Nach dem Abspann folgt noch eine kleine Szene.
Hollywood Collection ab 23.10.2009
Zum ersten Mal haben Mutanten die Wahl: ihre Einzigartigkeit zu bewahren, obwohl es sie von den Menschen isoliert und entfremdet, oder ihre Kräfte aufzugeben und Mensch zu werden. Die unterschiedlichen Ansichten der beiden Mutanten-Führer Charles Xavier, der an ein Miteinander glaubt, und Magneto, der das Recht des Stärkeren predigt, werden auf die äußerste Probe gestellt. Und lösen einen Krieg aus, der alle Kriege beenden könnte.
Die Gen-Forscherin Dr. Kavita Rao erfindet ein Serum, genannt "Hoffnung", das die Mutationen bekämpft und sogar heilen kann. Dieses umstrittene Mittel kursiert nun auch unter den X-Men, insbesondere bei Hank McCoy / Das Biest, der damit gegen seine Andersartigkeit ankämpfen will. Aber nicht jeder ist von der Wirkung des Mittels überzeugt und schnell entwickelt es sich zu einer tödlichen Waffe, gegen die die X-Men vereint kämpfen müssen.
Hollywood Collection ab 23.10.2009
Zum ersten Mal haben Mutanten die Wahl: ihre Einzigartigkeit zu bewahren, obwohl es sie von den Menschen isoliert und entfremdet, oder ihre Kräfte aufzugeben und Mensch zu werden. Die unterschiedlichen Ansichten der beiden Mutanten-Führer Charles Xavier, der an ein Miteinander glaubt, und Magneto, der das Recht des Stärkeren predigt, werden auf die äußerste Probe gestellt. Und lösen einen Krieg aus, der alle Kriege beenden könnte.
Die Gen-Forscherin Dr. Kavita Rao erfindet ein Serum, genannt "Hoffnung", das die Mutationen bekämpft und sogar heilen kann. Dieses umstrittene Mittel kursiert nun auch unter den X-Men, insbesondere bei Hank McCoy / Das Biest, der damit gegen seine Andersartigkeit ankämpfen will. Aber nicht jeder ist von der Wirkung des Mittels überzeugt und schnell entwickelt es sich zu einer tödlichen Waffe, gegen die die X-Men vereint kämpfen müssen.
Bonusmaterial
- Marvel Universe Trailer - Nicht verwendete Szenen - Audiokommentare - X-Men: Evolution einer Trilogie - Storyboardentwürfe und Modelle - Kinotrailer - Bildergalerien - FeaturetteFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.01.2013Für Recht und Gebrechlichkeit
Abendprügel: Arnold Schwarzenegger haut in "The Last Stand" dem modernen Kino seine Rente um die Ohren
Widerstand gegen verkehrs- und waffentechnisch zu jeder Untat gerüstete Asoziale ist Gemeinschaftsarbeit. Man braucht ein Team. Arnold Schwarzenegger - Sheriff Ray Owens - hat ein besonders trauriges am Bein: Einer ist zu dumm zum Schießen, ein anderer zu feig zum Kämpfen, der Nächste zu undiszipliniert zum Gehorchen und ein weiterer zu bekloppt zum Planen. Der einzige leidlich zuverlässige Mann in der Truppe ist eine Frau.
Der Sheriff selbst sitzt nur deshalb als Friedenswahrer in Sommerton, einer von viereinhalb unglaubwürdigen Häusern inklusive Seniorenkneipe umstellten Kreuzung in der Wüste nahe der mexikanischen Grenze, weil ihm das Geballer in Los Angeles irgendwann zu laut wurde. Das Rückgrat sinkt, Wirbel für Wirbel, in sich zusammen, die Muskeln hat das Leben weichgekocht, das Herz schwitzt Essig, vom Leib umzingelt, und wenn er ein Mordopfer nach Spuren absucht, braucht er dafür neuerdings eine Lesebrille.
Wie ein Pfadfinder, der einem Greis über die Straße hilft, ob der will oder nicht, führt der südkoreanische Regisseur Jee-woon Kim seinen von abgeschabten Ecken und Gelenk-Rost eher geschmückten als befleckten Star durch einen kompetent rhythmisierten, geschmeidig bewegten Beleg für die inzwischen nicht mehr neue Vermutung, dass das Erzamerikanische sich von Fremden und Zugereisten derzeit allerorten mit Leichtigkeit in postindustrielle Weltfolklore konvertieren lässt. Melancholische Türken machen längst bessere Western als die Coen-Brüder (Nuri Bilge Ceylan), monomanische Dänen bessere Weltuntergangspsychodramen als Abel Ferrara (Lars von Trier), und wenn ein Regisseur aus Südkorea den aufgepumpten Alten aus Österreich zum überhitzten jungen Kartellboss aus Mittelamerika sagen lässt: "You make us immigrants look bad!", ist damit ein Verteilungskampf auf den Punkt gebracht, vor dem sich die letzten Kulturprotektionisten auf dem dezentrierten Entertainment-Weltmarkt gern gruseln.
