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"Von Filmen wie diesem kann das deutsche Kino nur träumen. 'Überall ist es besser wo wir nicht sind' ist der schönste deutsche Film seit Rudolf Thomes 'Berlin Chamissoplatz'. Er erzählt vom Leben in den Städten und also auch vom Überleben, es geht um die Freiheit und also auch um den Preis den man dafür zahlen muß. Dafür geht er einen weiten Weg. Von Warschau über Berlin nach New York. Und dabei zeigt er nur wie die Orte sich gleichen: Überall ist es besser wo wir nicht sind. Das ist die Formel, in der der Film die Sehnsucht und das Scheitern, den Traum und die Traurigkeit vereint." (Michael…mehr

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Produktbeschreibung
"Von Filmen wie diesem kann das deutsche Kino nur träumen. 'Überall ist es besser wo wir nicht sind' ist der schönste deutsche Film seit Rudolf Thomes 'Berlin Chamissoplatz'. Er erzählt vom Leben in den Städten und also auch vom Überleben, es geht um die Freiheit und also auch um den Preis den man dafür zahlen muß. Dafür geht er einen weiten Weg. Von Warschau über Berlin nach New York. Und dabei zeigt er nur wie die Orte sich gleichen: Überall ist es besser wo wir nicht sind. Das ist die Formel, in der der Film die Sehnsucht und das Scheitern, den Traum und die Traurigkeit vereint." (Michael Althen, Süddeutsche Zeitung, 24.3.90) "Schönere Geschichten kann das Kino nicht erzählen." (Claudius Seidl, DIE ZEIT, 07.07.1989)

Bonusmaterial

- Aktuelles Interview mit Michael Klier (D 2008, 20 min.) - Kurzfilm 'Ferrari' von Michael Klier (D 1965, 8 min.) - Filmographie von Michael Klier mit Original-Kinotrailern - Presseschau zum Kinostart 1990, 'Am Set' (Michael Klier probt mit Miroslav Baka) 
Autorenporträt
Michael Krause, geb. 1956, studierte Geschichte und arbeitet heute als Schauspieler, Regisseur und Autor. In seinen Büchern über Naturwissenschaft und Technik interessiert er sich vor allem für die Menschen, die hinter bahnbrechenden Durchbrüchen, spektakulären Misserfolgen oder auch kleinen, aber wichtigen Fortschritten stehen und die, von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, mit ihren Forschungen zu einem besseren Verständnis dessen beitragen, was die Welt im Innersten zusammenhält.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.03.2009

Das Märchen vom Westen

Michael Klier: "Überall ist es besser, wo wir nicht sind".

Filmgalerie 451. Extras: Interview, Making-of, Kurzfilm "Ferrari"

Ein Junge und ein Mädchen in Warschau. Jerzy lebt vom Schwarzhandel mit Fremdwährungen, Ewa kellnert in einer Kneipe. Sie treffen sich, er schaut sie an, sie schaut erst abweisend, dann fragend zurück, er schenkt ihr einen Ring. Eigentlich ist alles klar. Aber dann kommt doch alles ganz anders. Ewa haut ab in den Westen, nach Berlin, Jerzy folgt ihr, und es dauert lange, bis sie sich wiedersehen. In der Zwischenzeit schlägt sich Jerzy als Bodyguard und Krediteintreiber durch, lernt Frauen kennen, die ihn nicht interessieren, und bekommt endlich auch ein Visum für Amerika, wie Ewa. Als er sie wiederfindet, in Brooklyn, das aussieht wie ein Stadtteil von Warschau, sagt er: "Viel weiter nach Westen können wir nicht mehr gehen." Und der Film ist aus.

In dem Interview, das zum Bonusmaterial der DVD von "Überall ist es besser, wo wir nicht sind" gehört, erzählt Michael Klier, wie er Miroslaw Baka für die Rolle des Jerzy gecastet hat. Baka kam zur Tür herein, und Klier wusste sofort, dass er der Richtige war. Er sah es an seinem Gang. Er geht durch den Film wie ein Westernheld, sagt Klier über Baka. Genau das ist das Geheimnis des Films: dieser Gang. "Die Geschichte war: Jemand hat den amerikanischen Traum noch und wird desillusioniert." Und so wie Jerzy an den Westen glaubt, so glaubte auch Klier an das Kino. Deshalb drehte er seinen Film, eine Produktion der Redaktion Kleines Fernsehspiel, in Schwarzweiß, wie ein Märchen aus der großen Zeit des Neorealismus, als das Unglück noch auf der Straße lag, zwischen Bahnhof Zoo und Mauerstreifen, und das Glück im äußersten Westen.

Und so sah damals, vor dem Mauerfall, der Berliner Westen aus: Leuchtschriften, Hinterhöfe, Parkdecks, Bierkneipen, Charlottenburger Wohnungen, in denen der Hausherr seine polnische Putzfrau fragt, ob sie auch nackt bei ihm saubermachen könne - und dazu der steppenhaft leere Potsdamer Platz, auf dem man alles kaufen und verkaufen kann, was es gibt, Autos, Pelze, Geschichten, Träume. Es liegt eine gewaltige Unerlöstheit über dieser Stadt, die außer Klier nur noch Wim Wenders in "Der Himmel über Berlin" gesehen hat. Aber bei Klier, ohne die Artisten und die Engel, sind ihre Konturen noch schärfer und trostloser. Michael Klier dachte an Rossellini und Jarmusch, als er "Überall ist es besser, wo wir nicht sind" 1989 drehte, aber heute kann man auch an das Helsinki von Aki Kaurismäki und das Teheran von Jafar Panahi denken, an Städte, die im Roulettespiel der Geschichte nicht so gut weggekommen sind wie Berlin.

Inzwischen dreht Klier, nach längerer Pause, wieder regelmäßig Filme. Aber was ist eigentlich aus Miroslaw Baka geworden? Damals, nach Kieslowskis "Kurzem Film über das Töten", war er ein berühmter Schauspieler. Später spielte er in Christoph Hochhäuslers "Milchwald" und der Grass-Verfilmung "Unkenrufe" mit, dann war er, vierundsechzig Folgen lang, der Kommissar in einem polnischen Fernsehkrimi. Sein letzter Film hieß "Frühling 1941". Nach einer Geschichte aus dem Westen klingt das nicht. kil

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