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Die Philippinen, im Jahr 1997: Die unschuldig wegen Mordes verurteilte Lehrerin Horacia wird nach 30 Jahren Haft aus dem Straflager entlassen. In Freiheit findet sie nicht nur ihr persönliches Umfeld völlig verändert vor, sondern wird auch mit einer gewandelten philippinischen Gesellschaft konfrontiert. Sie beschließt, sich an dem Mann zu rächen, der für ihre ungerechtfertigte Inhaftierung verantwortlich war, Rodrigo, ihrem ehemaligen Liebhaber. Während sie ihm nachspioniert, freundet sie sich im Schatten der Mauern seines Anwesens mit anderen Nachtgestalten an. Mit großer Geduld wartet sie auf ihren Moment der Rache...…mehr

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Produktbeschreibung
Die Philippinen, im Jahr 1997: Die unschuldig wegen Mordes verurteilte Lehrerin Horacia wird nach 30 Jahren Haft aus dem Straflager entlassen. In Freiheit findet sie nicht nur ihr persönliches Umfeld völlig verändert vor, sondern wird auch mit einer gewandelten philippinischen Gesellschaft konfrontiert. Sie beschließt, sich an dem Mann zu rächen, der für ihre ungerechtfertigte Inhaftierung verantwortlich war, Rodrigo, ihrem ehemaligen Liebhaber. Während sie ihm nachspioniert, freundet sie sich im Schatten der Mauern seines Anwesens mit anderen Nachtgestalten an. Mit großer Geduld wartet sie auf ihren Moment der Rache...
Autorenporträt
Lav Diaz (geboren 1958) ist ein philippinischer Filmemacher, der von vielen als Elder Statesman des dritten Golden Age des philippinischen Kinos betrachtet wird. Seine Filme zeigen die Nöte der Menschen auf den Philippinen, unter dem Joch der spanischen und amerikanischen Kolonisation, während der autoritären Marcos-Ära und in der Diaspora. Vor den Festivalpremieren von NORTE, DAS ENDE DER GESCHICHTE (Cannes 2013) und FROM WHAT IS BEFORE (Locarno 2014), galt Diaz als uninteressant für den Kinomarkt außerhalb Asiens. Das lag in den Augen der Verleiher an den enormen Spiellängen seiner Filme, die von drei bis zehn Stunden reichten. Das gemächliche Tempo, in dem sich diese Filme entfalteten, spiegelt die malayische Ästhetik im Ansatz von Lav Diaz wider. Die kurz aufeinanderfolgenden NORTE und FROM WHAT IS BEFORE zeigten einen neuen Grad der Produktivität und auch erweiterte Fördermöglichkeiten für Diaz. Die internationale Kritik reagierte äußerst wohlwollend auf die sichtbar größeren Budgets und "Produktionsstandards" dieser Filme. Dem Publikum musste man nachsehen, dass es den Eindruck bekam, die einzigartige künstlerische Vision dieses Filmemachers käme aus dem Nichts: obwohl er zu diesem Zeitpunkt schon zwei Jahrzehnte aktiv war, wurde NORTE zum ersten Film, der weltweit in vielen Ländern einen Vertrieb fand. Diaz' Lehrjahre führten ihn in die "pito-pito"-Filmstudios der Philippinen, wo für Vorproduktion, Dreh und Postproduktion jeweils nur sieben Tage veranschlagt wurden. Von diesen frühen Werken enthält nur NAKED UNDER THE MOON (1999) Anzeichen seines späteren formellen Einfallsreichtums, auch wenn seine hypnotischen Qualitäten von Sexszenen unterminiert wurden, die das Filmstudio vorschrieb. Diaz' erstes wirkliches Meisterwerk war sein letzter auf Zelluloid gedrehter Film BATANG WEST SIDE, der die alltäglichen Kämpfe von migrantischen Communities in Jersey City zeigt. Kurz zuvor hatte Diaz bereits mit der Arbeit an dem epischen Film EVOLUTION OF A FILIPINO FAMILY (fertiggestellt 2004) begonnen, das erste seiner Werke, für das er MiniDV nutzte, ein für den Heimgebrauch gedachtes Digitalvideo-System, welches neue kreative Freiheiten ermöglichte. Ohne die technischen und finanziellen Grenzen, die das Arbeiten mit Filmmaterial mit sich brachte, wuchsen die Filme von Lav Diaz in der Länge, sowohl in den Einzelszenen, als auch die Gesamtlänge betreffend. Der über den Zeitraum von zehn Jahren entstandene EVOLUTION zeichnet das schwierige Leben einer Bauernfamilie auf den Philippinen in den 1970er und 1980er Jahren nach. Mit der wachsenden Zugänglichkeit digitaler Kameras wurden Diaz' Filme zunehmend ambitionierter und bedienten sich zur Inspiration gleichermaßen bei russischer Literatur wie beim gegenwärtigen soziopolitischen Status quo der Philippinen. Die ästhetische Handschrift von Lav Diaz blieb während dessen immer intakt. In Anbetracht dessen zeigen seine zwei jüngsten Werke eine interessante Dichotomie: einerseits der achtstündige A LULLABY TO THE SORROWFUL MYSTERY, der sich als schier undurchdringlich für diejenigen zeigt, die sich nicht in philippinischer Geschichte und Literatur auskennen, andererseits der weniger als vier Stunden lange THE WOMAN WHO LEFT, Diaz' bis dato vielleicht zugänglichster Film. Im Februar wurde im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspielen Berlin sein neuester Film Ang Panahon ng Halimaw / Season of the Devil / In Zeiten des Teufels uraufgeführt.
Rezensionen
"Eine Überlebensgeschichte, ein Blick auf eine Gesellschaft, ihre Gewalt und Kriminalität und zugleich ein Über-Film, der die Mittel des Kinos in Richtung einer poetischen Freiheit rückt." Katja Nicodemus/Die Zeit

