Volle Kraft voraus und zielgenau zum Plot: Seit der Erfindung des Films vor rund 100 Jahren ist der Kurzfilm eines der spannendsten und allemal kurzweiligsten Medien. In Minuten und Sekunden bauen sich Geschichten auf, die außergewöhnlicher kaum sein könnten. Ob Animation, Fiktion, Dokumentation oder Experimentalfilm: Kurzfilme sind pointiert, frech und von einer ganz eigenen Dynamik. Mit dieser DVD bringt Escapi spannendes, witziges, unterhaltsames, tiefgründiges und preisgekröntes interfilm-Kino erstmals in Ihr Wohnzimmer. Diese erste Short Cuts Edition feiert zehn international renommierte und äußerst originelle Werke zwischen 2 und 20 Minuten Länge. Die DVD enthält die folgenden Kurzfilme.
The Last Post
Dominic Santana
England 2000, 35mm, 0:16:00, Short Fiction OV
engl./span. [ Kriegsfilm ]
Falkland-Krieg 1982. In der Hitze des Gefechts verläßt ein junger britischer Soldat seinen Posten und wird von einem verletzten Argentinier gefangen genommen. Dessen Frau daheim wird einen Brief erhalten.
The Thread
Lieven van Baelen
Belgien 2000, 35mm, 0:12:00, Short Fiction, OV, dutch
ST english [ Hintergründiger Grenzfilm ]
Ein Motorradfahrer in der Wüste. Sein Auftrag: Grenzziehung. Er wird seinen Alter Ego treffen und um die Freiheit zu kämpfen haben.
God@Heaven
Joseph Neulight,
USA 1998, Beta, 0:20:00, Short Fiction OV engl.
[ Gottes moderner Antwortservice ]
Ein kleiner Junge sendet eine e-mail an Gott mit der Frage: Gibt es Dich wirklich? Aber mit dieser Antwort hat er nicht gerechnet: Gott ist ganz nah.
Mein Wille geschehe
Jochen Bomm, Sebastian Witt, Philipp Orgassa , Andrea
Hiller
Deutschland 2000, Beta 0:03:00, Computeranimation
Without Dialogue [ Tanzfilm mit Technik und Fliege ]
Er ist fünfzig Jahre alt. Er hat sein ganzes Leben gearbeitet. Jetzt ist er fertig. Er will tanzen und er tanzt - bis da so eine Mücke mittanzen will.
Flowers for the Lady
Sven Hain
Deutschland 2000, 35mm, 0:08:00, Short Fiction Without
Dialogue [ Poetischer Rückwärtsfilm ]
Der Anfang einer Beziehung kann das Ende nicht kennen. Hier steht das Ende im Zentrum. Der Anfang will ergründet sein.
Los Taxios
Lars Damoiseaux
Belgien 1998, 35mm, 0:10:00, Short Fiction OV engl.
[ Sarkastisches Roadmovie ]
Einem Touristenpaar in Brüssel drängt sich ein Taxifahrer als Fremdenführer auf, um ihnen die seiner Meinung nach interessantesten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu zeigen. Er hat Ideen, ist bewaffnet und er kennt sogar den "Waterloo-Space". Eine bizarre Reise beginnt.
Toilette
Massimo Cappelli
Italien 1999, 35mm, 0:18:00, Short Fiction OV engl.
[ Partyimpressionen ]
Auf einer Geburtstagsparty werden die intimen Seiten der Gäste deutlich gemacht. Aus der Sicht des Toilettenspiegels erleben wir die privaten Abgründe der Feiernden.
Help the Old
Peter Stauch
Deutschland 1998, 35mm, 0:10:00, Short Fiction Without
Dialogue [ Krimi im Krankenpflegemilieu ]
Ein Hausmädchen muß die Schikanen eines lungenkranken Hausherren ertragen, der in seinem Krankenbett vor sich hinvegetiert - zunächst reine Routinesache für die Hausangestellte. Doch diesen Tag wird sie niemals vergessen...
