Technische Angaben:
Bildformat: 16:9 (1.78:1)
Sprache / Tonformat: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer, Bildergalerie u. a.
Thor (Zachery Ty Bryan) und seine Gefährten brechen zu neuen Ufern auf, auf der Suche nach Ruhm und Ehre. Sie finden auch neues und scheinbar unbewohntes Land. Doch dann kehrt einer ihrer Späher nicht zurück und die Nordmänner treffen auf verängstigte Bewohner, die von wilden Bestien tyrannisiert werden. Thor hat immer wieder Visionen und Freyja deutet sie so, dass er sich auf die Suche nach dem Hammer Gottes begeben soll. Also brechen die Krieger auf, um durch die mächtige Waffe den Spuk zu beenden...
Bildformat: 16:9 (1.78:1)
Sprache / Tonformat: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer, Bildergalerie u. a.
Thor (Zachery Ty Bryan) und seine Gefährten brechen zu neuen Ufern auf, auf der Suche nach Ruhm und Ehre. Sie finden auch neues und scheinbar unbewohntes Land. Doch dann kehrt einer ihrer Späher nicht zurück und die Nordmänner treffen auf verängstigte Bewohner, die von wilden Bestien tyrannisiert werden. Thor hat immer wieder Visionen und Freyja deutet sie so, dass er sich auf die Suche nach dem Hammer Gottes begeben soll. Also brechen die Krieger auf, um durch die mächtige Waffe den Spuk zu beenden...
Bonusmaterial
- Trailer - BildergalerieFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.04.2011Ein hammerharter Plan
Kenneth Branagh verfilmt den Comic "Thor", doch alles, was er tut, steht im Dienste eines zukünftigen Films
Seit sieben Jahren puzzelt das Marvel-Filmstudio an einem gewaltigen Mosaik. Damals erhielt es von der Investmentbank Merrill Lynch mehr als eine halbe Milliarde Dollar für die Herstellung von zehn Filmen, die alle noch gar nicht über den Stand von Ideen hinausgekommen waren. Es waren allerdings vielversprechende Ideen, denn alle Filme sollten sich dem Schicksal von Superhelden widmen. Und da es sich um Marvel handelt, hat man einen unermesslichen Schatz an solchen Figuren, denn der gleichnamige Verlag hat seit den sechziger Jahren eine Sensation nach der anderen erdacht. Die größten allerdings hatte man schon an andere Interessenten vergeben: Die Verfilmungen von Spider-Man, der X-Men und der Fantastischen Vier konnte Marvel nicht mehr selbst besorgen. Alle hatten sich als fulminante Erfolge erwiesen.
Der 2004 aufgestellte Plan sah Filme über folgende Helden vor: Antman, Black Panther, Captain America, Cloak and Dagger, Doctor Strange, Hawkeye, Nick Fury, Power Pack und Shang Li. Wer nicht alle kennt, braucht sich nicht zu schämen, denn etliche davon sind auch in Amerika beim breiten Publikum längst vergessen. Und wer genau mitgezählt hat, wird den zehnten Film vermissen. Das hat einen guten Grund: Er sollte sich einer ganzen Superheldengruppe widmen: The Avengers, auf Deutsch "Die Rächer".
Was hat das mit der nun weltweit anlaufenden Verfilmung des Superhelden Thor zu tun? Alles. Thor stand zwar nicht auf der Liste von 2004, weil Marvel auch hier die Rechte schon anderweitig vergeben hatte, aber er wird nun doch als weiterer Baustein dem Mosaik eingefügt. Als zentraler Mosaikstein. Denn Thor, der 1962 nach dem Vorbild des gleichnamigen nordischen Gottes von Stan Lee erfundene und von Jack Kirby gezeichnete Superheld, wurde 1963 zum Gründungsmitglied der Avengers, einer Comicserie, die das Beste versammeln wollte, was Marvel damals an Figuren zu bieten hatte. Neben ihm bestand das Rächerquartett aus Iron Man, dem Unglaublichen Hulk und Antman, nach wenigen Heften kam dann noch Captain America dazu.
Zwei dieser Namen kennt jeder, der sich für kommerzielles amerikanisches Kino interessiert. "Iron Man" mit Robert Downey Jr. in der Hauptrolle war 2008 und 2010 für Marvel gleich ein doppelter Kassenschlager, und "The Incredible Hulk" spielte dem Studio gleichfalls 2008 viel Geld ein. Zu beiden Superhelden hatte Marvel die Verfilmungsrechte erst zurückerwerben müssen, und so hat es das Studio auch im Falle von "Thor" gehalten. Das neue Ziel ist klar: Die klassischen Avengers-Mitglieder (mit Ausnahme Antmans) werden jeweils einzeln im Kino eingeführt. Noch in diesem Herbst wird auch "Captain America" erscheinen, und der Untertitel gibt den endgültigen Kurs vor: "The First Avenger".