Anders als Schwarzeneggers ewiger Widerpart Sylvester Stallone, der sich schon 1997 von James Mangold in "Copland" in die Ohnmacht des physisch nicht Konkurrenzfähigen stoßen ließ, um sich mit einer der besten schauspielerischen Leistungen seiner Karriere wieder herauszuarbeiten, will Schwarzenegger in "The Last Stand" nicht beweisen, dass er noch mithalten kann. Im Gegenteil geht es hier darum, dass bestimmte Spielarten der Konkurrenz, der wechselseitigen Überbietung, des maskulinen Weitpinkelns nicht nur "a young man's game", sondern moralisch von Übel sind. Die Welt braucht einen Bremser, jemanden, der "Stop" sagt und dem entfesselten - die republikanischen Parteifreunde des ehemaligen Gouverneurs von Kalifornien würden, immer noch mit feuchten Augen, sagen: deregulierten - Irrsinn Einhalt gebietet.
Jee-woon Kim erzählt eine Metastory, in der nicht nur zwei Männer, sondern auch zwei Sorten Kino miteinander ringen. Das kann dieser Filmemacher, weil sein Inszenierungsstil, wie er mit beeindruckenden Handübungen in den Sparten Horror ("A Tale of Two Sisters", 2009) und Science-Fiction ("Doomsday Book", 2012) bewiesen hat, die Formen diverser Genres jederzeit selbst als inhaltliche Elemente von Erzählstrukturen deuten kann, ohne je in zitatplappernde Schlaumeierei abzugleiten. So steht Schwarzenegger in "The Last Stand" immer auch für die Sorte Film, die ihn berühmt gemacht hat, sein Feind aber, der Drogendealer, der einem von Forest Whitaker gespielten FBI-Obama mit etwas davonrast, das Auto heißt, aber schneller ist als jeder Hubschrauber, steht für eine andere, neue Art Film - nämlich für all das, wovon Schwarzenegger, Stallone, Bruce Willis sich bis vor kurzem abgehängt glauben mussten: für Superhelden (der Killerwagen wird als "Batmobile" apostrophiert), Fantasy-Feuerwerke, Morphing-Orgien.
Stallone hat, um sich dem Evolutionsdruck, der von diesem Zeug ausgeht, nicht zu beugen, in "The Expendables" auf sein übliches Mittel gesetzt, dasjenige des Pferdes aus Orwells "Animal Farm": "I will work harder." Walter Hill steht ihm dabei neuerdings zur Seite, Bruce Willis zieht im vierten Teil der "Die Hard"-Reihe grimmig mit.
Schwarzenegger jedoch will nicht über diese Hürde, er gräbt sich lieber ein und versucht, sie zu untertunneln. Das hat seinen eigenen Charme, wo es klappt - "Sheriff, wie fühlen Sie sich?" "Alt.". Die Szene funktioniert sogar in der deutschen Synchronisation (der Originalton sei dennoch empfohlen, weil man dabei erleben darf, dass der Ex-Politiker immer noch nicht ordentlich Englisch kann: "ä Seitäischn" für Bußgeldbescheid - goldig). "The Last Stand" leistet, was abendschwere Spät-Actionfilme leisten sollen: Er weckt zuerst Mitleid mit dem Überholten, verbittet sich dann dieses Mitleid scharf und verwandelt es so unversehens in eine Art Respekt, die etwas gilt, das eigentlich nicht gezeigt wird, an das die tatsächlichen Bilder aber fortlaufend erinnern. Schwarzenegger, patiniertes Schnitzel auf renitenten Beinen: Der hier war mal wer, wir haben uns von ihm retten, behüten und verteidigen (in Wirklichkeit: unterhalten, aufhetzen, entspannen und was vom Pferd oder Terminator erzählen) lassen - "Good for him", sagt Forest Whitaker am Ende sehr schön: ein Satz, der weiß, wie man etwas liebhaben muss, das zu zerbrechlich geworden ist, als dass man es noch in männerbündlerischem Überschwang brüllend an die Brust drücken dürfte.
Hoffentlich, denkt der Rezensent, gibt es, wenn ich demnächst auf zwanzigjährige Altenpfleger angewiesen bin, die, weil Deutschland keinen Zivildienst mehr hat, für menschenverachtende Stundenlöhne aufpassen werden, dass ich nicht aus dem Bett falle, weiterhin solche Filme, die ihnen beibringen, dass die schreckliche Welt, in der sie leben, noch viel schrecklicher wäre, wenn beschränkte, sture und sentimentale Fossilien mit Sinn für Anstand und Haltung wie Arnold und ich nicht immer das Allerschlimmste verhütet hätten.
