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Der erste Arbeitstag als Undercover Cop läuft für Jake Hoyt (Ethan Hawke) völlig anders als erwartet. Sein neuer Vorgesetzter Alonzo Harris (Denzel Washington) interpretiert das Gesetz auf seine eigene Weise und hält sich dabei nicht immer an die Vorschriften. Sein Motto: "Nur wenn du selbst wie ein Wolf bist, kannst du einen Wolf fangen". Immer tiefer wird Jake in die zweifelhaften Machenschaften von Harris hineingezogen. Als die Gewalt eskaliert, muss Jake eine Entscheidung treffen ...
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- Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Original Kommentar -
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Produktbeschreibung
Der erste Arbeitstag als Undercover Cop läuft für Jake Hoyt (Ethan Hawke) völlig anders als erwartet. Sein neuer Vorgesetzter Alonzo Harris (Denzel Washington) interpretiert das Gesetz auf seine eigene Weise und hält sich dabei nicht immer an die Vorschriften. Sein Motto: "Nur wenn du selbst wie ein Wolf bist, kannst du einen Wolf fangen". Immer tiefer wird Jake in die zweifelhaften Machenschaften von Harris hineingezogen. Als die Gewalt eskaliert, muss Jake eine Entscheidung treffen ...

Bonusmaterial

- Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - Original Kommentar - Original Dokumentation "The Making of Training Day" - Zusätzliche Szenen - Alternatives Ende - 2 Musikvideos: "#1" von Nelly und "Got You" von Pharoahe Monch
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.12.2001

Die Polizei als Feind und Helfer
Antoine Fuqua kämmt ein Genre gegen den Strich: "Training Day" mit Denzel Washington im Kino

Man soll doch nie zu früh aus dem Kino laufen. Dabei meint man nach einer Dreiviertelstunde in diesem Film zu wissen, womit man es zu tun hat: mit krudem, gewaltverherrlichendem Schund. Wir begegnen einem rookie, einem jener Menschen also, die bei den Filmsynchronisatoren immer "Grünschnäbel" heißen. Er ist jung, nett und Polizist geworden, weil er dem Gesetz dienen und den Menschen helfen will. Der Filmzuschauer erkennt darin den Ausdruck sträflicher Naivität.

Der Anfänger (Ethan Hawke) erhält die Gelegenheit, bei dem erfahrenen und hochdekorierten Drogenfahnder Alonzo Harris in die Lehre zu gehen. Doch der erweist sich als das Gegenteil eines braven Staatsdieners. Denzel Washington spielt ihn als Polizisten mit street credibility, der sich in seinem Revier Respekt verschafft, indem er auftritt wie die Gangster, die er verfolgt. Einen Tag nur hat der Neuling, um sich mit ihm auf Streife in den gefährlichsten Vierteln von Los Angeles zu bewähren. Es ist eine harte Schule. Harris trinkt, flucht und verletzt jede Vorschrift. Einmal zwingt er den Neuling sogar mit vorgehaltener Waffe, einen beschlagnahmten Joint zu rauchen, weil es wichtig sei, die Wirkung der Drogen zu kennen.

Diese erste Hälfte von "Training Day" folgt also dem vertrauten Muster der Initiation des Knaben in die Männerwelt, und die Lektion lautet, alle Schulweisheit zu vergessen. Auf der Straße läuft das anders, da muß man auch einmal das Gesetz brechen, wenn man der Gerechtigkeit dienen will. Washington legt in den Polizisten mit den unkonventionellen Methoden so viel Charisma, daß man annehmen muß, die Regie empfehle ihn als Vorbild. Und steht Harris nicht in der Tradition großer Polizisten von "Dirty" Harry Callahan bis Popeye Doyle aus "French Connection"?

Was den Zuschauer erst mißmutig und dann mißtrauisch stimmt, ist der Umstand, daß die fragwürdige Ideologie hier nicht von Action überlagert und dramaturgisch gerechtfertigt wird. "Training Day" ist gegen die Regeln des Genres inszeniert. Die Filmhandlung währt exakt vierundzwanzig Stunden, während derer zunächst nur wenig geschieht. Der Regisseur Antoine Fuqua filmt gerade das, was andere beiseite lassen. Wir sehen die Polizisten bei Besprechungen, in der Snack-Bar, vor dem Fernseher und immer wieder im Auto. Die Kamera streift wie gelangweilt über triste Landschaften am Straßenrand und zeigt dann übergroß die Gesichter.

Kein spannender Job offenbar: Einen Fall gibt es nicht, bloß kleinere Drogengeschäfte und eine versuchte Vergewaltigung, von der alle mit Ausnahme des Anfängers so tun, als zähle sie zu den üblichen Ärgernissen des Großstadtlebens. Die Patrouille durch die angeblich so gefährliche Gegend zeigt nichts außer ganz normalen Reihenhäusern und ein paar Jugendlichen, die davor herumlungern. Harris' markige Heldensprüche werden konterkariert von der Abwesenheit alles Heldenhaften in seinem Tun. Mit der Zeit schwindet sein Charisma. Die Robin-Hood-Methoden, das willkürliche Einschüchtern und Laufenlassen von Kriminellen, das Unterschlagen von Drogen und Geld dienen anscheinend nur dazu, seine Machtposition zu festigen. Felsenfest überzeugt von der eigenen Rechtschaffenheit, begeht er immer schwerere Verbrechen. Er erschießt einen Drogenhändler, mit dem er zuvor noch bestens befreundet schien, und er versucht auch, seinen Schüler zu töten, als der ihm die Treue versagt. Spätestens hier bemerken selbst Verächter der Gewaltenteilung, daß etwas nicht stimmt.

Das Erstaunliche an "Training Day" ist, daß Fuqua wenig tut, um das wahre Wesen seines Superpolizisten zu verschleiern. Er macht sich lediglich zunutze, daß das Actionfilmpublikum zwei Begriffe von Plausibilität, Anstand, Gerechtigkeit hat - einen für das Leben und einen fürs Kino. Diese Sphären rückt der Film immer weiter auseinander, bis man den Halt verliert. Der harte Bursche, den man eben noch bewundert hat, ist plötzlich ein Monster, und man erkennt, daß er es von Anfang an war. Nicht der Neuling ist naiv, wir sind es, solange wir die Maßstäbe zum Beurteilen einzelner Filme aus den Klischees ihres Genres gewinnen. Der Schluß treibt diese Logik auf die Spitze, indem er die Abrechnung, auf die alles zuläuft, konsequent unterschlägt. Es darf so nicht enden, denn der eine ist ein guter Polizist und der andere immerhin schlau genug, sich nicht in Notwehr erschießen zu lassen, indem er im letzten Moment eine Waffe zieht. Auch Filmschurken gehen ins Kino.

"Training Day" ist ein mutiger Film, weil er mit den bewährten Mustern bricht. Manchen wird er zu bieder sein in seiner Botschaft, anderen zu konstruiert oder zu sehr fixiert auf eine einzige Idee. Aber in aller Bescheidenheit schafft er das beinah Unmögliche: Actionkino, das an die Vernunft appelliert.

MICHAEL ALLMAIER

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