Das Warten hat ein Ende - die STAR WARS TRILOGIE auf DVD!
Die Trilogie erscheint als Vierer-DVD-Set in edelster Verpackung. Alle drei Filme wurden für die DVD-Edition in Bild und Ton komplett digital überarbeitet und THX geprüft und mit zusätzlichem Hintergrundmaterial ausgestattet.
Zusammen mit der vierten Disc, die ausschließlich Bonusmaterial enthält, das eigens für die Special Edition produziert wurde, erwartet die Star Wars - Enthusiasten damit insgesamt weit über 10 Stunden atemberaubendes Hintergrundwissen: u. a. die umfassendste Dokumentation über die Star Wars-Saga, die jemals produziert wurde, unveröffentlichte Szenen aus den drei Filmen, sowie noch nie zuvor gezeigtes Material aus dem Making-of aller drei Filme.
Zu jedem Film gibt es neue Kommentare von George Lucas, den Darstellern und Mitgliedern des Filmteams: Der Regisseur Irvin Kershner kommt ebenso zu Wort wie die Schauspielerin Carrie Fisher, der Tongestalter Ben Burtt und Dennis Muren von Industrial Light & Magic.
Highlight auf der vierten Disc ist "EMPIRE OF DREAMS: Die Geschichte der Star Wars Trilogie". Die zweieinhalbstündige Dokumentation zeigt die Entwicklung der STAR WARS TRILOGIE von einem Low-Budget-Liebhaberprojekt zu einem Phänomen, das in der Kinoproduktion neue Maßstäbe setzte. Und sie erzählt die Geschichte eines unabhängigen Filmemachers, der vollkommen eigene Wege ging und damit Filmgeschichte schrieb.
Neben exklusiven Interviews mit George Lucas und über 40 Schauspielern und Crew-Mitgliedern aller drei Filme berichtet EMPIRE OF DREAMS auch über bekannte Filmemacher und Persönlichkeiten der Medienwelt und den Einfluss der Star Wars Trilogie auf ihr Leben und Schaffen. Das STAR WARS TRILOGIE Boxset ist einfach ein Muss für jeden Star Wars-Fan!
Die Trilogie erscheint als Vierer-DVD-Set in edelster Verpackung. Alle drei Filme wurden für die DVD-Edition in Bild und Ton komplett digital überarbeitet und THX geprüft und mit zusätzlichem Hintergrundmaterial ausgestattet.
Zusammen mit der vierten Disc, die ausschließlich Bonusmaterial enthält, das eigens für die Special Edition produziert wurde, erwartet die Star Wars - Enthusiasten damit insgesamt weit über 10 Stunden atemberaubendes Hintergrundwissen: u. a. die umfassendste Dokumentation über die Star Wars-Saga, die jemals produziert wurde, unveröffentlichte Szenen aus den drei Filmen, sowie noch nie zuvor gezeigtes Material aus dem Making-of aller drei Filme.
Zu jedem Film gibt es neue Kommentare von George Lucas, den Darstellern und Mitgliedern des Filmteams: Der Regisseur Irvin Kershner kommt ebenso zu Wort wie die Schauspielerin Carrie Fisher, der Tongestalter Ben Burtt und Dennis Muren von Industrial Light & Magic.
Highlight auf der vierten Disc ist "EMPIRE OF DREAMS: Die Geschichte der Star Wars Trilogie". Die zweieinhalbstündige Dokumentation zeigt die Entwicklung der STAR WARS TRILOGIE von einem Low-Budget-Liebhaberprojekt zu einem Phänomen, das in der Kinoproduktion neue Maßstäbe setzte. Und sie erzählt die Geschichte eines unabhängigen Filmemachers, der vollkommen eigene Wege ging und damit Filmgeschichte schrieb.
Neben exklusiven Interviews mit George Lucas und über 40 Schauspielern und Crew-Mitgliedern aller drei Filme berichtet EMPIRE OF DREAMS auch über bekannte Filmemacher und Persönlichkeiten der Medienwelt und den Einfluss der Star Wars Trilogie auf ihr Leben und Schaffen. Das STAR WARS TRILOGIE Boxset ist einfach ein Muss für jeden Star Wars-Fan!
