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Trenck, der Pandur
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Er ist schon ein Teufelskerl, der Pandurenoberst Trenck. Kein Frauenherz ist vor ihm sicher und kein Abenteuer ist ihm zu gefährlich - wobei die Gefahren bisweilen durch Trencks Schwäche für schöne Frauen heraufbeschworen werden. Im Wien der theresianischen Zeit beginnt Trencks Geschichte, aber da hält es ihn nicht lange, er will die Welt kennen lernen, koste es, was es wolle. Sein Weg führt ihn nach Russland, in die Arme von Natalia Alexandrowna. Aber dort wird ihm der Boden bald zu heiß, weil ihm die Liebe der schönen Natalia auch den Tod zu bringen droht. Wieder in Wien bändelt er mit der…mehr

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Produktbeschreibung
Er ist schon ein Teufelskerl, der Pandurenoberst Trenck. Kein Frauenherz ist vor ihm sicher und kein Abenteuer ist ihm zu gefährlich - wobei die Gefahren bisweilen durch Trencks Schwäche für schöne Frauen heraufbeschworen werden. Im Wien der theresianischen Zeit beginnt Trencks Geschichte, aber da hält es ihn nicht lange, er will die Welt kennen lernen, koste es, was es wolle. Sein Weg führt ihn nach Russland, in die Arme von Natalia Alexandrowna. Aber dort wird ihm der Boden bald zu heiß, weil ihm die Liebe der schönen Natalia auch den Tod zu bringen droht. Wieder in Wien bändelt er mit der Gräfin St. Croix an, kurz darauf schon mit der Prinzessin Deinhartstein - wie gesagt, keine Frau kann Trencks Charme widerstehen! Zwischendurch deckt er ganz nebenbei ein Spionagekomplott auf und läßt feindliche Munitionsdepots hochgehen. Das ist ein Leben nach seinem Geschmack, heute ein Herzensbrecher, morgen ein Abenteurer!

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Fotogalerie
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.08.2005

Können Sie das auch auf französisch singen?
Von Schünzel bis Trenker: Eine Passage durch klassische Ufa-Produktionen auf DVD

Reinhold Schünzel: "Amphitryon" (1935).

Universum Home Video, 99 Minuten, deutsch mit Untertiteln für Hörgeschädigte. Special: Filmessay von Hans Günther Pflaum.

Auf der bei Universum erschienenen DVD von Reinhold Schünzels "Amphitryon" findet sich als einziges Bonusmaterial ein Filmessay von Hans Günther Pflaum. Er führt zunächst ganz allgemein in die Thematik und Entstehungsgeschichte dieses wahrscheinlich bedeutendsten Ufa-Kostümfilms der dreißiger Jahre ein, zeigt Aufnahmen von den Dreharbeiten, bei denen in Babelsberg unter der Aufsicht international anerkannter Fachkräfte - Rochus Gliese und Manon Hahn waren für die Kostüme, Walter Röhrig und Robert Herlth für das Bühnenbild verantwortlich, Fritz Arno Wagner führte zusammen mit Werner Bohne die Kamera - alle Register des vordigitalen Kulissenkinos gezogen wurden.

Dann geht Pflaum ins Detail. "Amphitryon", sehr frei nach Plautus und Kleist, ist eine Verwechslungs- und Verwandlungsgeschichte, die davon handelt, daß Götter in Menschenleiber schlüpfen, und so müssen Willy Fritsch als Jupiter und Amphitryon und Paul Kemp als Merkur und Sosias jeweils zwei Rollen spielen, was zu den in solchen Fällen üblichen kameratechnischen Problemen führt. Pflaum zeigt nun an ausgewählten Szenen, wie Schünzel die Verdoppelungen und Verwandlungen der Darsteller hinbekommen hat, indem er mal die Leinwand teilte, mal durch unsichtbare Schnitte die Arbeit der Kostümbildner überdeckte. Von diesen Einsichten aus kommt er auf Reinhold Schünzels übrige Filme zu sprechen, in denen Maskierung und Metamorphose, zumal in "Viktor und Viktoria" (1933) und "Land der Liebe" (1937), eine wiederkehrende Rolle spielen, und auf Schünzels Schauspielerkarriere im Weimarer Stummfilmkino, für die beispielhaft ein Filmausschnitt aus Ernst Lubitschs "Madame Du Barry" von 1919 steht, in dem Schünzel den intriganten Minister Choiseul spielte.

