Jonathan und seine Kumpels sind hispanische Kids aus South Central, dem Ghetto von Los Angeles. Unentwegt sind sie den Anfeindungen der schwarzen Kids ausgesetzt, denn sie sind Außenseiter in ihrer Welt. Sie wollen nichts mit Gangs, Drogen und Waffen zu tun haben, sondern haben Spaß am Skaten und Punkmusik. Die Jungs beschließen, die Reise nach Beverly Hills anzutreten, um dort zu skaten. Startschuss für ein episches Abenteuer, in dem sie auf fiese Polizisten, heiße Mädchen, rassistische Schläger und jede Menge Überraschungen stoßen. Es ist eben eine Sache, aus South Central heraus zu kommen. Der Weg zurück ist noch viel gefährlicher...
Bonusmaterial
DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - OriginaltrailerFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.04.2007Perfekte Kindheit
Larry Clarks "Wassup Rockers"
Larry Clark: "Wassup Rockers".
e-m-s New Media. 107 Minuten. Englisch, Deutsch, Untertitel. Keine Extras.
Wer in Los Angeles von South Central nach Beverly Hills will, muss sich auf eine kleine Weltreise begeben. Die jugendlichen Helden in Larry Clarks "Wassup Rockers" (2005) würden die Fahrt am liebsten auf dem Skateboard machen, sie nehmen dann aber doch den Bus, das Transportmittel der Verlierer. In ihrer eigenen Gegend haben Jonathan, Kiko, Milton, Porky, Eddie, Louie und Carlos einen schweren Stand. Sie sind Hispanics und noch zu jung, um es mit den Afroamerikanern aufzunehmen, die schnell mit der Waffe herumfuchteln. Die Jungs aber wollen einfach in Ruhe skaten und nicht wegen ihres Haarschnitts (inspiriert von den "Ramones") angemacht werden.
In den sorgfältig gepflegten Parks von Beverly Hills werden sie gleich einmal von einem Polizisten gestoppt, ein Wort gibt das andere, und schon kommt es zur ersten kleinen Eskalation. Larry Clark, früher vor allem Fotograf, seit den neunziger Jahren aber in erster Linie Filmemacher, setzt in "Wassup Rockers" dort wieder an, wo er schon in "Kids" und "Ken Park" sein Thema gefunden hatte: die Fallen einer "Perfect Childhood". Natürlich ist die Adoleszenz ein Lebensalter, in dem nichts perfekt ist. Das weiß Clark auch, der in seinem berühmten, gleichnamigen Fotoband trotzdem die Sexualität und den Narzissmus der Teenager gefeiert hatte.
In "Wassup Rockers" macht er seinen eigenen Blick auf die Skater-Boys zum Thema. Sie werden auf ihrer Odyssee durch Beverly Hills zunehmend zu Attraktionen. Zwei reiche Mädchen laden sie in ein luxuriöses Haus ein - die Verführung geht dann aber nur so weit, dass einer der Jungen ausführlich von den Sorgen in seinem Leben erzählen kann. Später gerät die Gruppe auf eine dekadente Party, und wieder erscheinen sie als Fetischobjekte aus der Realität "da draußen" in einer zunehmend surreal werdenden Umgebung. Irgendwann verlieren die Jungen einen ihrer Freunde, die Nacht bricht ein, und South Central ist endlos weit weg.
Larry Clark, den ein Fan einmal als "pervert-turned-auteur" bezeichnet hat, tut alles, um sich auf der Seite seiner Protagonisten zu halten und sie nicht selbst so zu bestaunen, wie die Leute in Beverly Hills es tun. Die Kamera ist höchst mobil, das Bild ist dreckig und fahrig, der Blick auf die Reichen ist ungläubig und doch begehrlich. Von der ersten Szene an gibt sich "Wassup Rockers" als semidokumentarisch: Einer der Darsteller spricht direkt in die Kamera, er spielt sich selbst und spricht für seine Freunde, die Clark von der Straße weg gecastet hat. Der Film folgt aber einer fiktionalen Dramaturgie und erweist dabei auch einem Klassiker über das Leben in L.A. seine Reverenz: "The Swimmer" von Frank Perry.
breb
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Larry Clarks "Wassup Rockers"
Larry Clark: "Wassup Rockers".
e-m-s New Media. 107 Minuten. Englisch, Deutsch, Untertitel. Keine Extras.
Wer in Los Angeles von South Central nach Beverly Hills will, muss sich auf eine kleine Weltreise begeben. Die jugendlichen Helden in Larry Clarks "Wassup Rockers" (2005) würden die Fahrt am liebsten auf dem Skateboard machen, sie nehmen dann aber doch den Bus, das Transportmittel der Verlierer. In ihrer eigenen Gegend haben Jonathan, Kiko, Milton, Porky, Eddie, Louie und Carlos einen schweren Stand. Sie sind Hispanics und noch zu jung, um es mit den Afroamerikanern aufzunehmen, die schnell mit der Waffe herumfuchteln. Die Jungs aber wollen einfach in Ruhe skaten und nicht wegen ihres Haarschnitts (inspiriert von den "Ramones") angemacht werden.
In den sorgfältig gepflegten Parks von Beverly Hills werden sie gleich einmal von einem Polizisten gestoppt, ein Wort gibt das andere, und schon kommt es zur ersten kleinen Eskalation. Larry Clark, früher vor allem Fotograf, seit den neunziger Jahren aber in erster Linie Filmemacher, setzt in "Wassup Rockers" dort wieder an, wo er schon in "Kids" und "Ken Park" sein Thema gefunden hatte: die Fallen einer "Perfect Childhood". Natürlich ist die Adoleszenz ein Lebensalter, in dem nichts perfekt ist. Das weiß Clark auch, der in seinem berühmten, gleichnamigen Fotoband trotzdem die Sexualität und den Narzissmus der Teenager gefeiert hatte.
In "Wassup Rockers" macht er seinen eigenen Blick auf die Skater-Boys zum Thema. Sie werden auf ihrer Odyssee durch Beverly Hills zunehmend zu Attraktionen. Zwei reiche Mädchen laden sie in ein luxuriöses Haus ein - die Verführung geht dann aber nur so weit, dass einer der Jungen ausführlich von den Sorgen in seinem Leben erzählen kann. Später gerät die Gruppe auf eine dekadente Party, und wieder erscheinen sie als Fetischobjekte aus der Realität "da draußen" in einer zunehmend surreal werdenden Umgebung. Irgendwann verlieren die Jungen einen ihrer Freunde, die Nacht bricht ein, und South Central ist endlos weit weg.
Larry Clark, den ein Fan einmal als "pervert-turned-auteur" bezeichnet hat, tut alles, um sich auf der Seite seiner Protagonisten zu halten und sie nicht selbst so zu bestaunen, wie die Leute in Beverly Hills es tun. Die Kamera ist höchst mobil, das Bild ist dreckig und fahrig, der Blick auf die Reichen ist ungläubig und doch begehrlich. Von der ersten Szene an gibt sich "Wassup Rockers" als semidokumentarisch: Einer der Darsteller spricht direkt in die Kamera, er spielt sich selbst und spricht für seine Freunde, die Clark von der Straße weg gecastet hat. Der Film folgt aber einer fiktionalen Dramaturgie und erweist dabei auch einem Klassiker über das Leben in L.A. seine Reverenz: "The Swimmer" von Frank Perry.
breb
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