Bonusmaterial
- Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Interviews - Audio-Kommentare von George Lucas; Darstellern und Filmteam - Dokumentation "Empire of Dreams" - unveröffentlichtes Material der Dreharbeiten - "Episode III - Behind-the-Scenes-Vorschau: Die Rückkehr von Darth Vader"Kein anderer Bösewicht hat so viel Kultcharakter wie Darth Vader. Als Symbol der Finsternis ist er seit seinem ersten Erscheinen auf der Leinwand 1977 ein dauerhafter Bestandteil unserer Popkultur geworden. STAR WARS EPISODE III deckt endlich auf; wie Anakin Skywalker zu dem gefürchteten Sith Lord wurde. ;In dieser exklusiven Vorschau erörtert George Lucas den Abstieg von Anakin - wobei die Zuschauer bereits einen ersten Blick auf das neue Darth Vader-Kostüm werfen können - das eigens für Episode III angefertigt wurde. ;Ein weiteres Highlight sind Einblicke in Hayden Christensens und Ewan McGregors Übungen für den Lichtschwerter-Kampf - der schon seit über zwei Jahrzehnten fieberhaft ersehnt wird: die entscheidende Machtprobe zwischen Anakin und Obi-Wan Kenobi. - "Die Entstehung des Lichtschwerts"Jeder erkennt es sofort: das unverwechselbare Brummen und faszinierende Leuchten des Lichtschwerts. Die Zuschauer haben nun erstmals Gelegenheit- die Ursprünge dieser mächtigen und zugleich auch eleganten Waffe zu entdecken. In dieser Dokumentation - die ganz dem Lichtschwert gewidmet ist - geben George Lucas und die Darsteller und Crew-Mitglieder einen Einblick in die Geschichte des heldenhaften Schwerts. Angefangen bei den Ursprüngen der Special-Effects-Arbeit mit dieser Waffe - zeigt dieses Feature auf - wie jeder Film der STAR WARS Saga den vorherigen an spektakulären Action-Szenen noch übertreffen konnte. - "Die Charaktere von Star Wars"Dieses Feature bietet detaillierte Einsichten in die Entstehungsgeschichte der beliebtesten Charaktere sowie seltene Konzeptentwürfe / Behind-the-Scenes-Filmmaterial und Interviews mit George Lucas und den Darstellern der größten Leinwandhelden Luke Skywalker / Prinzessin Leia / Han Solo / Chewbacca / R2 D2 / C-3PO und natürlich mit dem finstersten aller Bösewichte: Darth Vader. - "Die Macht ist mit ihnen: Die Bedeutung von Star Wars"STAR WARS eröffnete einer ganzen Generation von Filmemachern und kreativen Talenten unzählige neue Möglichkeiten. Aus erster Hand erfährt der Zuschauer hier von einigen der angesehensten Filmemacher unserer Zeit; wie die STAR WARS-Filme ihre Arbeit und ihr Leben beeinflusst haben. - Demo "Star Wars Battlefront" - Die Geschichte der Star Wars Trilogie - eine zweieinhalbstündige DokumentationFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.02.1997Lausige Schauspieler, schlichte Moral
Größter Filmerfolg der Geschichte: "Star Wars" von George Lucas nach zwanzig Jahren wieder im Kino
NEW YORK, im Februar
Die Prinzessin trägt Weiß. Zwei weiche Haarbretzel bedecken ihre Ohren, eine Frisur, die, als die Prinzessin das erste Mal das Licht der Leinwand erblickte, für einige Verwirrung sorgte. Darth Vader wiederum kommt mit schnarrendem Atem ganz in Schwarz. Die liebenswürdigsten Figuren heißen C-3PO und R2-D2 und sind aus Blech. In einem Finale wie in Leni Riefenstahls "Triumph des Willens" feiern die Weißen ihren Sieg über das Schwarze, über das "Empire" und die dunkle Kehrseite jener Kraft, welche die Lichtschwerter der Jedi unfehlbar führt.
Es ist immer noch ein Wunder, daß es Mitte der siebziger Jahre Visionäre gab, die das Potential erahnten, das in dieser Geschichte steckt, vor der jeder Normalbegabte kapituliert. Als George Lucas damals versuchte, seine Idee vom Krieg der Sterne in Hollywood zu verkaufen, dachten selbst nahe Freunde, er sei verrückt geworden. Was um Himmels willen sollte ein "Jedi" sein oder ein "Wookie", was die lichten und die dunklen Kräfte der galaktischen Ritter? Die Studios Universal und United Artists wiesen Lucas die Tür, und wäre Alan Ladd, ein treuer Freund des Regisseurs, damals nicht bei Fox gewesen, hätte Lucas auch dort kaum Gehör gefunden. So aber bekam er etwas mehr als zehn Millionen Dollar, um seine wahnwitzige und gleichzeitig so schlichte Geschichte aus einer längst vergangenen Zeit in einer sehr weit entfernten Galaxis zu erzählen.
