Rike (Susanne Wolff) bestreitet in Köln als Notärztin ihren Alltag, bevor sie ihren Urlaub in Gibraltar antritt. Dort sticht sie alleine mit ihrem Segelboot in See. Ziel ihrer Reise ist die Atlantikinsel Ascension Island. Ihr Urlaub wird abrupt beendet, als sie sich nach einem Sturm auf hoher See in unmittelbarer Nachbarschaft eines überladenen, havarierten Fischerbootes wiederfindet. Mehrere Dutzend Menschen drohen zu ertrinken. Rike folgt zunächst der gängigen Rettungskette und fordert per Funk Unterstützung an. Als ihre Hilfsgesuche unbeantwortet bleiben, die Zeit drängt und sich eine Rettung durch Dritte als unwahrscheinlich herausstellt, wird Rike gezwungen zu handeln.
Packendes Drama auf hoher See um eine Alleinseglerin, die in eine schlimmere Katastrophe gerät als in einen Sturm.
Wolfgang Fischers ebenso ungewöhnliches wie beeindruckendes Drama begann seine erfolgreiche Festivalkarriere bei der Berlinale, wo es das Panorama Special eröffnete, zu einem Publikumsliebling avancierte und gleich mehrfach ausgezeichnet wurde. Beim Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin wurde es u.a. mit dem Hauptpreis, dem Fliegenden Ochsen, prämiert, bei den Filmfestivals in Emden Norderney und in Valletta wurde es ebenfalls mehrfach gewürdigt. Es eröffnete kürzlich das FünfSeenFilmfestival und wird in Venedig und Toronto präsentiert. Im Zentrum steht Susanne Wolff als Notfallärztin Rike, die in ihrem Urlaub in Gibraltar ihren Segeltörn nach Ascension Island und auf hoher See in einen schweren Sturm gerät. Die renommierte Theater-, TV- und Kinoschauspielerin hat kaum Text, überzeugt dennoch durch ihre Präsenz. Ihrem Spiel und vor allem der herausragenden Kameraarbeit von Benedict Neuenfels ist es zu verdanken, dass man jeder ihrer Handgriffe und Bewegungen auf dem Ein-Frau-Segelboot folgt, ja dass man sich als Zuschauer fast selbst den Naturgewalten ausgesetzt fühlt, wenn der Regen peitscht und der Wind und die Wellen das Boot hin und her werfen. Der Film entwickelt hier eine Intensität ähnlich der bei Robert Redfords Segeltrip in "All Is Lost". Nachdem Nike den Sturm fast unbeschadet überstanden hat, wandelt sich das Survivaldrama zu einem bitteren Flüchtlingsdrama, in dem die erfahrene, taffe und selbstbewusste Protagonistin mit einem Überlebenskampf konfrontiert wird, bei dem all ihre Erfahrung nichts nützt und Strukturen, die den Menschen helfen sollten, versagen bzw. mit zynischer Bürokratie reagieren. So endet der Film des österreichische Filmemacher, der dokumentarische Stoffe fürs Fernsehen und Fiction fürs Kino realisierte, für die meisten Flüchtlinge eines beschädigten und überfüllten Schiffes, das in der Nähe von Nikes Boot treibt, mit dem Tod und mit Bildern, die man auch aus Dokumentarfilmen kennt, wie etwa dem ebenfalls bei der Berlinale präsentierten "Eldorado". Ein tödliches Schicksal hat man aufgrund des Titels "Styx", dem Fluss, der das Reich der Lebenden und der Toten in der Mythologie trennt, bereits erwartet, aber man möchte es nicht wahrhaben. Und was für ein Kontrast zu als Nikes Ziel auserkorenen von Darwin in ein Naturparadies verwandelten Insel. hai.
Quelle/Copyright: Entertainment Media Verlag
Packendes Drama auf hoher See um eine Alleinseglerin, die in eine schlimmere Katastrophe gerät als in einen Sturm.
Wolfgang Fischers ebenso ungewöhnliches wie beeindruckendes Drama begann seine erfolgreiche Festivalkarriere bei der Berlinale, wo es das Panorama Special eröffnete, zu einem Publikumsliebling avancierte und gleich mehrfach ausgezeichnet wurde. Beim Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin wurde es u.a. mit dem Hauptpreis, dem Fliegenden Ochsen, prämiert, bei den Filmfestivals in Emden Norderney und in Valletta wurde es ebenfalls mehrfach gewürdigt. Es eröffnete kürzlich das FünfSeenFilmfestival und wird in Venedig und Toronto präsentiert. Im Zentrum steht Susanne Wolff als Notfallärztin Rike, die in ihrem Urlaub in Gibraltar ihren Segeltörn nach Ascension Island und auf hoher See in einen schweren Sturm gerät. Die renommierte Theater-, TV- und Kinoschauspielerin hat kaum Text, überzeugt dennoch durch ihre Präsenz. Ihrem Spiel und vor allem der herausragenden Kameraarbeit von Benedict Neuenfels ist es zu verdanken, dass man jeder ihrer Handgriffe und Bewegungen auf dem Ein-Frau-Segelboot folgt, ja dass man sich als Zuschauer fast selbst den Naturgewalten ausgesetzt fühlt, wenn der Regen peitscht und der Wind und die Wellen das Boot hin und her werfen. Der Film entwickelt hier eine Intensität ähnlich der bei Robert Redfords Segeltrip in "All Is Lost". Nachdem Nike den Sturm fast unbeschadet überstanden hat, wandelt sich das Survivaldrama zu einem bitteren Flüchtlingsdrama, in dem die erfahrene, taffe und selbstbewusste Protagonistin mit einem Überlebenskampf konfrontiert wird, bei dem all ihre Erfahrung nichts nützt und Strukturen, die den Menschen helfen sollten, versagen bzw. mit zynischer Bürokratie reagieren. So endet der Film des österreichische Filmemacher, der dokumentarische Stoffe fürs Fernsehen und Fiction fürs Kino realisierte, für die meisten Flüchtlinge eines beschädigten und überfüllten Schiffes, das in der Nähe von Nikes Boot treibt, mit dem Tod und mit Bildern, die man auch aus Dokumentarfilmen kennt, wie etwa dem ebenfalls bei der Berlinale präsentierten "Eldorado". Ein tödliches Schicksal hat man aufgrund des Titels "Styx", dem Fluss, der das Reich der Lebenden und der Toten in der Mythologie trennt, bereits erwartet, aber man möchte es nicht wahrhaben. Und was für ein Kontrast zu als Nikes Ziel auserkorenen von Darwin in ein Naturparadies verwandelten Insel. hai.
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