1939 - Oscar:
Beste Hauptdarstellerin (Vivien Leigh)
Beste Nebendarstellerin (Hattie McDaniel)
Beste Ausstattung
Beste Kamera
Beste Regie (Victor Fleming)
Bester Schnitt
Bester Film
Bestes Original-Drehbuch
Beste Farbdramaturgie an William Cameron Menzies
Sonder-Oscar an William Cameron Menzies / Vivien Leigh und Clark Gable stehen im Mittelpunkt dieses Nationalepos vom Leben auf den Sudstaaten-Plantagen wahrend des amerikanischen Burgerkriegs. David O. Selznick, Produzent dieses Jahrhundertwerks, besetzte die weibliche Hauptrolle an der Seite des damals schon bekannten Clark Gable mit der praktisch unbekannten Vivien Leigh. Nach Fertigstellung dieser Mammut-Produktion, die fur die damalige Zeit die ungeheure Summe von fast 4 Millionen Dollar verschlang, fand die Urauffuhrung als gro?es Spektakel 1939 in Atlanta statt. Ganz Amerika wurde vom Scarlett-Fieber gepackt. "Vom Winde verweht" war eine absolut internationale Erfolgsstory und gilt noch immer als Meisterstuck filmischer Erzahlkunst, das seine 10 Oscars? ohne jeden Zweifel verdient hat.
Die schöne und egozentrische Scarlett OHara hat während des amerikanischen Bürgerkrieges nur ein Ziel vor Augen: Die Bewahrung ihres Südstaaten-Gutes Tara, auf dem sie glücklich aufwuchs und sich unsterblich in den gutmütigen Ashley Wilkes verliebte. Da er schon Bräutigam der naiven Melanie ist, heiratet sie den Langweiler Charles. Die Ehe ist nicht von Dauer - Charles fällt im Krieg. Schließlich lernt Scarlett den Herzensbrecher Rhett Butler kennen, dessen Zuneigung sie schamlos ausnützt. Zu spät erkennt sie, wen sie wirklich liebt.
Beste Hauptdarstellerin (Vivien Leigh)
Beste Nebendarstellerin (Hattie McDaniel)
Beste Ausstattung
Beste Kamera
Beste Regie (Victor Fleming)
Bester Schnitt
Bester Film
Bestes Original-Drehbuch
Beste Farbdramaturgie an William Cameron Menzies
Sonder-Oscar an William Cameron Menzies / Vivien Leigh und Clark Gable stehen im Mittelpunkt dieses Nationalepos vom Leben auf den Sudstaaten-Plantagen wahrend des amerikanischen Burgerkriegs. David O. Selznick, Produzent dieses Jahrhundertwerks, besetzte die weibliche Hauptrolle an der Seite des damals schon bekannten Clark Gable mit der praktisch unbekannten Vivien Leigh. Nach Fertigstellung dieser Mammut-Produktion, die fur die damalige Zeit die ungeheure Summe von fast 4 Millionen Dollar verschlang, fand die Urauffuhrung als gro?es Spektakel 1939 in Atlanta statt. Ganz Amerika wurde vom Scarlett-Fieber gepackt. "Vom Winde verweht" war eine absolut internationale Erfolgsstory und gilt noch immer als Meisterstuck filmischer Erzahlkunst, das seine 10 Oscars? ohne jeden Zweifel verdient hat.
Die schöne und egozentrische Scarlett OHara hat während des amerikanischen Bürgerkrieges nur ein Ziel vor Augen: Die Bewahrung ihres Südstaaten-Gutes Tara, auf dem sie glücklich aufwuchs und sich unsterblich in den gutmütigen Ashley Wilkes verliebte. Da er schon Bräutigam der naiven Melanie ist, heiratet sie den Langweiler Charles. Die Ehe ist nicht von Dauer - Charles fällt im Krieg. Schließlich lernt Scarlett den Herzensbrecher Rhett Butler kennen, dessen Zuneigung sie schamlos ausnützt. Zu spät erkennt sie, wen sie wirklich liebt.
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit SoundeffektenFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.12.2009Hollywoods magisches Jahr 1939
Zwei Klassiker erstrahlen in nie gesehenem Glanz, nur ihr Regisseur bleibt im Schatten: "Der Zauberer von Oz" und "Vom Winde verweht"
Victor Fleming: "Der Zauberer von Oz - Collector's Edition".
Warner Home. 4 DVDs. (Auch Bluray). Englisch, Deutsch, Untertitel. Extras ohne Ende.