"Mit 'The Woman Who Left' hat Lav Diaz ein Lehrstück geschaffen, ein Bekenntnis zur didaktischen Einfachheit." Süddeutsche Zeitung

"Sein bisher zugänglichster Film: Horacio ist ein Lichtblick zwischen Armut, Verbrechen und Gewalt, ein Opfer der Verhältnisse. Am Ende scheint auch sie den Verstand zu verlieren." Tagesspiegel

" In kunstvollen schwarzweißen Tableaus umkreist der vierstündige Film mit großer Empathie eine um ihr Leben betrogene Frau beim Versuch, sich aus dem Schatten des Vergangenen zu lösen. Der lose auf einer Erzählung von Tolstoi beruhende Film entwickelt sich darüber zu einem berührenden Panorama der Verlierer innerhalb der philippinischen Gesellschaft." Film Dienst

"Man muss sich keine Zeit nehmen, um die vier- bis achtstündigen Filme von Lav Diaz zu sehen. Vielmehr bekommt man Zeit geschenkt. Die ruhigen Einstellungen des philippinischen Regisseurs entwickeln einen Sog. Eine überraschende Gegenwärtigkeit, die uns die eigene Zeit vergessen lässt. In seinem Film The Woman Who Left (Gewinner des Goldenen Löwen von Venedig) ist es die Gegenwärtigkeit eines ein- und weggesperrten Lebens." Anke Leweke, DIE ZEIT

"Lav Diaz' Film über das Stadtleben jenseits des Molochs Manila, über die Ausgestoßenen und die kleinsten Räder der Gesellschaft ist so bezaubernd wie fordernd. Trotz aller Länge verliert "The Woman Who Left" nie an Dichte. Äußerst geschickt werden im Hintergrund Geschichten erzählt, die für den weiteren Verlauf noch mal wichtig werden." Intro

"Viel Dunkel gibt es und präzise gesetztes Licht in den kunstvoll gebauten Tableaus. Dabei gelingt es Diaz an der Kamera so meisterlich, das digitale Schwarz-Weiß poetisch zu verdichten, dass man manchmal einfach auf das Lesen der Untertitel verzichten möchte." EPD Film

"Ein Meisterwerk! The Woman Who Left von Lav Diaz ist ein Film noir, seine Heldin ist zugleich Engel, Racheengel und der Engel der philippinischen Geschichte." Die Zeit

"Eindringlich und überwältigend." Perlentaucher

"Die Bilder von Lav Diaz sind magischer Realismus, schwarzweiß, lange Einstellungen, in die man hineingezogen wird. Das Schwarz der Nächte will nicht weichen. Ein Dämonenland - innere Dämonen. Eines Tages wird Horacia eine Pistole kaufen..." Süddeutsche Zeitung

"Die Begegnungen von Horacio, sie finden mitten in der Nacht kleine Leuchtpunkte. Beispiele für Mitgefühl, für Menschlichkeit. Das epische und dabei so schlichte, teils dokumentarische Drama, es erzählt vom Verlassen, Suchen und Verschwinden. Aber eben auch davon, wieder anzukommen, zurückzukommen, seinen Platz in einer Welt zu haben, die sich für die meisten nicht interessiert." film-rezension.de

"Die Schwarzweiß-Bilder in THE WOMAN WHO LEFT sind so hart konturiert, dass sie manchmal wie Federzeichnungen wirken. Diaz verstärkt den Effekt, indem er gerade Linien von Gebäuden mit dem flirrenden Gewirr der Vegetation kontrastiert. Den gleißenden Bildern am Tag, wenn Horacia systematisch ihren Plänen nachgeht, stehen weniger unheimliche als phantasmatische Nachtbilder gegenüber. Figuren treten aus der Dunkelheit, die archaisch und traumhaft, modern und real zugleich wirken. Lav Diaz' Film ist großes Welt-Kino, keine leichte Kost, aber eine faszinierende Erfahrung." Indiekino.de
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