Die erste Vorführung eines Rohschnitts, bei dem die Spezialeffekte noch nicht fertig und die entsprechenden Szenen mit Kampfszenen aus Kriegsfilmen ausgefüllt waren, muß ein Desaster gewesen sein. Anwesend waren Alan Ladd und einige andere wichtige Männer von Fox sowie ein paar befreundete Regisseure wie Brian de Palma und Steven Spielberg. Sie alle sahen einen Film mit pompösen Dialogen, gesprochen von lausigen Schauspielern in einer Geschichte ohne die geringste Glaubwürdigkeit mit einer überaus schlichten Moral: daß das Gute das Böse besiegt und der Mensch die Technik, daß auch der Niedrigste erlöst werden kann und daß in der Zukunft die Ideale der Vergangenheit gerettet werden. Nur Steven Spielberg sah noch etwas anderes - die grandiose Unschuld und völlig ironielose Naivität, wie sie in Hollywood damals einzig George Lucas besaß. Dieser Film, so soll Spielberg der Legende nach gesagt haben, wird viele hundert Millionen Dollar einspielen.
Dreihundertdreiundzwanzig, um genau zu sein. Doch "Star Wars" war nur der erste Teil einer Trilogie, deren folgende Teile fast ebenso erfolgreich wurden. Weltweit liegt das Einspielergebnis der drei Teile bei etwa 1,3 Milliarden Dollar, und die Geschichte und ihre Figuren sind, wie der Westerner und Mickey Mouse, eingesunken in die Fundamente der amerikanischen Kultur. Jetzt, zwanzig Jahre nach der Uraufführung, ist "Star Wars" wieder in den amerikanischen Kinos zu sehen, in einer Spezialedition mit ein paar eingefügten Details und neuer Tonmischung, und schon nach einer Woche und weiteren Einnahmen von über vierzig Millionen an den Kinokassen ist abzusehen, daß "Star Wars" bald der erfolgreichste Film der Kinogeschichte sein wird. Wiederaufführungen des zweiten und dritten Teils folgen in den nächsten Wochen. Wahrscheinlich in zwei Jahren wird dann die Vorgeschichte des galaktischen Kriegs bekannt werden. Bis dahin will George Lucas die drei Teile der Serie fertiggestellt haben, die der jetzt im Kino wiederauferstandenen Trilogie vorgeschaltet sind.
Als "Star Wars" vor zwanzig Jahren zum ersten Mal in die Kinos kam, war er in den gesamten Vereinigten Staaten auf nur fünfunddreißig Leinwänden zu sehen. Die kommerziellen Aussichten des Films galten als äußerst flau, weil die Personen zu comichaft gezeichnet waren und die Geschichte, ihre Figuren im Schlepptau, ohne erkennbare Motivation blindlings immer weiterstürmte. Damals dachte man noch, daß es im Kino wie in der Literatur auch um psychologische Glaubwürdigkeit ginge, um Handlungen, denen Entscheidungen vorausgingen, die zu verstehen der Dialog hilfreich sein könnte. Von ihm wurde daher erwartet, daß er wenigstens im Regelfall ein Mindestmaß an Sinn offenbaren müsse.
Ästhetisch begann mit "Star Wars" eine neue Epoche, für die "Citizen Cane" kaum mehr als Vorgeschichte gelten kann. Obwohl Lucas für die Umrisse seiner Figuren schamlos alte Filme plünderte - "Metropolis", "Lawrence of Arabia" und "Butch Cassidy and the Sundance Kid", um nur die offensichtlichsten Diebstähle zu nennen -, ist "Star Wars" kinogeschichtlich voraussetzungslos, was auch damit zusammenhängen mag, daß Lucas sich, anders als Spielberg, de Palma oder Scorsese, in der Filmgeschichte nicht sonderlich gut auskennt. Auch versteht er, wie er selbst wiederholt zugegeben hat, nicht viel von Geschichten und davon, wie man sie erzählt. Für "Star Wars" hatte er nur Bilder im Kopf, und er brauchte einen Grund, um sie zu zeigen. Also griff er als Handbuch der Mythenschöpfung zu Joseph Campbells Studien zur Mythologie, nahm die Überschriften - "Der Ruf des Helden", "Die erste Schwelle" und so weiter - als Fäden, aus denen er eine Geschichte strickte, die ganz bewußt auch eine moralische Lektion sein sollte. Diese vermischte er, so erzählte er kürzlich in einem Interview, "mit ein bißchen ,Flash Gordon', und heraus kam ,Star Wars'": ein Film, dessen Geschichte auf einfachsten Formeln beruht, die in kurzatmigem Rhythmus für immer neue Aktionen sorgen. Und in der die Technik, vor allem die wundersamen Gestalten aus dem Modelstudio, mindestens ebenso wichtig waren wie die menschlichen Figuren.