Anstatt die Rechner heiß laufen zu lassen, setzt Jee-woon Kim auf Schauspielerei: Schwarzeneggers Gesicht, brüchiges Leder, liefert grandiose Landschaftsaufnahmen, Peter Stormare, mit Widerwärtigkeit gesalbt zu speckigstem Glanz, ist ein herrlicher Handlanger des Bösen, und ein winziger Gastauftritt von Harry Dean Stanton als staubiger, würdevoll vergnatzter Farmer gehört in Gold aufgewogen.
Kids, let me tell you: Erst wenn ihr die letzte Explosion nach Pixelfarben sortiert, den letzten Faustkampf dreidimensional um sich selbst gedreht und den letzte Kinowinkel mit Digital-Soundschaum zugeschmiert habt, werdet ihr feststellen, dass man Figuren, die sich wie ferngesteuerte Killerdrohnen bewegen und weder Ausrutscher noch Momente der Anfechtung kennen, nicht die Daumen drücken kann.
DIETMAR DATH
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Abendprügel: Arnold Schwarzenegger haut in "The Last Stand" dem modernen Kino seine Rente um die Ohren
Widerstand gegen verkehrs- und waffentechnisch zu jeder Untat gerüstete Asoziale ist Gemeinschaftsarbeit. Man braucht ein Team. Arnold Schwarzenegger - Sheriff Ray Owens - hat ein besonders trauriges am Bein: Einer ist zu dumm zum Schießen, ein anderer zu feig zum Kämpfen, der Nächste zu undiszipliniert zum Gehorchen und ein weiterer zu bekloppt zum Planen. Der einzige leidlich zuverlässige Mann in der Truppe ist eine Frau.
Der Sheriff selbst sitzt nur deshalb als Friedenswahrer in Sommerton, einer von viereinhalb unglaubwürdigen Häusern inklusive Seniorenkneipe umstellten Kreuzung in der Wüste nahe der mexikanischen Grenze, weil ihm das Geballer in Los Angeles irgendwann zu laut wurde. Das Rückgrat sinkt, Wirbel für Wirbel, in sich zusammen, die Muskeln hat das Leben weichgekocht, das Herz schwitzt Essig, vom Leib umzingelt, und wenn er ein Mordopfer nach Spuren absucht, braucht er dafür neuerdings eine Lesebrille.
Wie ein Pfadfinder, der einem Greis über die Straße hilft, ob der will oder nicht, führt der südkoreanische Regisseur Jee-woon Kim seinen von abgeschabten Ecken und Gelenk-Rost eher geschmückten als befleckten Star durch einen kompetent rhythmisierten, geschmeidig bewegten Beleg für die inzwischen nicht mehr neue Vermutung, dass das Erzamerikanische sich von Fremden und Zugereisten derzeit allerorten mit Leichtigkeit in postindustrielle Weltfolklore konvertieren lässt. Melancholische Türken machen längst bessere Western als die Coen-Brüder (Nuri Bilge Ceylan), monomanische Dänen bessere Weltuntergangspsychodramen als Abel Ferrara (Lars von Trier), und wenn ein Regisseur aus Südkorea den aufgepumpten Alten aus Österreich zum überhitzten jungen Kartellboss aus Mittelamerika sagen lässt: "You make us immigrants look bad!", ist damit ein Verteilungskampf auf den Punkt gebracht, vor dem sich die letzten Kulturprotektionisten auf dem dezentrierten Entertainment-Weltmarkt gern gruseln.
Anders als Schwarzeneggers ewiger Widerpart Sylvester Stallone, der sich schon 1997 von James Mangold in "Copland" in die Ohnmacht des physisch nicht Konkurrenzfähigen stoßen ließ, um sich mit einer der besten schauspielerischen Leistungen seiner Karriere wieder herauszuarbeiten, will Schwarzenegger in "The Last Stand" nicht beweisen, dass er noch mithalten kann. Im Gegenteil geht es hier darum, dass bestimmte Spielarten der Konkurrenz, der wechselseitigen Überbietung, des maskulinen Weitpinkelns nicht nur "a young man's game", sondern moralisch von Übel sind. Die Welt braucht einen Bremser, jemanden, der "Stop" sagt und dem entfesselten - die republikanischen Parteifreunde des ehemaligen Gouverneurs von Kalifornien würden, immer noch mit feuchten Augen, sagen: deregulierten - Irrsinn Einhalt gebietet.
