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Spannend, sperrig, aufwühlend ... Ein cineastischer Tabubruch! Kyra Sedgwick und Kevin Bacon überzeugen in einem zutiefst einfühlsamen Drama!
Nach 12 Jahren Gefängnis wird Walter (Kevin Bacon), verurteilt wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger, in eine Welt entlassen, die er kaum noch kennt und die ihn nicht kennen will. Walter versucht ein normales, unauffälliges Leben zu führen. Er zieht in ein kleines Apartment und findet einen Job im Sägewerk. Doch seine Umwelt begegnet ihm mit Misstrauen, Ablehnung und Hass. Allein seine Arbeitskollegin Vicki (Kyra Sedgwick) versucht ihn nicht nach…mehr

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Produktbeschreibung
Spannend, sperrig, aufwühlend ... Ein cineastischer Tabubruch! Kyra Sedgwick und Kevin Bacon überzeugen in einem zutiefst einfühlsamen Drama!

Nach 12 Jahren Gefängnis wird Walter (Kevin Bacon), verurteilt wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger, in eine Welt entlassen, die er kaum noch kennt und die ihn nicht kennen will. Walter versucht ein normales, unauffälliges Leben zu führen. Er zieht in ein kleines Apartment und findet einen Job im Sägewerk. Doch seine Umwelt begegnet ihm mit Misstrauen, Ablehnung und Hass. Allein seine Arbeitskollegin Vicki (Kyra Sedgwick) versucht ihn nicht nach dem zu beurteilen, was er vor Jahren getan hat. Zwischen den beiden könnte eine Liebe entstehen, aber Walter lebt in ständiger Angst vor Repressalien, vor allem aber der Angst vor seinen eigenen Impulsen und Gefühlen, die durch die Bekanntschaft mit einem jungen Mädchen wieder auszubrechen drohen ...

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Interviews - Audiokommentar - Deleted Scene - Extended Scenes - Cast & Crew - Bildergalerie
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.05.2005

Kinderschänder: Nicole Kassells Film "The Woodsman"

Kevin Bacon gehört zur Garde jener Schauspieler, die bekannt genug sind, daß sie sich um Angebote nicht zu sorgen brauchen, aber doch nie die Anerkennung finden, die sie eigentlich verdient hätten. Clint Eastwoods "Mystic River" zum Beispiel erzählte eigentlich die Geschichte dreier Freunde - Sean Penn und Tim Robbins gewannen einen Oscar, von Kevin Bacon war nicht die Rede, obwohl er kaum weniger Präsenz als seine beiden Kollegen besitzt. Aber weil er eben weniger Theater macht, werden die Leute nie so richtig warm mit ihm. Sein stechender Blick, sein hohlwangiges Gesicht und sein schiefes Grinsen verleihen ihm die Härte eines Mannes, der gegen niemanden so hart ist wie gegen sich selbst, ohne daß man immer genau sagen könnte, mit welchen Dämonen er gerade ringt. In "The Woodsman" gibt es darüber allerdings keinen Zweifel. Er spielt einen Mann, der wegen sexuellen Mißbrauchs Minderjähriger zwölf Jahre im Gefängnis saß und nun versucht, ins Leben zurückzufinden.

Kevin Bacon hat geahnt, daß das eine große Rolle für ihn sein würde, und hat Nicole Kassells Film mitproduziert. Wieder verzichtet er auf die großen Gesten, sondern spielt den Typen, der sich am liebsten unsichtbar machen würde, mit einer Verhaltenheit, daß man schon seine bloße Anwesenheit als schmerzhaft empfindet. Natürlich ist Sympathie für so eine Rolle ohnehin der falsche Ansatz, aber man kann richtig miterleben, wie Bacon um Verständnis für eine Figur ringt, die sich vor nichts so fürchtet wie den eigenen Emotionen und nach nichts so sehnt wie jener Normalität, die für ihn nur aus totaler Empfindungslosigkeit bestehen kann. So richtet er alle Energien nach innen, sein Mund ein schmaler Strich, der nichts preisgeben mag, seine kalten Augen zur Leblosigkeit verurteilt - eine Existenz kurz vor der Implosion. Das vermittelt sich um so qualvoller, wenn man sieht, wie sich Bacons Gesichtszüge ein einziges Mal entspannen, wenn er im Park einem jungen Mädchen begegnet.

Er findet einen Job in einem Sägewerk, meidet jeden Kontakt und lernt doch eine Kollegin (gespielt von Bacons Gattin Kyra Sedgwick, Foto) kennen, die sich von seiner abweisenden Art nicht abbringen läßt. Die erste Liebesnacht der beiden inszeniert Nicole Kassell, indem sie wie in "Wenn die Gondeln Trauer tragen" den Akt zu einer Gleichzeitigkeit von vorher und nachher zersplittert, wodurch sie geschickt seine widerstreitenden Gefühle einfängt. Ohnehin ist die ganze Geschichte eine Balanceakt, den die Regisseurin bewältigt, indem sie sich keiner einfachen Lesart verschreibt und nicht um Verständnis buhlt. Mit einer Unaufgeregtheit, die ans amerikanische Kino der siebziger Jahre erinnert, inszeniert sie die packende psychische Gratwanderung eines Menschen, der zwar weiß, wovor er flieht, aber nicht, wohin das führen soll. So besonnen geht sie ans Werk, daß verschiedene Kunstgriffe, mit denen die Geschichte akzentuiert werden soll, eigentlich überflüssig wirken: das Bild vom Ball, das an Fritz Langs "M" erinnern soll, die Parallelhandlung mit einem anderen Kinderschänder oder die befremdliche Tatsache, daß die Wohnung des Mannes ausgerechnet einer Schule gegenüberliegt. Dabei liegt alle Spannung, die der Film braucht, ganz und gar im Spiel von Kevin Bacon, der auch für "The Woodsman" keinen der Preise bekommen hat, die er längst verdient hätte.

MICHAEL ALTHEN

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