Gitanes
Mark de Cloe
Niederlande 1997, 35mm, 0:07:00, Short Fiction Without
Dialogue [ Episoden-Poem der Geschlechter ]
Luftaufnahme auf das Bett von Jean und Laura, auf dem sie lange Zeit eine Beziehung hatten. Rasend schnell durchfliegen wir verschiedene Phasen der Beziehung, bis zu dem Punkt, an dem sie entdecken, was sie
angerichtet haben.
Braindogs
Zsolt Bács
Deutschland 2002, 35mm, 0:14:50, Short Fiction, OV
ger. ST english [ Gangsterkomödie ]
Rasantes ereignet sich im urbanen Raum, in dem Schnullerkatze und Tiger frei nach dem Motto das Leben ist einfach nur cool eine Tankstelle überfallen...
Zusatzfilm:
Covered with Chocolate
Ansgar Ahlers
Deutschland 2001 35mm, 0:01:00, Animation Without
Dialogue [ Parabel des Zwischenmenschlichen ]
Wild wuselnde Schokoküsse geraten in einen bissigen Streit, bis sie ihr Inneres zeigen. Sind sie sich irgendwie ähnlich?
The Last Post
Dominic Santana
England 2000, 35mm, 0:16:00, Short Fiction OV
engl./span. [ Kriegsfilm ]
Falkland-Krieg 1982. In der Hitze des Gefechts verläßt ein junger britischer Soldat seinen Posten und wird von einem verletzten Argentinier gefangen genommen. Dessen Frau daheim wird einen Brief erhalten.
The Thread
Lieven van Baelen
Belgien 2000, 35mm, 0:12:00, Short Fiction, OV, dutch
ST english [ Hintergründiger Grenzfilm ]
Ein Motorradfahrer in der Wüste. Sein Auftrag: Grenzziehung. Er wird seinen Alter Ego treffen und um die Freiheit zu kämpfen haben.
God@Heaven
Joseph Neulight,
USA 1998, Beta, 0:20:00, Short Fiction OV engl.
[ Gottes moderner Antwortservice ]
Ein kleiner Junge sendet eine e-mail an Gott mit der Frage: Gibt es Dich wirklich? Aber mit dieser Antwort hat er nicht gerechnet: Gott ist ganz nah.
Mein Wille geschehe
Jochen Bomm, Sebastian Witt, Philipp Orgassa , Andrea
Hiller
Deutschland 2000, Beta 0:03:00, Computeranimation
Without Dialogue [ Tanzfilm mit Technik und Fliege ]
Er ist fünfzig Jahre alt. Er hat sein ganzes Leben gearbeitet. Jetzt ist er fertig. Er will tanzen und er tanzt - bis da so eine Mücke mittanzen will.
Flowers for the Lady
Sven Hain
Deutschland 2000, 35mm, 0:08:00, Short Fiction Without
Dialogue [ Poetischer Rückwärtsfilm ]
Der Anfang einer Beziehung kann das Ende nicht kennen. Hier steht das Ende im Zentrum. Der Anfang will ergründet sein.
Los Taxios
Lars Damoiseaux
Belgien 1998, 35mm, 0:10:00, Short Fiction OV engl.
[ Sarkastisches Roadmovie ]
Einem Touristenpaar in Brüssel drängt sich ein Taxifahrer als Fremdenführer auf, um ihnen die seiner Meinung nach interessantesten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu zeigen. Er hat Ideen, ist bewaffnet und er kennt sogar den "Waterloo-Space". Eine bizarre Reise beginnt.
Toilette
Massimo Cappelli
Italien 1999, 35mm, 0:18:00, Short Fiction OV engl.
[ Partyimpressionen ]
Auf einer Geburtstagsparty werden die intimen Seiten der Gäste deutlich gemacht. Aus der Sicht des Toilettenspiegels erleben wir die privaten Abgründe der Feiernden.
