Nachdem er von seiner Freundin den Laufpass erhalten hat, setzt sich Mark Zuckerberg, ein begnadeter Computerprogrammierer, in Harvard hin, um an einer neuen Idee zu feilen. Er erschafft das soziale Netzwerk Facebook, das binnen kürzester Zeit ein Sensationserfolg wird, eine Revolution in Sachen Kommunikation. Sechs Jahre später ist Zuckerberg der jüngste Milliardär der Welt - und hat nicht nur Fans: Mitstudenten wollen etwas vom Kuchen abhaben, weil sie die Idee zu Facebook noch vor Zuckerberg gehabt haben wollen.
Zahllose Kritikerpreise untermauern eindringlich, dass David Finchers Porträt von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg der künstlerisch herausragende Film von 2010 ist. Zwei Gerichtsverhandlungen geben den Rahmen für die in Rückblenden nach einem grandiosen Drehbuch von "West Wing"-Macher Aaron Sorkin perfekt erzählte Geschichte eines modernen "Citizen Kane", mit überraschender Komplexität gespielt von "Zombieland"-Star Jesse Eisenberg. Trotz seiner Dialoglastigkeit kommt keine Sekunde Langeweile auf. Ohne Frage: ein Meisterwerk.
Quelle/Copyright: Entertainment Media Verlag
David Finchers THE SOCIAL NETWORK ist die unglaubliche Geschichte über einen neuen Typus von Kulturrevolutionär: ein unsympathisches Genie, das eine Revolution entfacht und das Wesen menschlicher Interaktion für eine Generation, wenn nicht für immer, verändert. Mit emotionaler Brutalität und überraschendem Humor gespickt, erzählt dieser meisterhaft gestaltete Film von der Facebook-Gründung und dem erbitterten Streit um das Urheberrecht, der nach dem Sensationserfolg der Website entbrannte.
Mit einem komplexen, prägnanten Drehbuch von Aaron Sorkin und einer brillanten Besetzung, inklusive Jesse Eisenberg, Andrew Garfield und Justin Timberlake, dokumentiert THE SOCIAL NETWORK die Anfänge einer Idee, die zwar die Struktur der Gesellschaft verändert, aber die Freundschaft ihrer Urheber zerstört hat.
Zahllose Kritikerpreise untermauern eindringlich, dass David Finchers Porträt von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg der künstlerisch herausragende Film von 2010 ist. Zwei Gerichtsverhandlungen geben den Rahmen für die in Rückblenden nach einem grandiosen Drehbuch von "West Wing"-Macher Aaron Sorkin perfekt erzählte Geschichte eines modernen "Citizen Kane", mit überraschender Komplexität gespielt von "Zombieland"-Star Jesse Eisenberg. Trotz seiner Dialoglastigkeit kommt keine Sekunde Langeweile auf. Ohne Frage: ein Meisterwerk.
Quelle/Copyright: Entertainment Media Verlag
David Finchers THE SOCIAL NETWORK ist die unglaubliche Geschichte über einen neuen Typus von Kulturrevolutionär: ein unsympathisches Genie, das eine Revolution entfacht und das Wesen menschlicher Interaktion für eine Generation, wenn nicht für immer, verändert. Mit emotionaler Brutalität und überraschendem Humor gespickt, erzählt dieser meisterhaft gestaltete Film von der Facebook-Gründung und dem erbitterten Streit um das Urheberrecht, der nach dem Sensationserfolg der Website entbrannte.
Mit einem komplexen, prägnanten Drehbuch von Aaron Sorkin und einer brillanten Besetzung, inklusive Jesse Eisenberg, Andrew Garfield und Justin Timberlake, dokumentiert THE SOCIAL NETWORK die Anfänge einer Idee, die zwar die Struktur der Gesellschaft verändert, aber die Freundschaft ihrer Urheber zerstört hat.
Bonusmaterial
DISC 1: - Audiokommentar mit David Fincher - Audiokommentar mit Aaron Sorkin & Besetzung DISC 2: - Wie ist aus Facebook bloß ein Film entstanden? Eine vierteilige Dokumentation in Spielfilmlänge - David Fincher und Jeff Cronenweth zu den Bildelementen - Angus Wall, Kirk Baxter und Ren Klyce zur Nachbearbeitung - Trent Reznor, Atticus Ross und David Fincher zur Filmmusik - Ruby Skye VIP-Raum: Szenenanalyse aus unterschiedlicher Perspektive - In the Hall of Mountain King: Musikalische Erkundungen - SwarmatronFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.01.2012Wahre Tricks, kluge Extras
Rechtzeitig, bevor in den deutschen Kinos "Verblendung", David Finchers neuester Streich, der erste Teil der von ihm neu verfilmten "Millennium Trilogie" nach den Kriminalromanen von Stieg Larsson, anläuft, kann man sich anhand des Bonusmaterials von Finchers vorherigem Werk, "The Social Network", noch einmal ansehen, warum die Wahl dieses Regisseurs Hoffnung macht, dass nach der erst zwei Jahre alten, aber wenig überzeugenden schwedischen Adaption von Niels Arden Oplev (die trotzdem fast überall hoch gelobt wurde) nunmehr Stieg Larssons Buch Gerechtigkeit widerfahren werde. Mit welcher Akribie und welch technischem Raffinement sich Fincher seine Stoffe aneignet, das dokumentieren fast alle Zusatzangebote der aufwendig produzierten DVDs mit seinen Werken - exemplarisch nennen muss man die Ausgaben von seinem Spielfilmdebüt "Alien 3", das 1992 in die Kinos kam, von Finchers erstem Großerfolg "Sieben" (1995) und von "Zodiac - Die Spur des Killers" (2007). Warum aber etwa letztere DVD-Ausgabe und nicht die gleichfalls reich ergänzte zu dem darauffolgenden "Seltsamen Fall des Benjamin Button"? Weil sich Fincher dann am besten zeigt, wenn er nicht der klassischen Maske vertraut - der vom Greis zum Baby werdende Benjamin Button (gespielt von Brad Pitt) war ein Meisterstück des Make-ups, aber keines des Regisseurs -, sondern avancierte Technik benutzt, die aber gerade nicht effekthascherisch daherkommt.
