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1966 - Oscar: den besten Spielfilm die beste Regie (Robert Wise) die beste Filmmusik den besten Schnitt den besten Ton
1966 - Golden Globe: die beste Komödie die beste Hauptdarstellerin in einer Komödie (Julie Andrews)
Novizin Maria (Julie Andrews) ist alles andere als eine mustergültige Jungnonne. Ständig kommt sie zu spät, immerzu trällert sie vor sich hin und auch sonst nimmt sie viele Regeln des Klosters nicht so ernst, wie die Mutter Oberin (Peggy Wood) das gern hätte. Maria soll sich endlich darüber klar werden, ob sie wirklich Nonne werden oder doch lieber ein ganz normales Leben…mehr

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Produktbeschreibung
1966 - Oscar:
den besten Spielfilm
die beste Regie (Robert Wise)
die beste Filmmusik
den besten Schnitt
den besten Ton

1966 - Golden Globe:
die beste Komödie
die beste Hauptdarstellerin in einer Komödie (Julie Andrews)
Novizin Maria (Julie Andrews) ist alles andere als eine mustergültige Jungnonne. Ständig kommt sie zu spät, immerzu trällert sie vor sich hin und auch sonst nimmt sie viele Regeln des Klosters nicht so ernst, wie die Mutter Oberin (Peggy Wood) das gern hätte. Maria soll sich endlich darüber klar werden, ob sie wirklich Nonne werden oder doch lieber ein ganz normales Leben ohne die Konventionen des Konvents führen möchte.
So wird sie auf Probe als Kindermädchen zur Familie von Trapp geschickt. Der verwitwete Kapitän von Trapp (Christopher Plummer) erzieht seine sieben Kinder mit militärischen Mitteln, doch gebellte Kommandos und strenge Regeln sind so gar nicht nach Marias Art. Und schon bald singen die Kinder, statt zu salutieren. Je mehr sich Maria an ihre Schützlinge und deren Papa gewöhnt, desto schwerer fällt ihr die Entscheidung für ein Leben im Kloster...

Bonusmaterial

- O-Ring - Die Lieder zum Mitsingen - Eine Tour entlang einer lebendigen Geschichte - Die Lieder im Film
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.06.2024

Ecce femina

Von Simon Strauß

Jede Emanzipation braucht Kinder. Kein Fortschrittsgefühl ohne das Bewusstsein, etwas Altes überwunden zu haben. Da hat es die Tradition besser, sie muss nicht krampfhaft versuchen, sich abzusetzen, sondern kann im Vertrauen auf die Übertragungskräfte des Ewiggültigen Gemälde betrachten, Bücher lesen und Filme anschauen, obwohl sie aus einer ganz anderen Zeit stammen. Die Emanzipation aber ist vom Bruch abhängig, sie muss, um sich zu behaupten, mit etwas aufhören. Zum Beispiel mit dem Rollenbild der Frau, wie es sich im weltberühmten Film "The Sound of Music" aus dem Jahr 1965 spiegelt. Anhimmelnde Augenaufschläge, aufgeregte Wiesenläufe und keusche Parkbankgeständnisse - das wirkt so falsch, so gestrig, dass man vor Verlegenheit eigentlich nur unter sich schauen dürfte. Die blutjunge Theaterabsolventin Maria Zandvliet aus Gent, die beim Körber Studio Junge Regie in Hamburg gerade ihre umjubelte Arbeit "De Sont of Mjoezik" präsentierte, hat sich für einen anderen Weg entschieden: Anstatt zu diffamieren, stellt sie erst einmal dar, erzählt mit eigenen Gesten, Textimitationen und Gesangseinlagen die Geschichte des Films vor einer großen Leinwand nach. Erst ganz am Schluss treibt sie die ihrer Ansicht nach verqueren Rollenbilder des Films in einer Art exorzistischen Performance aus ihrem Geist und Körper heraus. Davor gelingt es ihr trotz aller Distanzbehauptung, einen Rest Zuneigung für die Hauptfigur des Films zu bewahren: nämlich für Maria, die junge Novizin, die sich - für ihre Zeit ziemlich emanzipiert - in einen verwitweten Militär verliebt und nach viel Hin und Her in seinen Armen glücklich wird. Man spürt, dass es der jungen Theaterfrau um mehr geht als um einen banalen Sockelsturz. Sie hat den Film nach eigenen Angaben mehr als dreihundert Mal gesehen, jede Bewegung, jede Stimmlage einstudiert und sich ganz und gar in ihre Namensvetterin hineinversetzt. Und aus dieser Hineinversetzung will sie jetzt wieder heraus, will sich befreien vom "Maßstab Maria", nach der sie ihre Kindheit und Jugend ausgerichtet hat. Sie tut das mit vielen Bewegungen und Worten - und doch ist es am Ende eine einzige Geste, die ihre Emanzipationssehnsucht ins ausdrucksstarke Bild setzt. Da reißt sie nämlich an einer Stelle beide Arme hoch und lässt das Publikum in ihre dicht behaarten Achseln schauen. Das wirkt wie ein zeitgenössisches "ecce femina" - wirkt wie ein entschiedener Ordnungsruf: "so war die Frau früher, so ist sie jetzt". Zwischen der jungen Nonne und der jungen Theaterfrau, zwischen dem weiblichen Schönheitsideal der Sechziger und der Zweitausendzwanziger liegen knapp sechzig Jahre - und doch bindet beide etwas zusammen, das man behelfsmäßig Geschichte nennen könnte. Auch die Emanzipation hat eine Tradition.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.
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