Help the Old
Peter Stauch
Deutschland 1998, 35mm, 0:10:00, Short Fiction Without
Dialogue [ Krimi im Krankenpflegemilieu ]
Ein Hausmädchen muß die Schikanen eines lungenkranken Hausherren ertragen, der in seinem Krankenbett vor sich hinvegetiert - zunächst reine Routinesache für die Hausangestellte. Doch diesen Tag wird sie niemals vergessen...
Gitanes
Mark de Cloe
Niederlande 1997, 35mm, 0:07:00, Short Fiction Without
Dialogue [ Episoden-Poem der Geschlechter ]
Luftaufnahme auf das Bett von Jean und Laura, auf dem sie lange Zeit eine Beziehung hatten. Rasend schnell durchfliegen wir verschiedene Phasen der Beziehung, bis zu dem Punkt, an dem sie entdecken, was sie
angerichtet haben.
Braindogs
Zsolt Bács
Deutschland 2002, 35mm, 0:14:50, Short Fiction, OV
ger. ST english [ Gangsterkomödie ]
Rasantes ereignet sich im urbanen Raum, in dem Schnullerkatze und Tiger frei nach dem Motto das Leben ist einfach nur cool eine Tankstelle überfallen...
Zusatzfilm:
Covered with Chocolate
Ansgar Ahlers
Deutschland 2001 35mm, 0:01:00, Animation Without
Dialogue [ Parabel des Zwischenmenschlichen ]
Wild wuselnde Schokoküsse geraten in einen bissigen Streit, bis sie ihr Inneres zeigen. Sind sie sich irgendwie ähnlich?
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - DVD-Menü mit Soundeffekten - Trailer - Hintergrundinfos zu den Filmen - Zusatzfilm "Covered with Chocolate" - BerichteFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.05.2000Ein Gewebe aus Tönen, Stimmen und Geschichten vom Leben in Los Angeles
Robert Altman porträtiert den Großstadtmoloch auf die lakonische Art: "Short Cuts" erzählt, was vom amerikanischen Traum übrig blieb
Robert Altmans Film "Short Cuts" ist ein annähernd dreistündiges Epos über die Konstanten der amerikanischen Gesellschaft im ausgehenden 20. Jahrhundert: Gewalt, Gier, Hoffnung und Verzweiflung. Ähnlich wie der Schriftsteller John Irving (dessen Romane trotz ihrer schauderhaften Verfilmungen nicht zu verachten sind) betrachtet Altman die Wirklichkeit als übervollen Zettelkasten seiner Kunst. Beider Geschichten kommen ganz beiläufig daher, als hätte der Autor beziehungsweise der Regisseur nur wahllos eines seiner bis an den Rand bekritzelten Notizblätter aus der Schublade gezogen.
Der Unterschied zwischen Irving und Altman liegt in ihrem Umgang mit der oft entsetzlichen Banalität des Lebens. Der Schriftsteller Irving schwingt sich stets zur großen Geste auf, die er mit einem kleinen, komplizenhaften Blinzeln begleitet, so als habe er sich beim Schreiben verstohlen eine kleine Träne aus dem Augenwinkel wischen müssen: Tja, so ist das Leben nun mal, was soll man machen. Haha! Es ist ja auch irgendwie komisch! Deswegen heißt zum Beispiel der Hund in "Hotel New Hampshire" Kummer und verbleibt nach seinem absurden Tod ausgestopft in der Familie, um den Kalauer "Kummer ist immer dabei" zu ermöglichen.
Ganz anders Robert Altman. Anstelle sentimentaler Kommentare begegnet man in seinen Filmen einer solchen Härte des Umgangs mit den Figuren, dass es manchmal schwer zu ertragen ist. Besonders "Short Cuts" malt keine Sentimentalitäten aus, sondern konfrontiert den Zuschauer direkt mit dem bohrenden Schmerz der Figuren, der unter ihrer oberflächlichen Gefühllosigkeit steckt. Je nach Stimmung und Neigung wird man Altmans Genauigkeit bezwingend oder deprimierend finden. Nur entziehen kann man sich ihr schwer.