Schließlich erfährt man, daß Schünzel von dem Amphitryon-Stoff nicht nur eine deutsche, sondern auch eine vollkommen selbständige französische Version unter dem Titel "Les dieux s'amusent" drehte, mit französischen Hauptdarstellern und französischen Chansons. Das heißt, man erfährt es nicht einfach, man sieht es - französische und deutsche Filmszenen nebeneinander, sogar ineinandergestellt (der eine Film als Bildfenster im anderen), so daß die Sprache, die Gestik, die Mimik der Darsteller wie in einem Wechselgesang aufeinander antworten und das national Verschiedene und Eigentümliche im Kino so unmittelbar augenfällig wird wie sonst nie. Wie anders sprechen und singen Jeanne Boitel und Käthe Gold als Alkmene ihren Text, wie ganz anders klingt die "kleine Migräne", die Amphitryons Frau bei ihren Freundinnen vorschützt, wenn sie zur "petite migraine" mutiert! Wie germanisch tief und nibelungenhaft wirkt Willy Fritsch als Göttervater, wenn man ihn neben den Jupiter von Henri Garat hält! Es ist praktizierte visuelle Erkenntnis und zugleich eine Lektion in Filmgeschichte, die Pflaum hier vorführt, und der einzige Fehler seines Beitrags besteht darin, daß er nach zwanzig Minuten zu Ende ist. Man könnte ihm noch einmal so lange dabei zuschauen, wie er Schünzels Film nach allen Regeln der Kunst durchleuchtet und kommentiert.

Hans Günther Pflaums von der Münchner Firma Transit Film produzierter Kino-Essay muß deshalb so ausführlich vorgestellt werden, weil er in dem offenbar florierenden Geschäft der Veröffentlichung von Ufa-Produktionen auf DVD die Ausnahme darstellt. Es gibt viele Labels, die glauben, sich die Beigabe von Bonusmaterial gänzlich schenken zu können (wie etwa die Firma DeAgostini mit ihren "Großen deutschen Filmklassikern"), und nicht wenige andere, die sich auf ein Minimalangebot beschränken, wie Black Hill mit seinen von Transit Film und der Wiesbadener Murnau-Stiftung lizenzierten Filmklassikern.

Zu Eduard von Borsodys "Kautschuk" beispielsweise, einem Film von 1938, der vom Versuch eines britischen Abenteurers (René Deltgen) erzählt, im brasilianischen Urwald an die Samen der Kautschukpflanze heranzukommen und so das Produktionsmonopol Brasiliens zu brechen, bietet Black Hill drei "Biographien" im Textformat an, von denen zwei den Hauptdarstellern Deltgen und Gustav Diessl, die dritte der Nebendarstellerin Roma Bahn gelten. Die Darstellerin der weiblichen Hauptfigur, Vera von Langen, kommt überhaupt nicht vor, und auch über Schauspieler wie Herbert Hübner oder Hans Nielsen, die bis in die sechziger Jahre hinein im deutschen Kino aktiv waren, ist nichts zu erfahren.

Ähnliches gilt für die Black-Hill-Edition des Hans-Albers-Films "Trenck, der Pandur" (Regie: Herbert Selpin) von 1940, in dem anders als in den späteren Verfilmungen des Stoffes durch Fritz Umgelter und Gernot Roll nicht der preußische Freiherr Friedrich von der Trenck, sondern dessen österreichischer Vetter Franz im Mittelpunkt steht. Hier gibt es Minibiographien von Albers, Käthe Dorsch (die eine gutaufgelegte Kaiserin Maria Theresia spielt) und Sibylle Schmitz (als love interest Prinzessin Deinhartstein) - was an sich ausreichend erschiene, wenn die tragische Karriere der Sibylle Schmitz nicht eine der aufregendsten Geschichten des deutschen Nachkriegsfilms wäre. Fassbinder hat sie in "Die Sehnsucht der Veronika Voss" erzählt, und der Black-Hill-Bonustext weist auch auf seinen Film hin, aber ohne Bilder, ohne Fotos und Filmausschnitte ist das alles wie Trockenschwimmen. Hier wird Filmgeschichte mit dem Eierlöffel abgemessen, eine Knauserigkeit, die man eigentlich nur durch Konsumverzicht beantworten kann.

Auch Universum ist von solchem Geiz nicht frei, wie die gänzlich bonuslose DVD zu Gustav Ucickys "Der zerbrochene Krug" (1937, mit Emil Jannings in einer Paraderolle) zeigt. Auf der Universum-Edition von Luis Trenkers "Der Kaiser von Kalifornien" (1936) findet sich dann zum Glück wieder der bewährte Pflaum-Essay, der diesmal nicht nur überzeugend darlegt, warum der "Kaiser" der schönste deutsche Western ist, sondern auch in aller Kürze eine Analyse der Trenker-Filme bis 1939 vorlegt, auf deren Fortsetzung für spätere DVD-Editionen man sich nur freuen kann.

ANDREAS KILB

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