Der international erfolgreiche, rumänische Regisseur Andrei Serban konnte für eine Neuinszenierung von Werther an der Wiener Staatsoper gewonnen werden. Was ihm an dem Werk faszinierte, waren die zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich hinter der Fassade der oberflächlich-sentimentalen Liebesgeschichte verbirgt. Er brachte dem Publikum den tieferen Sinn in diesem Stück näher. Er brach mit den typischen Sehgewohnheiten des Publikums und verlegte die Handlung in die 1950er Jahre. Auf diese Weise entfloh er dem vertrauten Werther-Ambiente.Am Pult stand der 1974 geborene Schweizer Philippe Jordan, der mit dieser Aufführung sein Operndebüt im Haus am Ring in Wien gab. Auch für den aus Argentinien stammenden Tenor Marcelo Alvarez (Werther), der bereits an den bedeutendsten Opernhäusern der Welt erfolgreich schaffen konnte, handelte es sich um die erste Wiener Premierenproduktion.