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Ein hochrangiger britischer Regierungspolitiker (John Hurt) wird nach Brüssel abgeschoben. Als ihn ein mysteriöser Wissenschaftler (Armin Mueller-Stahl) auf die Spur eines Wirtschafts-Komplotts bringt, ahnt er nicht, dass er damit seine Karriere, seine Ehe und schließlich sein Leben aufs Spiel setzt. Konfrontiert mit Intrigen und Korruption auf höchster Ebene, muss er bald feststellen, dass die Wahrheit mehr als ein Gesicht hat.
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Produktbeschreibung
Ein hochrangiger britischer Regierungspolitiker (John Hurt) wird nach Brüssel abgeschoben. Als ihn ein mysteriöser Wissenschaftler (Armin Mueller-Stahl) auf die Spur eines Wirtschafts-Komplotts bringt, ahnt er nicht, dass er damit seine Karriere, seine Ehe und schließlich sein Leben aufs Spiel setzt. Konfrontiert mit Intrigen und Korruption auf höchster Ebene, muss er bald feststellen, dass die Wahrheit mehr als ein Gesicht hat.

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Autorenporträt
Armin Mueller-Stahl, geb. 1930, ist nicht nur einer der erfolgreichsten deutschen Schauspieler überhaupt, sondern auch ein begnadeter Geiger, Maler und Erzähler. Bevor er zum Schauspielberuf wechselte, absolvierte er ein Geigen- und Musikwissenschaftsstudium, das er 1949 mit dem Examen zum Musiklehrer abschloß. Seit 1952 avancierte er mit unzähligen Theater- und Filmrollen zu den bekanntesten und beliebtesten Schauspielern der DDR. Als Mitunterzeichner der Petition gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns erhielt er ab 1976 keine Engagements mehr, verließ 1980 die DDR und setzte seine Karriere nicht nur in Westdeutschland, sondern auch international erfolgreich fort. Seit langem ist Armin Mueller-Stahl auch als Erzähler bekannt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.02.1998

Gefährliches Gefälle
"The Commissioner": Zum Abschluß des Wettbewerbs

Brüssel sei das politische Todesurteil, weiß der britische Minister James Morton, den seine Regierung zum Sündenbock für illegale Waffengeschäfte stempeln und abschieben will. So wenig der Posten eines EU-Kommissars für Industrie ihn auch lockt, Morton muß sich fügen. Kaum im Amt, erhält er Dokumente zugespielt, die einen mächtigen deutschen Chemiekonzern bezichtigen, nicht nur die Herstellung von Giftgas zu befördern, sondern auch in die Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten verwickelt gewesen zu sein. Morton bringt eine Untersuchung in Gang, widersetzt sich, selbst gegen den Widerstand des Kommissionspräsidenten, der geplanten Fusion des deutschen Konzerns mit einem britischen, der seinen Segen zu geben er im Grunde nach Brüssel expediert wurde, und taucht unwillentlich immer tiefer in ein Wirtschaftskomplott, bei dem britische Fädenzieher amerikanische so einzuwickeln verstehen, daß den Deutschen die Luft abgedreht wird.

"Brüssel" ist im filmischen Geschäft aber auch eine Art Synonym für gesichtslose Kinogeschichten, die ihren von der Preisgabe jeder nationalen Identität geprägten Zuschnitt allein dem Euromix schulden. "The Commissioner", im Wettbewerb der letzte Beitrag, wurde unter Zuhilfenahme verschiedener europäischer und deutscher Filmförderungen von einer Berliner Firma produziert und von dem holländischen Regisseur George Sluizer auf englisch mit einer internationalen Besetzung inszeniert, darunter dem Briten John Hurt, im Vollbesitz seiner gleichsam kantigen Geschmeidigkeit, der Spanierin Rosana Pastor und dem Deutschen Armin Mueller-Stahl. Sluizers Film, bei dem die Produzentin Christina Kallas gemeinsam mit dem Regisseur das Drehbuch nach einem Roman von Stanley Johnson schrieb, legitimiert durch den Schauplatz die europäische Mixtur, macht sie aber nicht bekömmlicher.

Eine Bombe, die gleich ein ganzes Haus so raffiniert in Trümmer legt, daß zwar Autos auf der Straße durch die Luft geschleudert werden, die beiden Nebenhäuser Wand an Wand mit dem zerstörten aber praktisch unversehrt bleiben; Dioxin, das den Rhein verseucht; ein Selbstmord in der Tat und ein blutig vorgetäuschter sind die Ingredienzen eines Spannungsfilms, der seinen Wirklichkeitsbezug stets nur so lange braucht, bis die Situation festgezurrt ist. "Was geht beispielsweise in einem konservativen Politiker vor?" grübelt der Regisseur, "der sich plötzlich auch emotional mit eher linksgerichteten, ökologischen Fragen auseinandersetzt." Der Film verweigert die Antwort keinen Moment: Der Politiker wird wütender, unbeherrschter in seinen Standardargumenten, schärfer in der Stimme und zeigt ein heftiger durchblutetes Gesicht.