"Star Wars" war, je nach Standpunkt des Beobachters, Sündenfall oder Neubeginn des Kinos. Mit ihm begann eine neue Transformation jener Sehnsüchte, von denen das Kino immer gelebt hatte, eine Transformation nicht mehr allein in Leinwandbilder, sondern in alle möglichen Produkte - Spielzeuge, Computerspiele, Bücher, CD-Rom, Memorabilia aller Art, Musikkassetten, Kleidung und Accessoires. Merchandising, heute Selbstverständlichkeit eines jeden großen Films, begann mit "Star Wars". George Lucas verzichtete damals auf eine halbe Million seiner Regiegage und ließ sich vom Studio statt dessen sämtliche Lizenzrechte überschreiben. Mehr als ein T-Shirt oder eine Baseball-Kappe waren damals als fachfremde Werbemittel für einen Film nicht üblich. Heute hat Lucas etwa drei Milliarden Dollar mit "Star Wars"-Produkten außerhalb des Kinos verdient.
Viele halten George Lucas, der seit "Star Wars" bei keinem Film mehr Regie geführt hat, daher nicht für einen Filmemacher, sondern für den Herrscher über ein Spielzeugreich, das die Grenzen des Kinos längst hinter sich gelassen und sich neue, einst fremde Territorien untertan gemacht hat. Was in diesem Reich geschieht, bestimmt allein er, jede Biegung eines Handlungsstrangs in Comics oder Videospielen, jede Kostümveränderung, jede Einführung einer neuen Waffe oder einer neuen Figur - "Star Wars" ist ein multimediales Universum der Popkultur geworden, in dem auch die zu Hause sind, die den Film im Kino noch nie gesehen hatten. Vor allem ihnen, den Kindern der ersten "Star Wars"-Gemeinde, gilt die Wiederaufführung, und sie kommen in Scharen in die 2104 Kinos, in denen der Film zur Jubiläumswiederholung nun zu sehen ist.
Mindestens eine Lektion aus "Star Wars" allerdings ist schon heute widerlegt, und zwar durch die Entwicklung, die "Star Wars" selbst in Gang gesetzt hat. Menschen sind, zumindest beim Filmemachen, der Technik längst unterlegen. George Lucas, der mit seinem Studio für Spezialeffekte "Industrial Light & Magic" schon seit langem die Computeranimationen zu den trickreichsten Filmen liefert, beschäftigt kaum noch einen der Modellschreiner, die mit Latex und Schaumstoff, Draht und Gummi einst die fremdartigen Wesen geformt hatten, die in die Kriege im All verwickelt waren. Bei der Entstehung von "Star Wars", im vordigitalen Zeitalter, benutzte Lucas Computer nur, um die Kamerabewegungen zu koordinieren. Heute entstehen all seine Wesen, Weltraumgefährten und Landschaften im Computer, und Schauspieler wie Harrison Ford, die mit ihm gearbeitet haben, vermuten, daß er es sein wird, der den ersten Film dreht, in dem auch die Darsteller synthetisch sein werden. VERENA LUEKEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Größter Filmerfolg der Geschichte: "Star Wars" von George Lucas nach zwanzig Jahren wieder im Kino
NEW YORK, im Februar
Die Prinzessin trägt Weiß. Zwei weiche Haarbretzel bedecken ihre Ohren, eine Frisur, die, als die Prinzessin das erste Mal das Licht der Leinwand erblickte, für einige Verwirrung sorgte. Darth Vader wiederum kommt mit schnarrendem Atem ganz in Schwarz. Die liebenswürdigsten Figuren heißen C-3PO und R2-D2 und sind aus Blech. In einem Finale wie in Leni Riefenstahls "Triumph des Willens" feiern die Weißen ihren Sieg über das Schwarze, über das "Empire" und die dunkle Kehrseite jener Kraft, welche die Lichtschwerter der Jedi unfehlbar führt.