Nun aber endlich zu "Thor". Seine Hauptfigur könnte strenggenommen viel eher als "erster Rächer" firmieren, denn es war seine Nemesis, der intrigante Gott und Superschurke Loki, der mit nimmermüden Zerstörungsgelüsten in den Comics die Superheldengruppe erst nötig machte. Und natürlich wird in der Verfilmung von "Thor" nun auch Loki mit eingeführt, und wer lange genug im Kino bleibt, der wird nach dem endlosen Abspann mit einem Blick in die Zukunft belohnt: Samuel L. Jackson tritt auf und kündigt die Gründung der Avengers an - wobei er von Loki belauscht wird.
Auch das dürfte geduldigen Kinogängern bekannt vorkommen. Am Schluss von "Iron Man", und auch da erst nach dem Abspann, hatte Jackson schon einmal einen ähnlichen Auftritt. Damals verriet er seinen Namen: Nick Fury. Das ist ein weiterer wichtiger Marvel-Held (siehe die Liste von 2004), und auch der Solo-Film zu "Nick Fury" mit Jackson in der Hauptrolle wird derzeit gedreht. Er soll 2012 in die Kinos kommen, wie auch - endlich, endlich - "The Avengers". Das dürfte dann das größte Staraufgebot werden, das Hollywood je gesehen hat. Und zentral darin wird wieder Chris Hemsworth als Thor auftreten.
Seit Hemsworth den jungen Captain Kirk im "Star Trek"-Film von 2009 gespielt hat, gilt er als einer der aussichtsreichsten amerikanischen Jungstars. Seine schauspielerischen Fähigkeiten werden als Thor allerdings nicht gefordert: Gutes Aussehen mit muskelbepacktem Oberkörper und wallendem Blondhaar genügt völlig. Als bemerkenswert darf man Thors Bart bezeichnen, denn in den Comics ist der nordische Gott glattrasiert (wenn man von einer kurzfristigen Look-Änderung absieht, die ihm 1986 der Zeichner Walter Simonson verpasste).
Hemsworth zur Seite steht Natalie Portman in der Rolle von Jane Foster, jener Frau, die auch in den Comics das irdische Hauptinteresse des in Asgard beheimateten Gottes darstellt. Auch dieser gerade erst mit dem Oscar prämierte Star wird nicht ernsthaft gefordert, aber immerhin gibt es zwei, drei geradezu slapstickartige Momente, in denen das Hauptdarstellerpaar sein Gefühl für Humor ausspielen kann. Wirklich witzige Szenen sind rar in Superheldenfilmen, aber Teil eins von "Iron Man" scheint erfreulicherweise Schule gemacht zu haben. Wie schön, wenn Jane Foster die Verwandlung Thors in einen himmlischen Helden mit der hier tatsächlich einmal zutreffenden Standardphrase "Oh my God!" kommentiert.
Ansonsten nimmt sich "Thor" geradezu erschreckend ernst. Das Pathos trieft von der Leinwand, wenn die Kamera durch ein goldglänzendes extraterrestrisches Asgard à la Bruno Taut wandert - über eine Regenbogenbrücke, die aussieht wie ein kristallisierter Datenstrom, und in einen Palast von Thors Vater Odin (für den Anthony Hopkins sich Bart und Augenklappe verpassen ließ, als wolle er sich gleich noch um eine Rolle im nächsten Bayreuther "Ring" bewerben), der technoid-archaisch ausgestattet ist wie noch jede fremde Planetenwelt seit "Star Wars". Aber so wild es auch in Asgard oder in der Dunkelwelt von Yodenheim hergehen mag, richtig interessant wird es doch erst, wenn die Handlung sich ins Zweitausend-Seelen-Kaff Puente Antiguo, New Mexico, verlagert, das man in Asgard offensichtlich als eine Art Müllkippe für unerwünschte Götter betrachtet. Spektakulärer ist auch New York im Film noch nicht verwüstet worden.
