Michael Dorsey (Dustin Hoffman) ist ein guter aber unbekannter Schauspieler in New York. Unter dem Namen "Dorothy Michaels" bekommt er eine Rolle in einer großen Fernsehserie und wird als Frau berühmt. Als "Tootsie" ist er bei seinen Kollegen anerkannt und beliebt. Aber nun fangen seine Schwierigkeiten erst richtig an: Er - "Dorothy" - verliebt sich in seine Partnerin Julie (Jessica Lange)! Julies Vater und der Hauptdarsteller der Serie verlieben sich wiederum in ihn - "Tootsie". Wie wird Michael Dorsey "Dorothy Michaels" wieder los?
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - FilmografienFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.05.2008Tomatenrolle
Mit "Tootsie" erfand Sydney Pollack nicht nur sich neu
"Tootsie", 1982.
Sony Pictures Home. 25th Anniversary Edition. 112 Minuten. Englisch, Deutsch, Untertitel. Extras: Doku und Interviews.
Auf einmal war sie da, im kollektiven Bildgedächtnis der achtziger Jahre: Dorothy Michaels, genannt Tootsie, eine schrille Dame im figurbetonten roten Glitzerkleid, mit riesiger Brille, Lockenfrisur und Fistelstimme. Gespielt wurde sie von Dustin Hoffman, der in seiner Frauenrolle erfolgreich als ein erfolgloser Charge namens Michael Dorsey chargierte, der mittels ebendieser Frauenrolle ein Engagement in einer Soap-Opera ergattern wollte. Charleys Tante schien in Amerika angekommen, und der Superstar Hoffman galt plötzlich auch als begnadeter Komödiant.
Und mit einem Mal war auch Sydney Pollack wieder neu im Spiel. Der spätestens seit "So wie wir waren" gefeierte Regisseur stand plötzlich als Massen- und Kassenmagnet da, und das ebnete den Weg zu seinem nächsten und größten Film "Jenseits von Afrika". Dessen Melancholie aber ist in "Tootsie" schon vorweggenommen, denn der Film ist gar keine Klamotte, sondern eine grandios witzige Betrachtung über Geschlechterklischees und die Opfer, die man für eine Karriere bringen muss. In ihr steckt Pollacks ganze Erfahrung mit dem Showgeschäft.
Deshalb spielt er in "Tootsie" auch selbst mit - einer der raren Fälle, in denen der von Kollegen immer wieder gerne als Akteur beschäftigte Regisseur in einem eigenen Film auftrat, und im Abspann wird diese Rolle denn auch nicht ausgewiesen. Pollack spielt Michael Dorseys Agent, und der Dialog zwischen ihm und dem Schauspieler über dessen Rufschädigung durch einen missglückten Werbespot-Auftritt, bei dem der ambitionierte Dorsey eine Tomate spielen musste und sich vor der Kamera nicht setzen wollte, weil Tomaten ja auch nicht sitzen, zählt zum Komischsten, was Hollywood an Selbstkritik zu bieten hat.
apl
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Mit "Tootsie" erfand Sydney Pollack nicht nur sich neu
"Tootsie", 1982.
Sony Pictures Home. 25th Anniversary Edition. 112 Minuten. Englisch, Deutsch, Untertitel. Extras: Doku und Interviews.
Auf einmal war sie da, im kollektiven Bildgedächtnis der achtziger Jahre: Dorothy Michaels, genannt Tootsie, eine schrille Dame im figurbetonten roten Glitzerkleid, mit riesiger Brille, Lockenfrisur und Fistelstimme. Gespielt wurde sie von Dustin Hoffman, der in seiner Frauenrolle erfolgreich als ein erfolgloser Charge namens Michael Dorsey chargierte, der mittels ebendieser Frauenrolle ein Engagement in einer Soap-Opera ergattern wollte. Charleys Tante schien in Amerika angekommen, und der Superstar Hoffman galt plötzlich auch als begnadeter Komödiant.
Und mit einem Mal war auch Sydney Pollack wieder neu im Spiel. Der spätestens seit "So wie wir waren" gefeierte Regisseur stand plötzlich als Massen- und Kassenmagnet da, und das ebnete den Weg zu seinem nächsten und größten Film "Jenseits von Afrika". Dessen Melancholie aber ist in "Tootsie" schon vorweggenommen, denn der Film ist gar keine Klamotte, sondern eine grandios witzige Betrachtung über Geschlechterklischees und die Opfer, die man für eine Karriere bringen muss. In ihr steckt Pollacks ganze Erfahrung mit dem Showgeschäft.
Deshalb spielt er in "Tootsie" auch selbst mit - einer der raren Fälle, in denen der von Kollegen immer wieder gerne als Akteur beschäftigte Regisseur in einem eigenen Film auftrat, und im Abspann wird diese Rolle denn auch nicht ausgewiesen. Pollack spielt Michael Dorseys Agent, und der Dialog zwischen ihm und dem Schauspieler über dessen Rufschädigung durch einen missglückten Werbespot-Auftritt, bei dem der ambitionierte Dorsey eine Tomate spielen musste und sich vor der Kamera nicht setzen wollte, weil Tomaten ja auch nicht sitzen, zählt zum Komischsten, was Hollywood an Selbstkritik zu bieten hat.
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