Die Dakota - Gebiete 1879, nur eine Handvoll mutiger Siedler ist bisher soweit in den unwirtlichen Westen vorgedrungen. Als eine Familie bei einem brutalen nächtlichen Angriff verschleppt wird, fällt der Verdacht auf die feindlichen Indianer. Ein Suchtrupp wird zusammengestellt und nimmt die Jagd auf. Doch schon bald muss die Gruppe auf blutige Weise lernen, dass ihre Beute grauenvoller ist, als jeder menschliche Gegner und ihnen ein grausameres Schicksal - als der Tod - droht.
Bonusmaterial
- Making-Of - Slideshow - TrailershowFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.05.2010Fresssucht
J.T. Petty: "The Burrowers".
Schröder Media (auch als Bluray). Englisch, Deutsch, Untertitel. Making-of, Audiokommentar.
Alles beginnt in der Horizontalen. In the big country: Dakota Territory, anno 1879. Eine Pionierfamilie wird dort überfallen, die Männer werden massakriert, die Frauen und Kinder entführt. Von marodierenden Ureinwohnern, so heißt es bald. Ein alter Indianerkämpfer und seine Truppe stoßen vor in das wilde Land, um die Verschwundenen zu suchen, die Schuldigen zu bestrafen. Bis sie in das Revier der "Burrowers" geraten.
Ein Remake von John Fords "The Searchers" (1956) ist dieser Film von J.T. Petty. Remake, das heißt hier aber weder Imitation noch Nacherzählung. Modifikation und Paraphrase, so lauten die Schlüsselbegriffe bei Petty: Variation statt Kopie. Alles ist angelegt auf Veränderung, Verschiebung, Verlagerung. Was bei Ford zwischen den Schnitten liegt, das interessiert Petty. "The Burrowers" macht das Latente manifest, die Kehrseite amerikanischer Mythologie. Petty zeigt Erschließung und Eroberung des weiten Landes als brutalen Genozid, begangen von xenophoben Mördern in und ohne Uniform. Aber die Sioux haben nichts zu tun mit dem Verschwinden der Frauen und Kinder. Sie werden doppelt viktimisiert: durch die rassistische Aggression ebenso wie durch die Fresssucht der "Burrowers".
Andeuten statt ausmalen, das ist die Devise von J.T. Petty. Bis zum Schluss wird das Übernatürliche bei ihm nur skizziert, könnte auch Teil der Imagination sein. Dann aber bedeutet es höchste Todesgefahr. Die scheinbar endlose Weite des Landes ist in "The Burrowers" keine Verheißung mehr für den Pionier, sie verheißt ihm nur noch Verlust und Verderben. Elegische Kamerafahrten öffnen den Raum allein, um Isolation wie Einsamkeit der Menschen zu verdichten. "The Burrowers" ist eine finstere Phantasie, die Schauder und Schrecken erzeugen will, Grusel und Grauen. Der Western als Horrorfilm. So betont die Kamera nicht länger das Horizontale, sondern blickt wieder und wieder unter die Erdoberfläche. Alles endet in der Vertikalen.
ivo
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
J.T. Petty: "The Burrowers".
Schröder Media (auch als Bluray). Englisch, Deutsch, Untertitel. Making-of, Audiokommentar.
Alles beginnt in der Horizontalen. In the big country: Dakota Territory, anno 1879. Eine Pionierfamilie wird dort überfallen, die Männer werden massakriert, die Frauen und Kinder entführt. Von marodierenden Ureinwohnern, so heißt es bald. Ein alter Indianerkämpfer und seine Truppe stoßen vor in das wilde Land, um die Verschwundenen zu suchen, die Schuldigen zu bestrafen. Bis sie in das Revier der "Burrowers" geraten.
Ein Remake von John Fords "The Searchers" (1956) ist dieser Film von J.T. Petty. Remake, das heißt hier aber weder Imitation noch Nacherzählung. Modifikation und Paraphrase, so lauten die Schlüsselbegriffe bei Petty: Variation statt Kopie. Alles ist angelegt auf Veränderung, Verschiebung, Verlagerung. Was bei Ford zwischen den Schnitten liegt, das interessiert Petty. "The Burrowers" macht das Latente manifest, die Kehrseite amerikanischer Mythologie. Petty zeigt Erschließung und Eroberung des weiten Landes als brutalen Genozid, begangen von xenophoben Mördern in und ohne Uniform. Aber die Sioux haben nichts zu tun mit dem Verschwinden der Frauen und Kinder. Sie werden doppelt viktimisiert: durch die rassistische Aggression ebenso wie durch die Fresssucht der "Burrowers".
Andeuten statt ausmalen, das ist die Devise von J.T. Petty. Bis zum Schluss wird das Übernatürliche bei ihm nur skizziert, könnte auch Teil der Imagination sein. Dann aber bedeutet es höchste Todesgefahr. Die scheinbar endlose Weite des Landes ist in "The Burrowers" keine Verheißung mehr für den Pionier, sie verheißt ihm nur noch Verlust und Verderben. Elegische Kamerafahrten öffnen den Raum allein, um Isolation wie Einsamkeit der Menschen zu verdichten. "The Burrowers" ist eine finstere Phantasie, die Schauder und Schrecken erzeugen will, Grusel und Grauen. Der Western als Horrorfilm. So betont die Kamera nicht länger das Horizontale, sondern blickt wieder und wieder unter die Erdoberfläche. Alles endet in der Vertikalen.
ivo
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main