Vor dem Hintergrund eines fiktiven totalitären Staates im Großbritannien der Zukunft, erzählt "V wie Vendetta" die Geschichte einer jungen Frau aus der Arbeiterklasse namens Evey (Natalie Portman), die von einem maskierten Mann (Hugo Weaving), der unter dem Pseudonym "V" bekannt ist, aus einer lebensbedrohlichen Lage gerettet wird.
V, ein zugleich belesener, exzentrischer, empfindsamer und intellektueller Mensch, hat sein Leben der Befreiung seiner Mitbürger von jenen verschrieben, die sie bis zur vollkommenen Gleichgültigkeit terrorisiert haben. Aber er ist auch ein verbitterter, rachsüchtiger, einsamer und brutaler Mensch, der von seiner persönlichen Vergeltungssucht getrieben wird.
In seinem Bestreben, die englischen Bürger von der Korruption und Grausamkeit der Regierung zu befreien, verdammt er die tyrannische Natur der Führungsriege und fordert seine Mitbürger auf, mit ihm am 5. November - dem traditionellen Guy Fawkes Day - vor das Parlament zu ziehen.
An jenem Tag des Jahres 1605 entdeckte man Guy Fawkes und 36 Fässer Schießpulver in einem Tunnel unter dem Parlamentsgebäude. Er und seine Mitverschwörer hatten als Hochverräter den so genannten Gunpowder Plot als Reaktion auf die tyrannische Regierung unter James I. geplant. Fawkes und die übrigen Saboteure wurden gehängt, ausgeweidet und gevierteilt - ihre Umsturzpläne wurden nie ausgeführt.
Im Geiste dieser Rebellion, in Erinnerung an diesen Tag, schwört V, Fawkes Plan durchzuführen, wie er für den 5. November 1605 vorgesehen war: Er will das Parlament in die Luft sprengen.
Als Evey Vs Geheimnis auf die Spur kommt, entdeckt sie auch die Wahrheit ihrer eigenen Vergangenheit - und entwickelt sich zu einer unerwarteten Verbündeten bei seinem Ziel, Freiheit und Gerechtigkeit für eine durch Grausamkeit und Korruption unterdrückte Gesellschaft zurückzugewinnen.
V, ein zugleich belesener, exzentrischer, empfindsamer und intellektueller Mensch, hat sein Leben der Befreiung seiner Mitbürger von jenen verschrieben, die sie bis zur vollkommenen Gleichgültigkeit terrorisiert haben. Aber er ist auch ein verbitterter, rachsüchtiger, einsamer und brutaler Mensch, der von seiner persönlichen Vergeltungssucht getrieben wird.
In seinem Bestreben, die englischen Bürger von der Korruption und Grausamkeit der Regierung zu befreien, verdammt er die tyrannische Natur der Führungsriege und fordert seine Mitbürger auf, mit ihm am 5. November - dem traditionellen Guy Fawkes Day - vor das Parlament zu ziehen.
An jenem Tag des Jahres 1605 entdeckte man Guy Fawkes und 36 Fässer Schießpulver in einem Tunnel unter dem Parlamentsgebäude. Er und seine Mitverschwörer hatten als Hochverräter den so genannten Gunpowder Plot als Reaktion auf die tyrannische Regierung unter James I. geplant. Fawkes und die übrigen Saboteure wurden gehängt, ausgeweidet und gevierteilt - ihre Umsturzpläne wurden nie ausgeführt.
Im Geiste dieser Rebellion, in Erinnerung an diesen Tag, schwört V, Fawkes Plan durchzuführen, wie er für den 5. November 1605 vorgesehen war: Er will das Parlament in die Luft sprengen.
Als Evey Vs Geheimnis auf die Spur kommt, entdeckt sie auch die Wahrheit ihrer eigenen Vergangenheit - und entwickelt sich zu einer unerwarteten Verbündeten bei seinem Ziel, Freiheit und Gerechtigkeit für eine durch Grausamkeit und Korruption unterdrückte Gesellschaft zurückzugewinnen.