Bevor man sich der Magie zuwendet, muss man sich erst mal kurz mit dem spröden Handwerk befassen. Und die Warner-Studios dafür preisen, wie viel Sorgfalt sie in die Runderneuerung ihrer Klassiker gesteckt haben, die ursprünglich MGM gehörten, aber dann über Ted Turner bei Warner gelandet sind. Sowohl "The Wizard of Oz" als auch "Gone With the Wind" wurden im dreistreifigen Technicolor-Verfahren aufgenommen, bei dem das Bild durch ein Prisma in die drei Farben Rot, Blau und Grün aufgeteilt und auf drei separaten Filmstreifen aufgenommen wurde, die dann später auf einem einzelnen Streifen übereinander belichtet werden mussten. Für die Rekonstruktion wurde nicht nur auf das fertige Negativ zurückgegriffen, sondern auf die drei ursprünglichen Streifen, die im Computer dann neu aufeinander abgepasst wurden. Man kann davon ausgehen, dass dabei eine Passgenauigkeit erzielt wurde, die dem Augenmaß von einst überlegen ist. Das Bild, das man heute auf DVD oder vor allem Bluray sieht, ist also womöglich schärfer, als es jemals im Kino war. Ein eigenartiger Gedanke, der an die Grenzen der Rekonstruktionsarbeit führt.
Es gibt auf beiden Editionen kurze Einblicke in diese Fummelarbeit, die den getriebenen Aufwand veranschaulichen (dass also etwa jedes Einzelbild mit acht Megabyte eingescannt wird), die aber vor allem verdeutlichen, wie wichtig auch heute noch das Augenmaß ist. Denn der Computer, dessen Software die Filmbilder auf Verunreinigungen und Kratzer untersucht, interpretierte das heftige Funkeln von Dorothys rubinroten Schuhen als Fehler und musste davon abgehalten werden, den Glanz zu korrigieren.
Womit man dann doch bei der Magie wäre, für die in Hollywood nichts so sehr steht wie das Jahr 1939 und darin vor allem eben "Der Zauberer von Oz" und "Vom Winde verweht". Dass beide vom selben Regisseur sind, wissen die wenigsten, und entsprechend unbekannt ist auch sein Name geblieben. Dabei war Victor Fleming damals durchaus kein Unbekannter, der in den Zwanzigern bereits bei Paramount Erfolge mit Jean Harlow und Clara Bow gefeiert hatte, ehe er bei MGM den jungen Gary Cooper groß herausbrachte und mit der "Schatzinsel" und der Kipling-Verfilmung "Manuel" seine Fähigkeit bei der Adaption großer Literatur unter Beweis stellte. Aber als er Frank L. Baums Kinderbuch und Margret Mitchells Südstaatenepos verfilmte, blieb er irgendwie im Schatten dieser Produktionen.
Das liegt natürlich auch daran, dass dies der Gipfel der Studioherrlichkeit war und alle Macht beim Produzenten lag. Und besonders im Falle von "Gone With the Wind" begriff David O. Selznick das Projekt als sein Werk, hatte schon für die Suche nach der idealen Besetzung der Scarlett mächtig die Trommel gerührt und ganz generell den Film mit jenem Gestus, die Produktion habe weder Kosten noch Mühen gescheut, unter die Leute gebracht. Außerdem war Fleming, der seinen starken Heldinnen zum Trotz als Männerregisseur galt, in beiden Fällen nicht erste Wahl gewesen. "Oz" hatte Richard Thorpe begonnen, dessen erste Aufnahmen dem Produzenten Mervyn LeRoy nicht gefielen und der kurzzeitig durch George Cukor ersetzt wurde, ehe Fleming übernahm. Und auch bei "Gone With the Wind" wurde Cukor von Fleming abgelöst, mit dem Clark Gable schon bei "Test Pilot" gut zusammengearbeitet hatte.
Victor Fleming war Automechaniker gewesen, ehe Allan Dwan seine handwerklichen Fähigkeiten erkannte und ihn als Kameramann einsetzte. Und wenn man so will, dann war Fleming eben auch der Mann, der bei den beiden Superproduktionen des Jahres 1939 erkannte, wie man den Motor zum Laufen bringt. Das ist eben das Wunder der großen Zeit von Hollywood: dass die große Maschinerie das Beste aus jedem Einzelnen herauszuholen verstand. Und auch wenn man Victor Fleming nicht unbedingt eine eigene Handschrift zuschreiben muss, so sind doch die Parallelen zwischen den beiden Filmen augenfällig. Beide Male geht es um ein unzufriedenes Mädchen, das am Ende seines langen Abenteuers erkennen muss: "There's no place like home." So einfach ist das - und doch so groß.
MICHAEL ALTHEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Zwei Klassiker erstrahlen in nie gesehenem Glanz, nur ihr Regisseur bleibt im Schatten: "Der Zauberer von Oz" und "Vom Winde verweht"
Victor Fleming: "Der Zauberer von Oz - Collector's Edition".
Warner Home. 4 DVDs. (Auch Bluray). Englisch, Deutsch, Untertitel. Extras ohne Ende.
