Ein Jahr im Leben des Chicago Joffrey Ballet: Karrieren starten, andere gehen in die Brüche, Anfang einer neuen Liebe, Beginn eines neuen Projektes unter großen finanziellen Schwierigkeiten, das zum Riesenerfolg wird. Im Mittelpunkt stehen Ry, eine talentierte und vielversprechende junge Ballerina, Harriet, eine erfahrene Tänzerin, die sich nach oben kämpft, Josh, ein junger Elite-Koch, der sich in Ry verliebt, und Alberto Antonelli, künstlerischer Direktor der Company, den man auch "Mr. A" nennt. Die Ballett-Eleven opfern ihre Freizeit und größtenteils ihr Privatleben, um Teil der Company zu sein. Sie arbeiten nachts in Bars, schlafen auf dem Boden bei Freunden und gehen körperlich bis an die Grenzen, manchmal sogar darüber hinaus...
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Trailer von anderen Filmen - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Interviews - Audiokommentar von Robert Altman und Neve Campbell - Featurette "The Passion of Dance" - Alle Tanzszenen des Films (isoliert) - Extended Version einer einzelnen Tanzsszene - Fotogalerie - Produktionsnotizen - Informationen zu Cast & CrewFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.05.2004Vertanzt: Robert Altmans Film "The Company"
In gewisser Weise ist "The Company" der prototypische Altman-Film. Es geht um den Alltag einer Tanztruppe, des Joffrey-Balletts in Chicago, um Premieren, die vorbereitet, Choreographien, die einstudiert, individuelle Ansprüche, die befriedigt oder verweigert, und Erfahrungen, die miteinander geteilt werden. Es geht um jene Kunst des Gruppenbilds, die niemand besser beherrscht als Robert Altman, um ein Metier, das er seit vierzig Jahren im Kino perfektioniert. Der Chef des Joffrey Balletts heißt Alberto Antonelli, und so, wie Malcolm McDowell ihn spielt, mit Schal und Charme und gezielt eingesetzten cäsarischen Anwandlungen, ist er auch ein Porträt des Regisseurs, eine Hymne auf Altmans Talent, dem Unübersichtlichen eine Form, dem Geformten eine Richtung zu geben.
Aber dieses Prototypische ist zugleich die große Schwäche des Films. Neve Campbell, die in "The Company" die Tänzerin Ry spielt, hat auch das Drehbuch geschrieben, und eigentlich sollte der Film vor allem Rys Geschichte erzählen, aber dann hat Altman beim Drehen offenbar die Lust an seinem Plot verloren und lieber dem Joffrey-Ensemble beim Tanzen zugeschaut.
So geht das, was "The Company" überhaupt erst in Gang gesetzt hat, nun in einer Vielzahl von Seitenblicken unter, bis der Film sich ganz aus seiner Mitte weggedreht und in ein uferloses Gewimmel verwandelt hat. Indem er das Chaos porträtiert, fällt er ihm anheim, er wird unscharf, wo er genau, und verquast, wo er treffend sein müßte. Es gibt viele schöne Bilder in diesem Bilderbogen, besonders da, wo Altman das Geschehen auf der Bühne beobachtet, aber man geht nicht ins Kino, um Ausschnitte aus Tanzchoreographien, sondern um Menschen zu sehen, um zu erfahren, was die Bewegungen antreibt. Bei Altman sind die Tänzer nur Statisten für den Tanz.
Mit dem Rezept, das er in "The Company" angewendet hat, könnte Robert Altman eigentlich alles verfilmen, die EU-Ost-Erweiterung ebenso wie die amerikanische Präsidentenwahl. Vielleicht ist genau das sein größter Irrtum: daß er die Welt um ihn herum mit einem Altman-Film verwechselt. Seine Methode funktioniert noch, aber sie wirkt nicht mehr.
kil
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In gewisser Weise ist "The Company" der prototypische Altman-Film. Es geht um den Alltag einer Tanztruppe, des Joffrey-Balletts in Chicago, um Premieren, die vorbereitet, Choreographien, die einstudiert, individuelle Ansprüche, die befriedigt oder verweigert, und Erfahrungen, die miteinander geteilt werden. Es geht um jene Kunst des Gruppenbilds, die niemand besser beherrscht als Robert Altman, um ein Metier, das er seit vierzig Jahren im Kino perfektioniert. Der Chef des Joffrey Balletts heißt Alberto Antonelli, und so, wie Malcolm McDowell ihn spielt, mit Schal und Charme und gezielt eingesetzten cäsarischen Anwandlungen, ist er auch ein Porträt des Regisseurs, eine Hymne auf Altmans Talent, dem Unübersichtlichen eine Form, dem Geformten eine Richtung zu geben.
Aber dieses Prototypische ist zugleich die große Schwäche des Films. Neve Campbell, die in "The Company" die Tänzerin Ry spielt, hat auch das Drehbuch geschrieben, und eigentlich sollte der Film vor allem Rys Geschichte erzählen, aber dann hat Altman beim Drehen offenbar die Lust an seinem Plot verloren und lieber dem Joffrey-Ensemble beim Tanzen zugeschaut.
So geht das, was "The Company" überhaupt erst in Gang gesetzt hat, nun in einer Vielzahl von Seitenblicken unter, bis der Film sich ganz aus seiner Mitte weggedreht und in ein uferloses Gewimmel verwandelt hat. Indem er das Chaos porträtiert, fällt er ihm anheim, er wird unscharf, wo er genau, und verquast, wo er treffend sein müßte. Es gibt viele schöne Bilder in diesem Bilderbogen, besonders da, wo Altman das Geschehen auf der Bühne beobachtet, aber man geht nicht ins Kino, um Ausschnitte aus Tanzchoreographien, sondern um Menschen zu sehen, um zu erfahren, was die Bewegungen antreibt. Bei Altman sind die Tänzer nur Statisten für den Tanz.
Mit dem Rezept, das er in "The Company" angewendet hat, könnte Robert Altman eigentlich alles verfilmen, die EU-Ost-Erweiterung ebenso wie die amerikanische Präsidentenwahl. Vielleicht ist genau das sein größter Irrtum: daß er die Welt um ihn herum mit einem Altman-Film verwechselt. Seine Methode funktioniert noch, aber sie wirkt nicht mehr.
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