex und Schaumstoff, Draht und Gummi einst die fremdartigen Wesen geformt hatten, die in die Kriege im All verwickelt waren. Bei der Entstehung von "Star Wars", im vordigitalen Zeitalter, benutzte Lucas Computer nur, um die Kamerabewegungen zu koordinieren. Heute entstehen all seine Wesen, Weltraumgefährten und Landschaften im Computer, und Schauspieler wie Harrison Ford, die mit ihm gearbeitet haben, vermuten, daß er es sein wird, der den ersten Film dreht, in dem auch die Darsteller synthetisch sein werden. VERENA LUEKEN
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