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Vor der schwülen Kulisse Puerto Ricos macht der reiche Anwalt Henry Hearst (Gene Hackmann) einen grausamen Fund ? die Leiche eines jungen Mädchens. Seine widersprüchlichen Aussagen lassen Polizeidetektiv Victor Benezet (Morgan Freeman) vermuten, Hearst selbst könnte der Mörder und Vergewaltigter sein. Es kommt zu einem Verhör, in dem immer tiefere Abgründe der Psyche beider Beteiligten frei gelegt werden - ein intelligentes Duell zweier knallharter Charaktere aus dem nur einer als Sieger hervorgehen kann. Da erscheint Hearsts bildhübsche und junge Frau Chantal (Monica Bellucci) auf dem Revier,…mehr

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Produktbeschreibung
Vor der schwülen Kulisse Puerto Ricos macht der reiche Anwalt Henry Hearst (Gene Hackmann) einen grausamen Fund ? die Leiche eines jungen Mädchens. Seine widersprüchlichen Aussagen lassen Polizeidetektiv Victor Benezet (Morgan Freeman) vermuten, Hearst selbst könnte der Mörder und Vergewaltigter sein. Es kommt zu einem Verhör, in dem immer tiefere Abgründe der Psyche beider Beteiligten frei gelegt werden - ein intelligentes Duell zweier knallharter Charaktere aus dem nur einer als Sieger hervorgehen kann.
Da erscheint Hearsts bildhübsche und junge Frau Chantal (Monica Bellucci) auf dem Revier, und Benezet ahnt, sie wird sein letzter Trumpf sein ....

Bonusmaterial

- Kinotrailer - Biographien Crew - Interviews - einzel-DVD - Filmographien - B-Roll
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.05.2001

Im Kino: "Under Suspicion - Mörderisches Spiel"

Vor drei Jahren inszenierte Stephen Hopkins den Science-fiction-Film "Lost in Space". Er durchmaß die unendlichen Weiten des Alls, in dem das Ende des Raums nie in Sicht kommt und man die totalsten Totalen drehen kann, die das Kino kennt. Danach blieb dem Regisseur nur noch eine Herausforderung: der Mikrokosmos. Hopkins machte sich auf, ein Kammerspiel zu drehen und das Drama in der Großaufnahme zu finden. In Claude Millers Kriminalfilm "Das Verhör" (Garde à vue, 1981), der auf einem Roman von John Wainwright basiert, stieß er bald auf einen hervorragenden Stoff. Mit Gene Hackman und Morgan Freeman schlossen sich zwei brillante Darsteller der Reise ins Schwarze der menschlichen Seele an. Womöglich hätte Hopkins ein wunderbares Remake gedreht - wenn bloß nicht diese vier Wände gewesen wären.

In den Filmen "Predator 2" und "Der Geist und die Dunkelheit" ließ der Regisseur die Kamera mit Vorliebe durchs Unterholz rasen - wie die gefährlichen Bestien, von denen beide Filme erzählen. Nun fand Hopkins aber schon im Weltall kein Unterholz mehr. Auch in Millers Film gibt es davon wenig. Also verlegten Hopkins und seine Drehbuchautoren die Handlung des Films nach Puerto Rico. Da sind die Menschen nicht - wie im verregneten Paris des Originals - froh, ein Dach über dem Kopf zu haben. Hier zieht es auch den trägsten Stubenhocker nach draußen. So kann die Kamera der Bestie, einem Kinderschänder, durch die üppige Flora hinterherjagen. Der Zuschauer klammert sich in den Kinosessel und hofft inständig, Gene Hackman möge sein denkbar schlecht appliziertes Toupet dabei nicht verlieren.

Das Wasser läuft nicht die Scheiben, sondern die Gesichter herab. Die Menschen sind nicht unterkühlt, sondern überhitzt, die Kulisse ist nicht karg, sondern exotisch. Die kurzen, schlaglichtartigen Rückblenden, die schon im Original stören, weil das Kammerspiel in ihnen mit der äußeren Wirklichkeit fremdgeht, nehmen hier weit mehr Raum ein. Doch während Michel Serrault als Tatverdächtiger in den kurzen Szenen nie zu sehen ist, ist Gene Hackman dauernd präsent: Der Held muß stets im Bilde sein. Bewegt sich die Kamera bei Miller wenig und behutsam, so strebt das Remake fiebriges Tempo an. Von der ersten bis zur letzten Minute läßt uns Hopkins spüren, daß er die Beschränkung des Originals für ein Handicap hält, das es zu überwinden gilt.

Aus dem Dreipersonendrama wurde ein Zweieinhalbpersonendrama. Man muß Romy Schneider, die bei Miller die Frau des Verdächtigen spielt, noch nicht einmal mögen, um die Besetzung ihrer Rolle mit Monica Belluci (auf unserem Bild neben Hackman) als Zumutung zu empfinden. Ein alter Stoff braucht junges Blut - und wenn es durch einen Körper wie den des Starlets pulst, um so besser: Das Kalkül, mit dem "Under Suspicion - Mörderisches Spiel" konzipiert, produziert und auf den Markt gebracht wurde, tritt penetrant in der Vordergrund. Man sollte das Remake eines - größeren oder kleineren - Klassikers vielleicht sogar besser respektlos als ehrfürchtig in Angriff nehmen. Nur wenn man gar keine Haltung hat, sollte man sich nicht an fremden Filmen vergreifen.

LARS-OLAV BEIER

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