1940 feuerte Roosevelt seinen Joseph P. Kennedy, weil dieser ihm den Nazi gegenüber zu liberal war. Dieser Botschafter schwört Rache. Er will nun Roosevelt als Präsident nachfolgen, scheitert jedoch. Wozu jedoch hat man Söhne. Von nun an baut Joseph Kennedy seinen ältesten Sohn Joseph zum
Präsidenten auf, der jedoch leider im Krieg umkommt. Nun muss eben Jack ran, ob er will oder nicht und…mehr1940 feuerte Roosevelt seinen Joseph P. Kennedy, weil dieser ihm den Nazi gegenüber zu liberal war. Dieser Botschafter schwört Rache. Er will nun Roosevelt als Präsident nachfolgen, scheitert jedoch. Wozu jedoch hat man Söhne. Von nun an baut Joseph Kennedy seinen ältesten Sohn Joseph zum Präsidenten auf, der jedoch leider im Krieg umkommt. Nun muss eben Jack ran, ob er will oder nicht und eigentlich, will der eher kränkliche junge Mann nicht, hat seinem Vater aber nichts entgegenzusetzten und fügt sich eben den Wünschen des Patriarchen.
Die Kennedys sind wohl das, was in USA einer königlichen Familie am nächsten kommt. Daher war man nicht sonderlich erbaut darüber, dass in dieser Serie so einiges an schmutziger Wäsche gewaschen wird und der Mythos Kennedy entzaubert wird. Daher entscheid sich der History Channel auch gegen die Ausstrahlung der achtteilige Serie: "Nachdem wir das Endprodukt gesehen haben, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es den Ansprüchen der Marke History nicht genügt." Wahrscheinlich hatte man eher Angst wegen Rufmord oder Charaktermord verklagt zu werden, weil man einige unangenehme Wahrheiten anspricht, und die Kennedys immer noch recht mächtig sind. Ja, JFK hatte Affären, er nahm einem Medikamentencocktail und Amphetamine, um den Arbeitsalltag durchzustehen, war schwer krank, musste ein Korsett tragen und holte sich ab und an Rat bei seinem Vater. Ja, Pappi Kennedy hat nicht immer ganz sauber gearbeitet.
Für eine amerikanische Serie, die die heilige Familie der Amerikaner zum Thema hat, ist sie wirklich gut. Zwar wurden einige der Schauspieler wohl hauptsächlich wegen ihrer Ähnlichkeit zu den historischen Vorbildern ausgewählt, so wirkt Katie Holmes als Jackie Kennedy schon ein wenig farblos und persönlichkeitsfrei, insgesamt sind die Schauspieler jedoch durchweg sehr gut. Man vermeidet Kitsch und Glorifizierung, verschweigt Fehler nicht, zeigt wie die Seilschaften in der amerikanischen Politik die Kennedys an die Macht bringen (nicht neu, schon gar nicht unbekannt, aber ungewöhnlich, dass es in einem amerikanischen Film thematisiert wird) und ist damit sehr europäisch, was natürlich dem amerikanischen Publikum absehbarer Weise eher nicht gefiel, den Film jedoch gerade für Europäer erst ansehbar und erträglich macht.
Nettes Stück amerikanischer Geschichte, ohne den üblichen Kitsch und Pathos. Solide produziert.