Tansania: Die Jagd auf Albinos und der illegale Handel mit ihren Organen stellen bis heute eine verführerische Einnahmequelle für die verarmte Arbeiterklasse jenes Landes dar, in dem das durchschnittliche Pro-Kopf-Jahreseinkommen bei 442 Dollar liegt. In diesem Kontext erzählt Noaz Deshe mit seinem Spielfilmdebüt WHITE SHADOW die Geschichte von Alias, einem Albino-Jungen, der nach der Ermordung seines Vaters aus dem Dorf zu seinem Onkel Kosmos in die Stadt flüchtet. Für diesen, einen LKW-Fahrer, der versucht mit kleinen Geschäften über die Runden zu kommen, verkauft Alias auf den Straßen der Stadt Sonnenbrillen, DVDs und Handys. Dabei verliebt er sich zum Missfallen seines Onkels in dessen Tochter Antoinette. Alias muss nun lernen, dass Überleben für ihn mehr bedeutet als Essen und ein Dach über dem Kopf zu haben. Trotz ständiger Wachsamkeit und Vorsicht, sucht er nach Freundschaft, die er in dem Albino-Jungen Salum findet. Mit dessen Hilfe gelingt es ihm, eine neue Identität, abseits der eines Gejagten, aufzubauen und sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.