Luke McNamara ist intelligent und ehrgeizig. Die besten Voraussetzungen also, um ein Top-Anwalt zu werden. Für das Studium am Elite-College fehlt ihm allerdings das Geld. Die Skulls, ein mysteriöser Geheimbund, könnten dies ändern: Denn es heißt: Wer hier Mitglied ist, der braucht sich um seine Karriere nie mehr Sorgen zu machen. Als Luke überraschend in die Geheimorganisation aufgenommen wird, scheint all das in Erfüllung zu gehen, wovorn er schon lange träumt. Nur Willy, sein bester Freund, warnt ihn eindringlich vor den Skulls. Doch am nächsten Morgen wird WIll aufgefunden - tot. Völlig entsetzt stellt Kuke fest, zu welch skrupellosen Machenschaften die Skulls tatsächlich fähig sind - und er stellt ihnen eine geniale Falle...
Bonusmaterial
Bewegtmenüs - Audio-Kommentar des Regisseurs Rob Cohen auf Tonspur 3 - 12:24 Minuten geschnittene Szenen (deleted scenes) - 13:40 Minuten Making of - Anmerkung: zu allen Zusatzfeatures mit Originalton können deutsche Untertitel eingeblendet werden DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - Audiokommentar - geschnittene Szenen - Easter EggFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.07.2000Im Zahnrad
Falsch verbunden: Rob Cohens Campus-Thriller "The Skulls"
Weil er im Leben hoch hinaus will, klettert er auf dem Campus bis auf die Spitze eines Turms. Luke McNamara (Joshua Jackson) setzt alles daran, in die studentische Verbindung "The Skulls" aufgenommen zu werden, denn sie beglückt ihre Mitglieder mit teuren Autos, schönen Frauen und grenzenlosen Aufstiegschancen. Doch um seinen Mut unter Beweis zu stellen, muss er einer konkurrierenden Verbindung nachts aufs Dach steigen. Als Luke den Turm erklommen hat, sehen wir im Hintergrund moderne Bürogebäude. Dann folgt ein Umschnitt auf die andere Seite des Turms, und der ältere Teil des Geländes mit seinen verwinkelten, düsteren Gebäuden rückt ins Bild - ein einfacher Blickwechsel, der wie ein Zeitsprung wirkt. Als der Held anfängt, auf dem First zu balancieren, begibt er sich auf die Gratwanderung zwischen einer Welt, deren archaische Regeln schon längst überholt scheinen, und der Zukunft, die er so gerne erobern will. Für einen Moment hält er das Gleichgewicht, dann rutscht er ab und stürzt in die Tiefe.
Der falsche Schein ist in diesem Film fast mit Händen zu greifen. Dicke Balken orangeroten Lichts fallen durch die Fenster auf die Figuren. Doch Luke lässt sich blenden von dem Versprechen der Skulls, ihm den Weg aus der Gosse zu den Sternen zu bahnen. Dann findet er seinen besten Freund, der über die Verbindung Nachforschungen anstellte, erhängt auf. Regisseur Rob Cohen zeigt den Toten in Sekundenschnelle aus allen erdenklichen Perspektiven, damit niemandem entgehen kann, dass nun alles in einem ganz anderen Licht erscheint. Blau bestimmt die Szenerie, als die Polizei den Tatort untersucht. Das ewige Gegenlicht, das viele Einstellungen wie verschliert wirken ließ, scheint erloschen. Das war überfällig, denn der Zuschauer sah schon lange klar. Doch bei der Beerdigung des Freundes ist die Sicht wieder wie vernebelt, nicht von Tränen, sondern weil uns der Film erneut eine rosarote Brille aufsetzen will. Damit schwindet der letzte Hoffnungsschimmer, "The Skulls" könnte unseren Blick für die Klischees des Genres schärfen.