Es ist immer noch ein Wunder, daß es Mitte der siebziger Jahre Visionäre gab, die das Potential erahnten, das in dieser Geschichte steckt, vor der jeder Normalbegabte kapituliert. Als George Lucas damals versuchte, seine Idee vom Krieg der Sterne in Hollywood zu verkaufen, dachten selbst nahe Freunde, er sei verrückt geworden. Was um Himmels willen sollte ein "Jedi" sein oder ein "Wookie", was die lichten und die dunklen Kräfte der galaktischen Ritter? Die Studios Universal und United Artists wiesen Lucas die Tür, und wäre Alan Ladd, ein treuer Freund des Regisseurs, damals nicht bei Fox gewesen, hätte Lucas auch dort kaum Gehör gefunden. So aber bekam er etwas mehr als zehn Millionen Dollar, um seine wahnwitzige und gleichzeitig so schlichte Geschichte aus einer längst vergangenen Zeit in einer sehr weit entfernten Galaxis zu erzählen.
Die erste Vorführung eines Rohschnitts, bei dem die Spezialeffekte noch nicht fertig und die entsprechenden Szenen mit Kampfszenen aus Kriegsfilmen ausgefüllt waren, muß ein Desaster gewesen sein. Anwesend waren Alan Ladd und einige andere wichtige Männer von Fox sowie ein paar befreundete Regisseure wie Brian de Palma und Steven Spielberg. Sie alle sahen einen Film mit pompösen Dialogen, gesprochen von lausigen Schauspielern in einer Geschichte ohne die geringste Glaubwürdigkeit mit einer überaus schlichten Moral: daß das Gute das Böse besiegt und der Mensch die Technik, daß auch der Niedrigste erlöst werden kann und daß in der Zukunft die Ideale der Vergangenheit gerettet werden. Nur Steven Spielberg sah noch etwas anderes - die grandiose Unschuld und völlig ironielose Naivität, wie sie in Hollywood damals einzig George Lucas besaß. Dieser Film, so soll Spielberg der Legende nach gesagt haben, wird viele hundert Millionen Dollar einspielen.
Dreihundertdreiundzwanzig, um genau zu sein. Doch "Star Wars" war nur der erste Teil einer Trilogie, deren folgende Teile fast ebenso erfolgreich wurden. Weltweit liegt das Einspielergebnis der drei Teile bei etwa 1,3 Milliarden Dollar, und die Geschichte und ihre Figuren sind, wie der Westerner und Mickey Mouse, eingesunken in die Fundamente der amerikanischen Kultur. Jetzt, zwanzig Jahre nach der Uraufführung, ist "Star Wars" wieder in den amerikanischen Kinos zu sehen, in einer Spezialedition mit ein paar eingefügten Details und neuer Tonmischung, und schon nach einer Woche und weiteren Einnahmen von über vierzig Millionen an den Kinokassen ist abzusehen, daß "Star Wars" bald der erfolgreichste Film der Kinogeschichte sein wird. Wiederaufführungen des zweiten und dritten Teils folgen in den nächsten Wochen. Wahrscheinlich in zwei Jahren wird dann die Vorgeschichte des galaktischen Kriegs bekannt werden. Bis dahin will George Lucas die drei Teile der Serie fertiggestellt haben, die der jetzt im Kino wiederauferstandenen Trilogie vorgeschaltet sind.
Als "Star Wars" vor zwanzig Jahren zum ersten Mal in die Kinos kam, war er in den gesamten Vereinigten Staaten auf nur fünfunddreißig Leinwänden zu sehen. Die kommerziellen Aussichten des Films galten als äußerst flau, weil die Personen zu comichaft gezeichnet waren und die Geschichte, ihre Figuren im Schlepptau, ohne erkennbare Motivation blindlings immer weiterstürmte. Damals dachte man noch, daß es im Kino wie in der Literatur auch um psychologische Glaubwürdigkeit ginge, um Handlungen, denen Entscheidungen vorausgingen, die zu verstehen der Dialog hilfreich sein könnte. Von ihm wurde daher erwartet, daß er wenigstens im Regelfall ein Mindestmaß an Sinn offenbaren müsse.