Bonusmaterial
Ein Gespräch mit James McTeigue & Lana Wachowski: Ein Rückblick auf V wie Vendetta Natalie Portman spricht vor V wie Vendetta: HInter der Maske: Making-of mit den Filmemachern und Darstellern Und mehrFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.03.2006Big Bang um Big Ben: Die Comic-Verfilmung "V wie Vendetta"
Es geht nicht um Domino Day, sondern um die Guy Fawkes Night, mit der am 5. November an das Scheitern des katholischen Verschwörers erinnert wird, der 1605 in London die Houses of Parliament samt King James, seiner Familie und der anwesenden protestantischen Aristokratie in die Luft jagen wollte. Seither freuen sich die Engländer an Feuerwerken und Scheiterhaufen, auf denen Puppen verbrannt werden.
Alan Moore hat mit dem Zeichner David Lloyd zusammen in seinem Comic "V wie Vendetta" Guy Fawkes wiederbelebt, aber die Figur in ein Großbritannien verpflanzt, das in nicht allzu ferner Zukunft unter einer faschistischen Diktatur ächzt. Der Mann mit der GuyFawkes-Maske versucht, seinem Vorbild alle Ehre zu machen, und träumt ebenfalls vom Big Bang, mit dem er die Tyrannen und Big Ben in die Luft jagen will. Der Comic galt damals als düsterer Spiegel Englands unter Thatcher, deren Homophobie in Zeiten von Aids in den Bildern von V düstere Schatten warf. In der Verfilmung von James McTeigue nun werden nicht nur Homosexuelle verfolgt, sondern auch Muslime in Lager gesteckt, und es heißt, die Verzögerung des Starts in Amerika habe auch damit zu tun.
Tatsache ist, daß man in jede negative Utopie aus der Populärkultur alles mögliche hineinlesen kann, wenn es sein muß auch einen Aufruf zu "Anarchy in the UK". Das mag daran liegen, daß das Drehbuch von den Gebrüdern Andy und Larry Wachowski stammt, deren erstes Projekt nach dem Abschluß der "Matrix"-Trilogie dieser Film ist. War "The Matrix" noch eine smarte Erlöser-Phantasie, die dem Genre ästhetisch neue Wege wies, so brachen die Nachfolge-Filme unter der Last des allegorischen Erzählens fast zusammen. Auch "V wie Vendetta" ist stellenweise von einem geradezu heiligen Ernst, der dem Film nicht immer gut zu Gesicht steht, der aber andererseits in große Gesten mündet, denen man sich schwer entziehen kann.
Es beginnt mit dem geraunten Vers "Remember, remember, the 5th of November/ gunpowder, treason and plot./ I know of no reason, why the gunpowder treason/ should ever be forgot." Der maskierte Rächer (Hugo Weaving) spricht auch fortan gerne in Reimen, und diese altmodische Feinsinnigkeit kontrastiert ganz effektiv mit dem brutalen futuristischen Ambiente. Seinen ersten Auftritt hat er, als Evey (Natalie Portman) sich trotz Ausgangssperre nachts auf die Straße wagt und von vier Polizisten in die Enge getrieben und bedroht wird. Der Rebell namens V, eine Mischung aus Zorro und Graf von Monte Christo, taucht auf und rettet das Mädchen. Eine merkwürdige Beziehung entsteht zwischen dem Mann mit der ewig grinsenden Maske und dem später kahlrasierten Mädchen, eine Liebe, die daran scheitert, daß sie im Gesicht des Mannes nie einen Ausdruck finden kann. Das Problem ist aber, daß sein gestisches Vokabular als Actionheld nicht so überzeugend ist wie die Techniken, die in "Matrix" zur Anwendung kamen. Was das angeht, setzt der Film eher ganz altmodisch auf Explosionen, die zu Tschaikowskys Ouvertüre "1812" sehr majestätisch die Nacht über London erhellen.
"V wie Vendetta" ist ein merkwürdiges Zwitterwesen - einerseits sehr um große Tableaus bemüht und darum, dem Comic ähnliche ästhetische Muster abzuringen, andererseits von einer fast kammerspielartigen Enge, in der vergrübelte Menschen wie der Kommissar (Stephen Rea) in ungesundem Licht an ihrer Mission zweifeln. Gerade in der Zeichnung einer Untergrundwelt aus Tunneln und Verliesen ist der Film am überzeugendsten, weil er die Oberflächennatur der Vorlage buchstäblich untergräbt. In den Kellergemächern dieser Welt finden sich zusammengedrängte Kunstkabinette, die aussehen, als habe sich die ganze Kulturgeschichte der Menschheit in eine Art Museumsbunker geflüchtet, wo sie auf die Befreiung von der Diktatur wartet. Das wahre Leben spielt im Untergrund.