Sluizer findet nichts dabei, für seinen weitreichend auf die Fernsehästhetik halbnaher und naher Einstellungen sowie auf Schuß-Gegenschuß-Schnittfolgen reduzierten Film Parallelen im Kino Hollywoods zu bemühen: "Wir machen keine kritischen Filme über unsere Institutionen. In Amerika werden jede Menge über das FBI oder das Pentagon gemacht. Der Hintergrund des vereinten Europa bietet sehr aktuelle Bezüge: Je mehr wir vereint sind, desto mehr trennen wir uns." Die große Verschwörung freilich, die der Film dem Zuschauer weismachen will, und der aufrechte Brite, der sie fast im Alleingang aushebelt, entstammen einzig dem Kino und nicht einer ernst zu nehmenden politischen Gegenwart.

Es wäre aber verfehlt, Gebrauchsfilme wie "The Commissioner" symptomatisch zu nehmen für das europäische Filmschaffen überhaupt. Zu welchem Urteil immer die elfköpfige Jury unter Ben Kingsleys Leitung gefunden hat, in diesem Wettbewerb zeigte sich Europa vornehmlich dann gerüstet, Hollywood Eigenständigkeit entgegenzusetzen, wenn es sich gleichfalls der englischen Sprache bediente. Zwar spielte das amerikanische Kino seine nicht zuletzt auf vertraute Sehgewohnheiten bauende Überlegenheit so schulterzuckend aus, daß im Umgang mit dem Gastgeber auch einmal selbstverständliche Höflichkeit beiseite gelassen wurde: Daß für einen der meistinteressierenden Wettbewerbsfilme, nämlich Barry Levinsons "Wag the Dog" (F.A.Z. vom 20. Februar), weder Regisseur und Produzentin noch irgendein Schauspieler sich rechtzeitig nach Berlin verfügten, um der Presse, wie es auf allen Festivals der Welt üblich ist, Rede und Antwort zu stehen, ist ein Akt von Gleichgültigkeit auf seiten der Macher, den die Filmfestpiele mit Recht als beleidigend empfinden durften.

Zwar waren die Amerikaner also ihrer Sache sicher. Doch den vier amerikanischen und zwei australischen Beiträgen im Wettbewerb standen unter dreizehn Filmen westeuropäischer Provenienz immerhin vier entgegen, die alle nicht minder für einen Goldenen Bären gut zu sein schienen: Neil Jordans und - mit geringfügigen Abstrichen - Jim Sheridans Bestandsaufnahmen aus Irland, Nick Hurrans britisches Bingo-Glück "Girls' Night" und die französische Alltagsrevue "On connaît la chanson" des Altmeisters Alain Resnais mit ihrem ganz und gar nicht alltäglichen Kunstgriff.

Quantitativ ging die Gleichung zwischen Amerika und Europa wieder einmal auf, wobei auf der dritten Seite ja auch noch Filmländer wie Brasilien, von manchen diesmal hochgeschätzt, und der ferne Osten im Spiel sind, der nicht immer, siehe nebenstehendes Fazit, zu halten vermag, was man sich von ihm erwartet. Qualitativ jedoch tut sich beim Blick auf die übrigen Westeuropäer ein bedenkliches Gefälle auf. Spanien und Italien, Deutschland und Dänemark, aber auch die beiden Franzosen neben Resnais zeugten von einem Stand der Dinge, der mit Gefühlsbombast oder flapsigem Geschnodder, mit Ausstattungspomp oder einem wahren Landschaftsrausch die dürftige Essenz des jeweiligen Films zu bemänteln sucht. Auch wenn dieser Berlinale-Jahrgang als hinreichend passieren mag: Grund, sich gelassen zurückzulehnen, gibt es mitnichten. HANS-DIETER SEIDEL

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"...endlich mal ein richtiger Film!"The Commissioner"hat gute Chancen, ein Publikumserfolg zu werden. ...Bis ins kleinste Detail überzeugend und kosequent erzählt. Falsche Fährten führen spannend und logisch zum perfekten Finale - heute eine Seltenheit. Ein Krimi wie aus dem Lehrbuch. Das Drehbuch nach dem Kriminalroman von Stanley Johnson hat Niveau, im Gegensatz zu mancher Filmadaption eines John-Grisham-Bestsellers. Sluizer Dramaturgie ist präzise, die Kameraarbeit ästhetisch reizvoll."The Commissioner"ist halt ein richtiger Film. Spannend!" (Potsdamer Tageszeitung / Märkische Allgemeine)