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Monsieur Hulot (Jacques Tati) ist Werbefachmann in der Autobranche. Er hat ein supermodernes, perfekt ausgestattetes Wohnmobil entworfen, das er im Amsterdamer Autosalon vorstellen soll. Gemeinsam mit einer Delegation der Pariser Autofirma macht er sich auf den Weg nach Amsterdam. Auch eine junge PR-Frau (Maria Kimberley) in einem kleinen gelben Sportwagen begleitet Monsieur Hulot dorthin. Doch unterwegs kommt es zu allerhand Pannen, Unfällen, Staus und anderen Verwicklungen, die dafür sorgen, dass sie erst ankommen, als die Automesse gerade schließt...
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DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl
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Produktbeschreibung
Monsieur Hulot (Jacques Tati) ist Werbefachmann in der Autobranche. Er hat ein supermodernes, perfekt ausgestattetes Wohnmobil entworfen, das er im Amsterdamer Autosalon vorstellen soll. Gemeinsam mit einer Delegation der Pariser Autofirma macht er sich auf den Weg nach Amsterdam. Auch eine junge PR-Frau (Maria Kimberley) in einem kleinen gelben Sportwagen begleitet Monsieur Hulot dorthin. Doch unterwegs kommt es zu allerhand Pannen, Unfällen, Staus und anderen Verwicklungen, die dafür sorgen, dass sie erst ankommen, als die Automesse gerade schließt...

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.10.2007

Autos, Autisten
Hulots letzte Fahrt: "Trafic"

Als die Kopien von "Playtime" aus den Kinos zurückkamen, stand Tati vor den Scherben seiner geschäftlichen Existenz. Er musste nehmen, was kam, und als die Corona Film, die Produktionsfirma von Melville und Sergio Corbucci, von ihm verlangte, dass er wieder in die alte Hulot-Rolle schlüpfte, gab er nach. Auch deshalb läuft Hulot oft wie aufgezogen durch "Trafic", so als hätten die Kräfte der Zerstreuung und Beschleunigung, denen er in früheren Geschichten spaziergängerisch trotzte, doch noch die Herrschaft über ihn gewonnen. Der Film schickt ihn auf die Reise von Paris nach Amsterdam, wo er als Chefdesigner einer Autofirma seinen neuen Camping-Van präsentieren soll: ein ausziehbares, mit Doppelbett, Dusche, Fernseher, Kaffeekocher, Seifenspender, Rasierer, Klappsitzen, Zelt und Elektrogrill ausgestattetes Gefährt, eine Welt im Kleinen. Ein Hulotmobil. Aki Kaurismäkis finnische Clowns und Weltflüchter hätten ihre Freude daran gehabt.

Die erste Einstellung vom Amsterdamer Autosalon setzt den Ton des Films: die riesige Halle, darin die leeren, mit Schnüren markierten Stellplätze, zwischen denen die Angestellten der Autofirmen umherstaksen. Der Stand von Hulots Firma wird leer bleiben, sein Meisterwerk kommt niemals an. Die mit Pannen gespickte Fahrt über Autobahnen und Landstraßen ist der eine Erzählstrang des Films, das Treiben in der Pariser Firmenzentrale und auf der Autoausstellung, wo Baumstämme aus Pappe und Vogelzwitschern vom Band die Illusion einer heilen PS-Welt herbeizaubern sollen, der andere. Zum Glück kommt die propere englische PR-Agentin (Maria Kimberly) in ihrem Sportwagen nie dazu, Hulot von seiner Romanze mit den Dingen abzuhalten; denn in Wahrheit ist "Trafic" eine tragische Lovestory zwischen dem Mann im Regenmantel und dem Automobil. Wie alle unglücklichen Liebesgeschichten endet sie, nach Unfällen, Pannen und Verfolgungsjagden, nach Bildern klagenden, sterbenden und jubelnden Blechs, im Regen. Und Monsieur Hulot klappt seinen Schirm auf: endlich.

ANDREAS KILB

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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