Jee-woon Kim erzählt eine Metastory, in der nicht nur zwei Männer, sondern auch zwei Sorten Kino miteinander ringen. Das kann dieser Filmemacher, weil sein Inszenierungsstil, wie er mit beeindruckenden Handübungen in den Sparten Horror ("A Tale of Two Sisters", 2009) und Science-Fiction ("Doomsday Book", 2012) bewiesen hat, die Formen diverser Genres jederzeit selbst als inhaltliche Elemente von Erzählstrukturen deuten kann, ohne je in zitatplappernde Schlaumeierei abzugleiten. So steht Schwarzenegger in "The Last Stand" immer auch für die Sorte Film, die ihn berühmt gemacht hat, sein Feind aber, der Drogendealer, der einem von Forest Whitaker gespielten FBI-Obama mit etwas davonrast, das Auto heißt, aber schneller ist als jeder Hubschrauber, steht für eine andere, neue Art Film - nämlich für all das, wovon Schwarzenegger, Stallone, Bruce Willis sich bis vor kurzem abgehängt glauben mussten: für Superhelden (der Killerwagen wird als "Batmobile" apostrophiert), Fantasy-Feuerwerke, Morphing-Orgien.
Stallone hat, um sich dem Evolutionsdruck, der von diesem Zeug ausgeht, nicht zu beugen, in "The Expendables" auf sein übliches Mittel gesetzt, dasjenige des Pferdes aus Orwells "Animal Farm": "I will work harder." Walter Hill steht ihm dabei neuerdings zur Seite, Bruce Willis zieht im vierten Teil der "Die Hard"-Reihe grimmig mit.
Schwarzenegger jedoch will nicht über diese Hürde, er gräbt sich lieber ein und versucht, sie zu untertunneln. Das hat seinen eigenen Charme, wo es klappt - "Sheriff, wie fühlen Sie sich?" "Alt.". Die Szene funktioniert sogar in der deutschen Synchronisation (der Originalton sei dennoch empfohlen, weil man dabei erleben darf, dass der Ex-Politiker immer noch nicht ordentlich Englisch kann: "ä Seitäischn" für Bußgeldbescheid - goldig). "The Last Stand" leistet, was abendschwere Spät-Actionfilme leisten sollen: Er weckt zuerst Mitleid mit dem Überholten, verbittet sich dann dieses Mitleid scharf und verwandelt es so unversehens in eine Art Respekt, die etwas gilt, das eigentlich nicht gezeigt wird, an das die tatsächlichen Bilder aber fortlaufend erinnern. Schwarzenegger, patiniertes Schnitzel auf renitenten Beinen: Der hier war mal wer, wir haben uns von ihm retten, behüten und verteidigen (in Wirklichkeit: unterhalten, aufhetzen, entspannen und was vom Pferd oder Terminator erzählen) lassen - "Good for him", sagt Forest Whitaker am Ende sehr schön: ein Satz, der weiß, wie man etwas liebhaben muss, das zu zerbrechlich geworden ist, als dass man es noch in männerbündlerischem Überschwang brüllend an die Brust drücken dürfte.
Hoffentlich, denkt der Rezensent, gibt es, wenn ich demnächst auf zwanzigjährige Altenpfleger angewiesen bin, die, weil Deutschland keinen Zivildienst mehr hat, für menschenverachtende Stundenlöhne aufpassen werden, dass ich nicht aus dem Bett falle, weiterhin solche Filme, die ihnen beibringen, dass die schreckliche Welt, in der sie leben, noch viel schrecklicher wäre, wenn beschränkte, sture und sentimentale Fossilien mit Sinn für Anstand und Haltung wie Arnold und ich nicht immer das Allerschlimmste verhütet hätten.
Anstatt die Rechner heiß laufen zu lassen, setzt Jee-woon Kim auf Schauspielerei: Schwarzeneggers Gesicht, brüchiges Leder, liefert grandiose Landschaftsaufnahmen, Peter Stormare, mit Widerwärtigkeit gesalbt zu speckigstem Glanz, ist ein herrlicher Handlanger des Bösen, und ein winziger Gastauftritt von Harry Dean Stanton als staubiger, würdevoll vergnatzter Farmer gehört in Gold aufgewogen.
Kids, let me tell you: Erst wenn ihr die letzte Explosion nach Pixelfarben sortiert, den letzten Faustkampf dreidimensional um sich selbst gedreht und den letzte Kinowinkel mit Digital-Soundschaum zugeschmiert habt, werdet ihr feststellen, dass man Figuren, die sich wie ferngesteuerte Killerdrohnen bewegen und weder Ausrutscher noch Momente der Anfechtung kennen, nicht die Daumen drücken kann.
DIETMAR DATH
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main