Für Altman wie für Raymond Carver, aus dessen Storys und Erzählungen die meisten Motive in "Short Cuts" stammen, besteht die Kunst weniger darin, gute Geschichten zu erfinden, als sie zu finden. Gut bedeutet dabei spannend, und diese Spannung steht außerhalb moralischer Kriterien - bei Altman menschelt es nie.
Neben viel genau beobachteter Alltäglichkeit führt "Short Cuts" auch unerbittlich unsentimental einige der unwahrscheinlicheren möglichen Geschichten vor, jene, die wir immer verdrängen, weil wir sonst ständig in Angst lebten. Zum Glück denken wir ja nicht jedes Mal, wenn wir ins Auto steigen, daran, dass wir damit einen Menschen töten könnten. Zum Glück denken wir nicht jeden Morgen daran, dass unser eigenes Kind auf dem Schulweg überfahren werden könnte.
Die Musik des Films ist der Jazz. Die Stimme der Sängerin Annie in "Short Cuts" wird schon langsam brüchig vor Melancholie. Eines Morgens kommt sie nach Hause, nachdem sie die ganze Nacht in ihrem Club gesungen hat, und findet ihre Tochter neben ihrem Cello auf dem Garagenboden liegend vor. Der Motor, mit dessen Abgasen sie sich vergiftet hat, läuft noch. Annie hat ihr einmal zu oft nicht zugehört.
Immer dichter schlingen sich die lakonischen Geschichten um die vielen Figuren. Da ist Claire Kane (Anne Archer), die als Clown arbeitet, während ihr Mann (Fred Ward) mit seinen Freunden beim Fischen ist, da ist die Hausfrau Lois (Jennifer Jason Leigh), die beim Telefonsex mit zahlenden Kunden ihr Kind füttert, da ist der Nachrichtenmann Howard (Bruce Davison), der am Totenbett seines Kindes seinen Vater wiedertrifft, oder die Coffeeshop-Bedienung Doreen und ihr betrunkener Nichtsnutz Earl (Tom Waits in seiner besten Rolle).
Bemerkenswerter noch als die fünfzehnminütige Eingangssequenz, in der eine Staffel Hubschrauber Insektenvernichtungsmittel über Los Angeles versprüht, während die Hauptfiguren vorgestellt werden, ist Altmans Kunst, aus den einzelnen Geschichten, den short cuts, ein Gewebe zu machen. Das Können des Regisseurs erweist sich auch in den meisterhaften Übergängen zwischen den Erzählungen. Mal ist es ein bestimmter Bildinhalt, ein Glas Milch etwa, der von einer Geschichte in die nächste überleitet, mal ist es der gesprochene Text, mal die Musik. Ganz am Ende singt Annie Ross "I'm a prisoner of life". Who isn't, baby.
WIEBKE HÜSTER
Heute Abend, 20 Uhr, Regenbogenkino, Lausitzer Straße 22, Kreuzberg
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Robert Altman porträtiert den Großstadtmoloch auf die lakonische Art: "Short Cuts" erzählt, was vom amerikanischen Traum übrig blieb
Robert Altmans Film "Short Cuts" ist ein annähernd dreistündiges Epos über die Konstanten der amerikanischen Gesellschaft im ausgehenden 20. Jahrhundert: Gewalt, Gier, Hoffnung und Verzweiflung. Ähnlich wie der Schriftsteller John Irving (dessen Romane trotz ihrer schauderhaften Verfilmungen nicht zu verachten sind) betrachtet Altman die Wirklichkeit als übervollen Zettelkasten seiner Kunst. Beider Geschichten kommen ganz beiläufig daher, als hätte der Autor beziehungsweise der Regisseur nur wahllos eines seiner bis an den Rand bekritzelten Notizblätter aus der Schublade gezogen.
