Ein Güterzug rollt durch eine weite Graslandschaft, die sich vor den kaukasischen Bergen entlangzieht. Am Steuer: Nurlan, der Lokführer. Tagein, tagaus lenkt er seinen Zug durch einen dicht besiedelten Vorort Bakus, in dem die Schienen so dicht an die Häuser grenzen, dass Nurlan quasi durch die Vorzimmer und Gärten der Bewohner fährt. Auf seinem täglichen Weg passiert er teetrinkende Männer ebenso wie Frauen, die ihre Wäsche in den sanften Wind hängen. Sobald sich der Zug nähert, bläst der kleine Waisenjunge Aziz in eine Pfeife und die Bewohner des Vorortes bringen sich und ihre Habseligkeiten schnell in Sicherheit. Doch das gelingt nicht immer. Nurlan hat schon so einiges von seiner Lokomotive gepflückt: Hühnerfedern, Spielzeugbälle oder auch Bettbezüge. Am letzten Arbeitstag vor der Pensionierung verheddert sich ein besonderes Abschiedsgeschenk an Nurlans Lok: ein traumhaft schöner, blauer Spitzen-BH. Nurlan nimmt ihn nach seiner Schicht kurzerhand mit in sein Heimatdorf in den Bergen. Seine Neugier ist geweckt: Wem nur mag das kleine Stück Stoff gehören? Getrieben von Einsamkeit beschließt Nurlan, die Suche nach der Besitzerin des Büstenhalters aufzunehmen.