Ästhetisch begann mit "Star Wars" eine neue Epoche, für die "Citizen Cane" kaum mehr als Vorgeschichte gelten kann. Obwohl Lucas für die Umrisse seiner Figuren schamlos alte Filme plünderte - "Metropolis", "Lawrence of Arabia" und "Butch Cassidy and the Sundance Kid", um nur die offensichtlichsten Diebstähle zu nennen -, ist "Star Wars" kinogeschichtlich voraussetzungslos, was auch damit zusammenhängen mag, daß Lucas sich, anders als Spielberg, de Palma oder Scorsese, in der Filmgeschichte nicht sonderlich gut auskennt. Auch versteht er, wie er selbst wiederholt zugegeben hat, nicht viel von Geschichten und davon, wie man sie erzählt. Für "Star Wars" hatte er nur Bilder im Kopf, und er brauchte einen Grund, um sie zu zeigen. Also griff er als Handbuch der Mythenschöpfung zu Joseph Campbells Studien zur Mythologie, nahm die Überschriften - "Der Ruf des Helden", "Die erste Schwelle" und so weiter - als Fäden, aus denen er eine Geschichte strickte, die ganz bewußt auch eine moralische Lektion sein sollte. Diese vermischte er, so erzählte er kürzlich in einem Interview, "mit ein bißchen ,Flash Gordon', und heraus kam ,Star Wars'": ein Film, dessen Geschichte auf einfachsten Formeln beruht, die in kurzatmigem Rhythmus für immer neue Aktionen sorgen. Und in der die Technik, vor allem die wundersamen Gestalten aus dem Modelstudio, mindestens ebenso wichtig waren wie die menschlichen Figuren.
"Star Wars" war, je nach Standpunkt des Beobachters, Sündenfall oder Neubeginn des Kinos. Mit ihm begann eine neue Transformation jener Sehnsüchte, von denen das Kino immer gelebt hatte, eine Transformation nicht mehr allein in Leinwandbilder, sondern in alle möglichen Produkte - Spielzeuge, Computerspiele, Bücher, CD-Rom, Memorabilia aller Art, Musikkassetten, Kleidung und Accessoires. Merchandising, heute Selbstverständlichkeit eines jeden großen Films, begann mit "Star Wars". George Lucas verzichtete damals auf eine halbe Million seiner Regiegage und ließ sich vom Studio statt dessen sämtliche Lizenzrechte überschreiben. Mehr als ein T-Shirt oder eine Baseball-Kappe waren damals als fachfremde Werbemittel für einen Film nicht üblich. Heute hat Lucas etwa drei Milliarden Dollar mit "Star Wars"-Produkten außerhalb des Kinos verdient.
Viele halten George Lucas, der seit "Star Wars" bei keinem Film mehr Regie geführt hat, daher nicht für einen Filmemacher, sondern für den Herrscher über ein Spielzeugreich, das die Grenzen des Kinos längst hinter sich gelassen und sich neue, einst fremde Territorien untertan gemacht hat. Was in diesem Reich geschieht, bestimmt allein er, jede Biegung eines Handlungsstrangs in Comics oder Videospielen, jede Kostümveränderung, jede Einführung einer neuen Waffe oder einer neuen Figur - "Star Wars" ist ein multimediales Universum der Popkultur geworden, in dem auch die zu Hause sind, die den Film im Kino noch nie gesehen hatten. Vor allem ihnen, den Kindern der ersten "Star Wars"-Gemeinde, gilt die Wiederaufführung, und sie kommen in Scharen in die 2104 Kinos, in denen der Film zur Jubiläumswiederholung nun zu sehen ist.
Mindestens eine Lektion aus "Star Wars" allerdings ist schon heute widerlegt, und zwar durch die Entwicklung, die "Star Wars" selbst in Gang gesetzt hat. Menschen sind, zumindest beim Filmemachen, der Technik längst unterlegen. George Lucas, der mit seinem Studio für Spezialeffekte "Industrial Light & Magic" schon seit langem die Computeranimationen zu den trickreichsten Filmen liefert, beschäftigt kaum noch einen der Modellschreiner, die mit Latex und Schaumstoff, Draht und Gummi einst die fremdartigen Wesen geformt hatten, die in die Kriege im All verwickelt waren. Bei der Entstehung von "Star Wars", im vordigitalen Zeitalter, benutzte Lucas Computer nur, um die Kamerabewegungen zu koordinieren. Heute entstehen all seine Wesen, Weltraumgefährten und Landschaften im Computer, und Schauspieler wie Harrison Ford, die mit ihm gearbeitet haben, vermuten, daß er es sein wird, der den ersten Film dreht, in dem auch die Darsteller synthetisch sein werden. VERENA LUEKEN
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