Deshalb ist "The Social Network" (Sony Pictures Home Entertainment) ein so grandioser Fincher-Film geworden, obwohl man meinen könnte, dass die Verfilmung des Lebens des erst siebenundzwanzigjährigen Facebook-Gründers Mark Zuckerberg nicht viel ästhetische Freiheit bieten würde, die über Netzästhetik hinausginge. Das Gegenteil ist der Fall: Nie war Fincher brillanter. Und auf der zweiten DVD der Special Edition gewährt er noch mehr als im Audiokommentar Einblick in seine Trickkiste, von deren Reichtum und auch Dreistigkeit sich wohl selbst der mit allen Wassern gewaschene Zuckerberg nichts träumen ließe. Als Fincher etwa keine Drehgenehmigung der Harvard-Universität und der von ihr wirtschaftlich abhängigen Stadt Cambridge, Massachusetts, erhielt, mietete er kurzentschlossen das einzige Haus am zentralen Platz des Ortes, das nicht der Universität oder der Kommune gehört, und fotografierte von da aus Straßenszenen, die später bei Bedarf im Computer ergänzt wurden. Oder die Rollen der von Zuckerberg ausgebooteten Zwillinge Winklevoss: Fincher besetzte sie mit Armie Hammer und Josh Pence, aber im fertigen Film ist nur Hammers Gesicht zu sehen, weil es über alle Aufnahmen von Pence kopiert wurde.
Doch keiner dieser Tricks fällt auf, und das ist die große Kunst des Kinos. In "Verblendung" wird Fincher diese Fertigkeiten wieder brauchen, wenn es darum geht, die bösen Kniffe eines Mörders in seine guten Filmtricks umzuwandeln.
apl
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Rechtzeitig, bevor in den deutschen Kinos "Verblendung", David Finchers neuester Streich, der erste Teil der von ihm neu verfilmten "Millennium Trilogie" nach den Kriminalromanen von Stieg Larsson, anläuft, kann man sich anhand des Bonusmaterials von Finchers vorherigem Werk, "The Social Network", noch einmal ansehen, warum die Wahl dieses Regisseurs Hoffnung macht, dass nach der erst zwei Jahre alten, aber wenig überzeugenden schwedischen Adaption von Niels Arden Oplev (die trotzdem fast überall hoch gelobt wurde) nunmehr Stieg Larssons Buch Gerechtigkeit widerfahren werde. Mit welcher Akribie und welch technischem Raffinement sich Fincher seine Stoffe aneignet, das dokumentieren fast alle Zusatzangebote der aufwendig produzierten DVDs mit seinen Werken - exemplarisch nennen muss man die Ausgaben von seinem Spielfilmdebüt "Alien 3", das 1992 in die Kinos kam, von Finchers erstem Großerfolg "Sieben" (1995) und von "Zodiac - Die Spur des Killers" (2007). Warum aber etwa letztere DVD-Ausgabe und nicht die gleichfalls reich ergänzte zu dem darauffolgenden "Seltsamen Fall des Benjamin Button"? Weil sich Fincher dann am besten zeigt, wenn er nicht der klassischen Maske vertraut - der vom Greis zum Baby werdende Benjamin Button (gespielt von Brad Pitt) war ein Meisterstück des Make-ups, aber keines des Regisseurs -, sondern avancierte Technik benutzt, die aber gerade nicht effekthascherisch daherkommt.
Deshalb ist "The Social Network" (Sony Pictures Home Entertainment) ein so grandioser Fincher-Film geworden, obwohl man meinen könnte, dass die Verfilmung des Lebens des erst siebenundzwanzigjährigen Facebook-Gründers Mark Zuckerberg nicht viel ästhetische Freiheit bieten würde, die über Netzästhetik hinausginge. Das Gegenteil ist der Fall: Nie war Fincher brillanter. Und auf der zweiten DVD der Special Edition gewährt er noch mehr als im Audiokommentar Einblick in seine Trickkiste, von deren Reichtum und auch Dreistigkeit sich wohl selbst der mit allen Wassern gewaschene Zuckerberg nichts träumen ließe. Als Fincher etwa keine Drehgenehmigung der Harvard-Universität und der von ihr wirtschaftlich abhängigen Stadt Cambridge, Massachusetts, erhielt, mietete er kurzentschlossen das einzige Haus am zentralen Platz des Ortes, das nicht der Universität oder der Kommune gehört, und fotografierte von da aus Straßenszenen, die später bei Bedarf im Computer ergänzt wurden. Oder die Rollen der von Zuckerberg ausgebooteten Zwillinge Winklevoss: Fincher besetzte sie mit Armie Hammer und Josh Pence, aber im fertigen Film ist nur Hammers Gesicht zu sehen, weil es über alle Aufnahmen von Pence kopiert wurde.
Doch keiner dieser Tricks fällt auf, und das ist die große Kunst des Kinos. In "Verblendung" wird Fincher diese Fertigkeiten wieder brauchen, wenn es darum geht, die bösen Kniffe eines Mörders in seine guten Filmtricks umzuwandeln.
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