In Polen sind Andrzej Sapkowskis Bücher über den Hexer Geralt z Rivii schon lange Kult, in Deutschland werden die Bücher seit 2008 Jahren vom DTV Verlag übersetzt. In Polen gibt es Rollenspiele basierend auf den Büchern und natürlich auch diesen hier vorliegenden Kinofilm aus dem Jahre 2002, der
jedoch selbst in Polen kein großer Erfolg war.
Dieser Kinofilm jedoch ist eine abgespeckte Version…mehrIn Polen sind Andrzej Sapkowskis Bücher über den Hexer Geralt z Rivii schon lange Kult, in Deutschland werden die Bücher seit 2008 Jahren vom DTV Verlag übersetzt. In Polen gibt es Rollenspiele basierend auf den Büchern und natürlich auch diesen hier vorliegenden Kinofilm aus dem Jahre 2002, der jedoch selbst in Polen kein großer Erfolg war.
Dieser Kinofilm jedoch ist eine abgespeckte Version einer 13-teiligen Kleinserie von TVPolonia basierend auf den beiden Kurzgeschichtensammlungen „Der letzte Wunsch. Geralt-Saga 01“ und „Das Schwert der Vorsehung. Geralt-Saga 02.“, die sich wiederum recht genau an die Literaturvorlage hält.
Die Umsetzung dieses Films, bzw. des Zusammenschnitts der Kleinserie, ist nicht so gut wie man das heutzutage von den gängigen Fantasyserien wie "Das Schwert der Wahrheit" kennt und auch mit damaligen Maßstäben nicht ganz so gut wie Xena oder Hercules. Obwohl gut relativ ist, die Filme sind einfach anders als man das von amerikanischen Produktionen gewöhnt ist. Der Film ist aber mit Sicherheit immer noch deutlich besser als Filme wie „Dungeons & Dragons - Die Macht der Elemente“, „Earthsea - Die Legende von Erdsee“ oder „Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter“ .
Wenn man die Geschichten mit und von Geralt nicht kennt, ist schon ein wenig schwer der Geschichte des Films zu folgen, vor allem weil sich die Prinzipien auf welchen diese Fantasywelt basiert doch stärker von den amerikanisch geprägten Fantasywelten unterscheidet, die man als Westeuropäer gewohnt ist. Auch setzt der Film das Grundwissen um die Bücher voraus und dass man die Personen bereits kennt, so dass es für Zuschauer, welche die Bücher nicht kennen, teils schwierig ist, sich in die Geschichte einzufinden.
Geralt ist kein großer Held, er ist kein Magier oder Zauberer, er ist ein Söldner, der mittels Hexenkunst mutiert wurde und dessen einzige Lebensaufgabe darin bestehen sollte Monster zu jagen und zu töten. Aber Geralt ist anders als andere Hexer, denn seine Mutation ist nicht vollständig abgeschlossen, er hat noch einen Teil seiner Menschlichkeit behalten.
Die Elfen dieser Welt sind das, was die Indianer in unserer Welt sind: Verlierer der Besiedlung durch die Menschen, sie führen einen Guerillakrieg, aber ihre Chancen auf Erfolg schwinden.
Die Schauspieler sind sehr gut, besonders Michal Zebrowski als Geralt z Rivii ist ein echter Hingucker und Zbigniew Zamachowski ist eine tolle Besetzung für den Spielman Jaskier (Rittersporn).
Was die Kulissen angeht haben die Polen eindeutig den Vorteil, dass sie noch echte Burgen und echten Schnee haben und nicht auf Kulissen und Kunstschnee zurückgreifen müssen, dafür lassen die Computeranimationen, auch wenn man den technischen Stand von 2002 voraussetzt deutlich zu wünschen übrig.
Fazit: Ein netter neuer polnischer Film, der ähnlich wie „Wächter der Nacht: Nochnoi Dozor“ eher den osteuropaischen Seh- und Fernsehgewohnheiten angepasst ist und den Westeuropäern, die eher vom amerikanischen Film und Fernsehgeschäft geprägt sind teils fremd und ungewohnt erscheinen wird. Dennoch ein gutes Beispiel für den neuen, selbstbewussten polnischen Film, der es nach acht Jahren endlich auch bis in deutsche Wohnzimmer geschafft hat.