MICHAEL ALTHEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es geht nicht um Domino Day, sondern um die Guy Fawkes Night, mit der am 5. November an das Scheitern des katholischen Verschwörers erinnert wird, der 1605 in London die Houses of Parliament samt King James, seiner Familie und der anwesenden protestantischen Aristokratie in die Luft jagen wollte. Seither freuen sich die Engländer an Feuerwerken und Scheiterhaufen, auf denen Puppen verbrannt werden.
Alan Moore hat mit dem Zeichner David Lloyd zusammen in seinem Comic "V wie Vendetta" Guy Fawkes wiederbelebt, aber die Figur in ein Großbritannien verpflanzt, das in nicht allzu ferner Zukunft unter einer faschistischen Diktatur ächzt. Der Mann mit der GuyFawkes-Maske versucht, seinem Vorbild alle Ehre zu machen, und träumt ebenfalls vom Big Bang, mit dem er die Tyrannen und Big Ben in die Luft jagen will. Der Comic galt damals als düsterer Spiegel Englands unter Thatcher, deren Homophobie in Zeiten von Aids in den Bildern von V düstere Schatten warf. In der Verfilmung von James McTeigue nun werden nicht nur Homosexuelle verfolgt, sondern auch Muslime in Lager gesteckt, und es heißt, die Verzögerung des Starts in Amerika habe auch damit zu tun.
Tatsache ist, daß man in jede negative Utopie aus der Populärkultur alles mögliche hineinlesen kann, wenn es sein muß auch einen Aufruf zu "Anarchy in the UK". Das mag daran liegen, daß das Drehbuch von den Gebrüdern Andy und Larry Wachowski stammt, deren erstes Projekt nach dem Abschluß der "Matrix"-Trilogie dieser Film ist. War "The Matrix" noch eine smarte Erlöser-Phantasie, die dem Genre ästhetisch neue Wege wies, so brachen die Nachfolge-Filme unter der Last des allegorischen Erzählens fast zusammen. Auch "V wie Vendetta" ist stellenweise von einem geradezu heiligen Ernst, der dem Film nicht immer gut zu Gesicht steht, der aber andererseits in große Gesten mündet, denen man sich schwer entziehen kann.
Es beginnt mit dem geraunten Vers "Remember, remember, the 5th of November/ gunpowder, treason and plot./ I know of no reason, why the gunpowder treason/ should ever be forgot." Der maskierte Rächer (Hugo Weaving) spricht auch fortan gerne in Reimen, und diese altmodische Feinsinnigkeit kontrastiert ganz effektiv mit dem brutalen futuristischen Ambiente. Seinen ersten Auftritt hat er, als Evey (Natalie Portman) sich trotz Ausgangssperre nachts auf die Straße wagt und von vier Polizisten in die Enge getrieben und bedroht wird. Der Rebell namens V, eine Mischung aus Zorro und Graf von Monte Christo, taucht auf und rettet das Mädchen. Eine merkwürdige Beziehung entsteht zwischen dem Mann mit der ewig grinsenden Maske und dem später kahlrasierten Mädchen, eine Liebe, die daran scheitert, daß sie im Gesicht des Mannes nie einen Ausdruck finden kann. Das Problem ist aber, daß sein gestisches Vokabular als Actionheld nicht so überzeugend ist wie die Techniken, die in "Matrix" zur Anwendung kamen. Was das angeht, setzt der Film eher ganz altmodisch auf Explosionen, die zu Tschaikowskys Ouvertüre "1812" sehr majestätisch die Nacht über London erhellen.
"V wie Vendetta" ist ein merkwürdiges Zwitterwesen - einerseits sehr um große Tableaus bemüht und darum, dem Comic ähnliche ästhetische Muster abzuringen, andererseits von einer fast kammerspielartigen Enge, in der vergrübelte Menschen wie der Kommissar (Stephen Rea) in ungesundem Licht an ihrer Mission zweifeln. Gerade in der Zeichnung einer Untergrundwelt aus Tunneln und Verliesen ist der Film am überzeugendsten, weil er die Oberflächennatur der Vorlage buchstäblich untergräbt. In den Kellergemächern dieser Welt finden sich zusammengedrängte Kunstkabinette, die aussehen, als habe sich die ganze Kulturgeschichte der Menschheit in eine Art Museumsbunker geflüchtet, wo sie auf die Befreiung von der Diktatur wartet. Das wahre Leben spielt im Untergrund.
MICHAEL ALTHEN
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