Es gibt also viel Rumsbums in diesem dreidimensionalen Breitwandmythenthriller und dazu die üblich unerträgliche Blockbustermusik, die diesmal Patrick Doyle komponiert hat. Tom Hiddleston als Loki und Stellan Skarsgard als Astronomieprofessor Erik Selvig spielen gut, Stan Lee hat den für jede seiner Superheldenverfilmungen obligatorischen Cameoauftritt, und dass Hawkeye nebenbei schon mal eine Rolle spielt, zeigt, wie unglaublich geschickt bei Marvel mittlerweile geplant wird - denn dieser Held wird für die Avengers noch wichtig. Aber wenn sich wie in "Thor" alles Geglückte dem größeren Zweck eines künftigen Films unterordnet, während das Eigenständige banal bleibt, dann läuft etwas falsch. Und auch ein hier sichtbar mit Vergnügen arbeitender Regisseur wie Kenneth Branagh, der für die im Comic-Original durch Shakespeare-Tonfall geprägte "Thor"-Saga wie prädestiniert erschien, kann nicht mehr viel retten, wenn ihm das Drehbuch konsequent den Shakespeare austreibt.
ANDREAS PLATTHAUS
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Kenneth Branagh verfilmt den Comic "Thor", doch alles, was er tut, steht im Dienste eines zukünftigen Films
Seit sieben Jahren puzzelt das Marvel-Filmstudio an einem gewaltigen Mosaik. Damals erhielt es von der Investmentbank Merrill Lynch mehr als eine halbe Milliarde Dollar für die Herstellung von zehn Filmen, die alle noch gar nicht über den Stand von Ideen hinausgekommen waren. Es waren allerdings vielversprechende Ideen, denn alle Filme sollten sich dem Schicksal von Superhelden widmen. Und da es sich um Marvel handelt, hat man einen unermesslichen Schatz an solchen Figuren, denn der gleichnamige Verlag hat seit den sechziger Jahren eine Sensation nach der anderen erdacht. Die größten allerdings hatte man schon an andere Interessenten vergeben: Die Verfilmungen von Spider-Man, der X-Men und der Fantastischen Vier konnte Marvel nicht mehr selbst besorgen. Alle hatten sich als fulminante Erfolge erwiesen.
Der 2004 aufgestellte Plan sah Filme über folgende Helden vor: Antman, Black Panther, Captain America, Cloak and Dagger, Doctor Strange, Hawkeye, Nick Fury, Power Pack und Shang Li. Wer nicht alle kennt, braucht sich nicht zu schämen, denn etliche davon sind auch in Amerika beim breiten Publikum längst vergessen. Und wer genau mitgezählt hat, wird den zehnten Film vermissen. Das hat einen guten Grund: Er sollte sich einer ganzen Superheldengruppe widmen: The Avengers, auf Deutsch "Die Rächer".
Was hat das mit der nun weltweit anlaufenden Verfilmung des Superhelden Thor zu tun? Alles. Thor stand zwar nicht auf der Liste von 2004, weil Marvel auch hier die Rechte schon anderweitig vergeben hatte, aber er wird nun doch als weiterer Baustein dem Mosaik eingefügt. Als zentraler Mosaikstein. Denn Thor, der 1962 nach dem Vorbild des gleichnamigen nordischen Gottes von Stan Lee erfundene und von Jack Kirby gezeichnete Superheld, wurde 1963 zum Gründungsmitglied der Avengers, einer Comicserie, die das Beste versammeln wollte, was Marvel damals an Figuren zu bieten hatte. Neben ihm bestand das Rächerquartett aus Iron Man, dem Unglaublichen Hulk und Antman, nach wenigen Heften kam dann noch Captain America dazu.
Zwei dieser Namen kennt jeder, der sich für kommerzielles amerikanisches Kino interessiert. "Iron Man" mit Robert Downey Jr. in der Hauptrolle war 2008 und 2010 für Marvel gleich ein doppelter Kassenschlager, und "The Incredible Hulk" spielte dem Studio gleichfalls 2008 viel Geld ein. Zu beiden Superhelden hatte Marvel die Verfilmungsrechte erst zurückerwerben müssen, und so hat es das Studio auch im Falle von "Thor" gehalten. Das neue Ziel ist klar: Die klassischen Avengers-Mitglieder (mit Ausnahme Antmans) werden jeweils einzeln im Kino eingeführt. Noch in diesem Herbst wird auch "Captain America" erscheinen, und der Untertitel gibt den endgültigen Kurs vor: "The First Avenger".
Nun aber endlich zu "Thor". Seine Hauptfigur könnte strenggenommen viel eher als "erster Rächer" firmieren, denn es war seine Nemesis, der intrigante Gott und Superschurke Loki, der mit nimmermüden Zerstörungsgelüsten in den Comics die Superheldengruppe erst nötig machte. Und natürlich wird in der Verfilmung von "Thor" nun auch Loki mit eingeführt, und wer lange genug im Kino bleibt, der wird nach dem endlosen Abspann mit einem Blick in die Zukunft belohnt: Samuel L. Jackson tritt auf und kündigt die Gründung der Avengers an - wobei er von Loki belauscht wird.