Bevor man sich der Magie zuwendet, muss man sich erst mal kurz mit dem spröden Handwerk befassen. Und die Warner-Studios dafür preisen, wie viel Sorgfalt sie in die Runderneuerung ihrer Klassiker gesteckt haben, die ursprünglich MGM gehörten, aber dann über Ted Turner bei Warner gelandet sind. Sowohl "The Wizard of Oz" als auch "Gone With the Wind" wurden im dreistreifigen Technicolor-Verfahren aufgenommen, bei dem das Bild durch ein Prisma in die drei Farben Rot, Blau und Grün aufgeteilt und auf drei separaten Filmstreifen aufgenommen wurde, die dann später auf einem einzelnen Streifen übereinander belichtet werden mussten. Für die Rekonstruktion wurde nicht nur auf das fertige Negativ zurückgegriffen, sondern auf die drei ursprünglichen Streifen, die im Computer dann neu aufeinander abgepasst wurden. Man kann davon ausgehen, dass dabei eine Passgenauigkeit erzielt wurde, die dem Augenmaß von einst überlegen ist. Das Bild, das man heute auf DVD oder vor allem Bluray sieht, ist also womöglich schärfer, als es jemals im Kino war. Ein eigenartiger Gedanke, der an die Grenzen der Rekonstruktionsarbeit führt.
Es gibt auf beiden Editionen kurze Einblicke in diese Fummelarbeit, die den getriebenen Aufwand veranschaulichen (dass also etwa jedes Einzelbild mit acht Megabyte eingescannt wird), die aber vor allem verdeutlichen, wie wichtig auch heute noch das Augenmaß ist. Denn der Computer, dessen Software die Filmbilder auf Verunreinigungen und Kratzer untersucht, interpretierte das heftige Funkeln von Dorothys rubinroten Schuhen als Fehler und musste davon abgehalten werden, den Glanz zu korrigieren.
Womit man dann doch bei der Magie wäre, für die in Hollywood nichts so sehr steht wie das Jahr 1939 und darin vor allem eben "Der Zauberer von Oz" und "Vom Winde verweht". Dass beide vom selben Regisseur sind, wissen die wenigsten, und entsprechend unbekannt ist auch sein Name geblieben. Dabei war Victor Fleming damals durchaus kein Unbekannter, der in den Zwanzigern bereits bei Paramount Erfolge mit Jean Harlow und Clara Bow gefeiert hatte, ehe er bei MGM den jungen Gary Cooper groß herausbrachte und mit der "Schatzinsel" und der Kipling-Verfilmung "Manuel" seine Fähigkeit bei der Adaption großer Literatur unter Beweis stellte. Aber als er Frank L. Baums Kinderbuch und Margret Mitchells Südstaatenepos verfilmte, blieb er irgendwie im Schatten dieser Produktionen.
Das liegt natürlich auch daran, dass dies der Gipfel der Studioherrlichkeit war und alle Macht beim Produzenten lag. Und besonders im Falle von "Gone With the Wind" begriff David O. Selznick das Projekt als sein Werk, hatte schon für die Suche nach der idealen Besetzung der Scarlett mächtig die Trommel gerührt und ganz generell den Film mit jenem Gestus, die Produktion habe weder Kosten noch Mühen gescheut, unter die Leute gebracht. Außerdem war Fleming, der seinen starken Heldinnen zum Trotz als Männerregisseur galt, in beiden Fällen nicht erste Wahl gewesen. "Oz" hatte Richard Thorpe begonnen, dessen erste Aufnahmen dem Produzenten Mervyn LeRoy nicht gefielen und der kurzzeitig durch George Cukor ersetzt wurde, ehe Fleming übernahm. Und auch bei "Gone With the Wind" wurde Cukor von Fleming abgelöst, mit dem Clark Gable schon bei "Test Pilot" gut zusammengearbeitet hatte.
Victor Fleming war Automechaniker gewesen, ehe Allan Dwan seine handwerklichen Fähigkeiten erkannte und ihn als Kameramann einsetzte. Und wenn man so will, dann war Fleming eben auch der Mann, der bei den beiden Superproduktionen des Jahres 1939 erkannte, wie man den Motor zum Laufen bringt. Das ist eben das Wunder der großen Zeit von Hollywood: dass die große Maschinerie das Beste aus jedem Einzelnen herauszuholen verstand. Und auch wenn man Victor Fleming nicht unbedingt eine eigene Handschrift zuschreiben muss, so sind doch die Parallelen zwischen den beiden Filmen augenfällig. Beide Male geht es um ein unzufriedenes Mädchen, das am Ende seines langen Abenteuers erkennen muss: "There's no place like home." So einfach ist das - und doch so groß.
MICHAEL ALTHEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main