Die Zahnräder eines Rudergerätes, die in Großaufnahme gezeigt werden, weil sie subtil offenbaren sollen, in welches fatale Räderwerk der Held geraten ist, führen eher vor Augen, wie wenig in diesem Film rund läuft. Man hat den Eindruck, eine dreistündige Rohschnittfassung sei um die Hälfte gekürzt worden, ohne dass eine einzige Szene komplett entfernt wurde. Die Figuren, die sich bei dem hektischen Tempo nicht mehr entwickeln können, wirken nun oft, als wären sie nur Sand im Getriebe der Handlung. Der Plot, der immer wieder hakt, weil ganze Stücke fehlen, und eine Ausstattung, die reale mit phantastischen Dekors verbinden will, ohne sie verschmelzen zu können, sorgen für eine sich rasch vergrößernde Unwucht. "The Skulls" ist ein Film, dem schon an Land alles aus dem Ruder läuft.
LARS-OLAV BEIER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Falsch verbunden: Rob Cohens Campus-Thriller "The Skulls"
Weil er im Leben hoch hinaus will, klettert er auf dem Campus bis auf die Spitze eines Turms. Luke McNamara (Joshua Jackson) setzt alles daran, in die studentische Verbindung "The Skulls" aufgenommen zu werden, denn sie beglückt ihre Mitglieder mit teuren Autos, schönen Frauen und grenzenlosen Aufstiegschancen. Doch um seinen Mut unter Beweis zu stellen, muss er einer konkurrierenden Verbindung nachts aufs Dach steigen. Als Luke den Turm erklommen hat, sehen wir im Hintergrund moderne Bürogebäude. Dann folgt ein Umschnitt auf die andere Seite des Turms, und der ältere Teil des Geländes mit seinen verwinkelten, düsteren Gebäuden rückt ins Bild - ein einfacher Blickwechsel, der wie ein Zeitsprung wirkt. Als der Held anfängt, auf dem First zu balancieren, begibt er sich auf die Gratwanderung zwischen einer Welt, deren archaische Regeln schon längst überholt scheinen, und der Zukunft, die er so gerne erobern will. Für einen Moment hält er das Gleichgewicht, dann rutscht er ab und stürzt in die Tiefe.
Der falsche Schein ist in diesem Film fast mit Händen zu greifen. Dicke Balken orangeroten Lichts fallen durch die Fenster auf die Figuren. Doch Luke lässt sich blenden von dem Versprechen der Skulls, ihm den Weg aus der Gosse zu den Sternen zu bahnen. Dann findet er seinen besten Freund, der über die Verbindung Nachforschungen anstellte, erhängt auf. Regisseur Rob Cohen zeigt den Toten in Sekundenschnelle aus allen erdenklichen Perspektiven, damit niemandem entgehen kann, dass nun alles in einem ganz anderen Licht erscheint. Blau bestimmt die Szenerie, als die Polizei den Tatort untersucht. Das ewige Gegenlicht, das viele Einstellungen wie verschliert wirken ließ, scheint erloschen. Das war überfällig, denn der Zuschauer sah schon lange klar. Doch bei der Beerdigung des Freundes ist die Sicht wieder wie vernebelt, nicht von Tränen, sondern weil uns der Film erneut eine rosarote Brille aufsetzen will. Damit schwindet der letzte Hoffnungsschimmer, "The Skulls" könnte unseren Blick für die Klischees des Genres schärfen.
Die Zahnräder eines Rudergerätes, die in Großaufnahme gezeigt werden, weil sie subtil offenbaren sollen, in welches fatale Räderwerk der Held geraten ist, führen eher vor Augen, wie wenig in diesem Film rund läuft. Man hat den Eindruck, eine dreistündige Rohschnittfassung sei um die Hälfte gekürzt worden, ohne dass eine einzige Szene komplett entfernt wurde. Die Figuren, die sich bei dem hektischen Tempo nicht mehr entwickeln können, wirken nun oft, als wären sie nur Sand im Getriebe der Handlung. Der Plot, der immer wieder hakt, weil ganze Stücke fehlen, und eine Ausstattung, die reale mit phantastischen Dekors verbinden will, ohne sie verschmelzen zu können, sorgen für eine sich rasch vergrößernde Unwucht. "The Skulls" ist ein Film, dem schon an Land alles aus dem Ruder läuft.
LARS-OLAV BEIER
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