Auch das dürfte geduldigen Kinogängern bekannt vorkommen. Am Schluss von "Iron Man", und auch da erst nach dem Abspann, hatte Jackson schon einmal einen ähnlichen Auftritt. Damals verriet er seinen Namen: Nick Fury. Das ist ein weiterer wichtiger Marvel-Held (siehe die Liste von 2004), und auch der Solo-Film zu "Nick Fury" mit Jackson in der Hauptrolle wird derzeit gedreht. Er soll 2012 in die Kinos kommen, wie auch - endlich, endlich - "The Avengers". Das dürfte dann das größte Staraufgebot werden, das Hollywood je gesehen hat. Und zentral darin wird wieder Chris Hemsworth als Thor auftreten.
Seit Hemsworth den jungen Captain Kirk im "Star Trek"-Film von 2009 gespielt hat, gilt er als einer der aussichtsreichsten amerikanischen Jungstars. Seine schauspielerischen Fähigkeiten werden als Thor allerdings nicht gefordert: Gutes Aussehen mit muskelbepacktem Oberkörper und wallendem Blondhaar genügt völlig. Als bemerkenswert darf man Thors Bart bezeichnen, denn in den Comics ist der nordische Gott glattrasiert (wenn man von einer kurzfristigen Look-Änderung absieht, die ihm 1986 der Zeichner Walter Simonson verpasste).
Hemsworth zur Seite steht Natalie Portman in der Rolle von Jane Foster, jener Frau, die auch in den Comics das irdische Hauptinteresse des in Asgard beheimateten Gottes darstellt. Auch dieser gerade erst mit dem Oscar prämierte Star wird nicht ernsthaft gefordert, aber immerhin gibt es zwei, drei geradezu slapstickartige Momente, in denen das Hauptdarstellerpaar sein Gefühl für Humor ausspielen kann. Wirklich witzige Szenen sind rar in Superheldenfilmen, aber Teil eins von "Iron Man" scheint erfreulicherweise Schule gemacht zu haben. Wie schön, wenn Jane Foster die Verwandlung Thors in einen himmlischen Helden mit der hier tatsächlich einmal zutreffenden Standardphrase "Oh my God!" kommentiert.
Ansonsten nimmt sich "Thor" geradezu erschreckend ernst. Das Pathos trieft von der Leinwand, wenn die Kamera durch ein goldglänzendes extraterrestrisches Asgard à la Bruno Taut wandert - über eine Regenbogenbrücke, die aussieht wie ein kristallisierter Datenstrom, und in einen Palast von Thors Vater Odin (für den Anthony Hopkins sich Bart und Augenklappe verpassen ließ, als wolle er sich gleich noch um eine Rolle im nächsten Bayreuther "Ring" bewerben), der technoid-archaisch ausgestattet ist wie noch jede fremde Planetenwelt seit "Star Wars". Aber so wild es auch in Asgard oder in der Dunkelwelt von Yodenheim hergehen mag, richtig interessant wird es doch erst, wenn die Handlung sich ins Zweitausend-Seelen-Kaff Puente Antiguo, New Mexico, verlagert, das man in Asgard offensichtlich als eine Art Müllkippe für unerwünschte Götter betrachtet. Spektakulärer ist auch New York im Film noch nicht verwüstet worden.
Es gibt also viel Rumsbums in diesem dreidimensionalen Breitwandmythenthriller und dazu die üblich unerträgliche Blockbustermusik, die diesmal Patrick Doyle komponiert hat. Tom Hiddleston als Loki und Stellan Skarsgard als Astronomieprofessor Erik Selvig spielen gut, Stan Lee hat den für jede seiner Superheldenverfilmungen obligatorischen Cameoauftritt, und dass Hawkeye nebenbei schon mal eine Rolle spielt, zeigt, wie unglaublich geschickt bei Marvel mittlerweile geplant wird - denn dieser Held wird für die Avengers noch wichtig. Aber wenn sich wie in "Thor" alles Geglückte dem größeren Zweck eines künftigen Films unterordnet, während das Eigenständige banal bleibt, dann läuft etwas falsch. Und auch ein hier sichtbar mit Vergnügen arbeitender Regisseur wie Kenneth Branagh, der für die im Comic-Original durch Shakespeare-Tonfall geprägte "Thor"-Saga wie prädestiniert erschien, kann nicht mehr viel retten, wenn ihm das Drehbuch konsequent den Shakespeare austreibt.
ANDREAS PLATTHAUS
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main