Der Unterschied zwischen Irving und Altman liegt in ihrem Umgang mit der oft entsetzlichen Banalität des Lebens. Der Schriftsteller Irving schwingt sich stets zur großen Geste auf, die er mit einem kleinen, komplizenhaften Blinzeln begleitet, so als habe er sich beim Schreiben verstohlen eine kleine Träne aus dem Augenwinkel wischen müssen: Tja, so ist das Leben nun mal, was soll man machen. Haha! Es ist ja auch irgendwie komisch! Deswegen heißt zum Beispiel der Hund in "Hotel New Hampshire" Kummer und verbleibt nach seinem absurden Tod ausgestopft in der Familie, um den Kalauer "Kummer ist immer dabei" zu ermöglichen.
Ganz anders Robert Altman. Anstelle sentimentaler Kommentare begegnet man in seinen Filmen einer solchen Härte des Umgangs mit den Figuren, dass es manchmal schwer zu ertragen ist. Besonders "Short Cuts" malt keine Sentimentalitäten aus, sondern konfrontiert den Zuschauer direkt mit dem bohrenden Schmerz der Figuren, der unter ihrer oberflächlichen Gefühllosigkeit steckt. Je nach Stimmung und Neigung wird man Altmans Genauigkeit bezwingend oder deprimierend finden. Nur entziehen kann man sich ihr schwer.
Für Altman wie für Raymond Carver, aus dessen Storys und Erzählungen die meisten Motive in "Short Cuts" stammen, besteht die Kunst weniger darin, gute Geschichten zu erfinden, als sie zu finden. Gut bedeutet dabei spannend, und diese Spannung steht außerhalb moralischer Kriterien - bei Altman menschelt es nie.
Neben viel genau beobachteter Alltäglichkeit führt "Short Cuts" auch unerbittlich unsentimental einige der unwahrscheinlicheren möglichen Geschichten vor, jene, die wir immer verdrängen, weil wir sonst ständig in Angst lebten. Zum Glück denken wir ja nicht jedes Mal, wenn wir ins Auto steigen, daran, dass wir damit einen Menschen töten könnten. Zum Glück denken wir nicht jeden Morgen daran, dass unser eigenes Kind auf dem Schulweg überfahren werden könnte.
Die Musik des Films ist der Jazz. Die Stimme der Sängerin Annie in "Short Cuts" wird schon langsam brüchig vor Melancholie. Eines Morgens kommt sie nach Hause, nachdem sie die ganze Nacht in ihrem Club gesungen hat, und findet ihre Tochter neben ihrem Cello auf dem Garagenboden liegend vor. Der Motor, mit dessen Abgasen sie sich vergiftet hat, läuft noch. Annie hat ihr einmal zu oft nicht zugehört.
Immer dichter schlingen sich die lakonischen Geschichten um die vielen Figuren. Da ist Claire Kane (Anne Archer), die als Clown arbeitet, während ihr Mann (Fred Ward) mit seinen Freunden beim Fischen ist, da ist die Hausfrau Lois (Jennifer Jason Leigh), die beim Telefonsex mit zahlenden Kunden ihr Kind füttert, da ist der Nachrichtenmann Howard (Bruce Davison), der am Totenbett seines Kindes seinen Vater wiedertrifft, oder die Coffeeshop-Bedienung Doreen und ihr betrunkener Nichtsnutz Earl (Tom Waits in seiner besten Rolle).
Bemerkenswerter noch als die fünfzehnminütige Eingangssequenz, in der eine Staffel Hubschrauber Insektenvernichtungsmittel über Los Angeles versprüht, während die Hauptfiguren vorgestellt werden, ist Altmans Kunst, aus den einzelnen Geschichten, den short cuts, ein Gewebe zu machen. Das Können des Regisseurs erweist sich auch in den meisterhaften Übergängen zwischen den Erzählungen. Mal ist es ein bestimmter Bildinhalt, ein Glas Milch etwa, der von einer Geschichte in die nächste überleitet, mal ist es der gesprochene Text, mal die Musik. Ganz am Ende singt Annie Ross "I'm a prisoner of life". Who isn't, baby.
WIEBKE HÜSTER
Heute Abend, 20 Uhr, Regenbogenkino, Lausitzer Straße 22, Kreuzberg
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main