Nach dem Abspann folgt noch eine kleine Szene.
Zum ersten Mal haben Mutanten die Wahl: ihre Einzigartigkeit zu bewahren, obwohl es sie von den Menschen isoliert und entfremdet, oder ihre Kräfte aufzugeben und Mensch zu werden. Die unterschiedlichen Ansichten der beiden Mutanten-Führer Charles Xavier, der an ein Miteinander glaubt, und Magneto, der das Recht des Stärkeren predigt, werden auf die äußerste Probe gestellt. Und lösen einen Krieg aus, der alle Kriege beenden könnte.
Die Gen-Forscherin Dr. Kavita Rao erfindet ein Serum, genannt "Hoffnung", das die Mutationen bekämpft und sogar heilen kann. Dieses umstrittene Mittel kursiert nun auch unter den X-Men, insbesondere bei Hank McCoy / Das Biest, der damit gegen seine Andersartigkeit ankämpfen will. Aber nicht jeder ist von der Wirkung des Mittels überzeugt und schnell entwickelt es sich zu einer tödlichen Waffe, gegen die die X-Men vereint kämpfen müssen.
Zum ersten Mal haben Mutanten die Wahl: ihre Einzigartigkeit zu bewahren, obwohl es sie von den Menschen isoliert und entfremdet, oder ihre Kräfte aufzugeben und Mensch zu werden. Die unterschiedlichen Ansichten der beiden Mutanten-Führer Charles Xavier, der an ein Miteinander glaubt, und Magneto, der das Recht des Stärkeren predigt, werden auf die äußerste Probe gestellt. Und lösen einen Krieg aus, der alle Kriege beenden könnte.
Die Gen-Forscherin Dr. Kavita Rao erfindet ein Serum, genannt "Hoffnung", das die Mutationen bekämpft und sogar heilen kann. Dieses umstrittene Mittel kursiert nun auch unter den X-Men, insbesondere bei Hank McCoy / Das Biest, der damit gegen seine Andersartigkeit ankämpfen will. Aber nicht jeder ist von der Wirkung des Mittels überzeugt und schnell entwickelt es sich zu einer tödlichen Waffe, gegen die die X-Men vereint kämpfen müssen.
Bonusmaterial
- 24 Season 4, Episode 1 - Audiokommentar von Brett Ratner, Zack Penn und Simon KinbergFrankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.09.2000Zwei Superhelden wohnen, ach! in meiner Brust
"Godzilla" wirkt dagegen klein und schmächtig: Bryan Singers "X-Men" retten den Comic fürs Kino
Superheldencomics wurden noch unter der Bettdecke gelesen, als die meisten anderen Bildergeschichten schon stolz auf dem Nachtkästchen liegen durften. Man kann das dem Wirken wohlmeinender Pädagogen zuschreiben. Sie mochten in den Superhelden weder phantastische noch realistische Geschöpfe sehen, sondern bloß Umkehrbilder der kindlichen Ohnmachtsgefühle. Das klingt plausibel, solange man es vermeidet, solche Hefte in die Hand zu nehmen. Denn die meisten sind nicht so einfach gestrickt wie der bekannte "Superman". Wenn sie überhaupt kindliche Erfahrungen aufnehmen, dann am ehesten die des Größerwerdens, die darin besteht, daß mit den Kräften auch die Probleme wachsen. Denn meist, so lernt der Leser, werden die übernatürlichen Kräfte der Helden teuer bezahlt: mit fortwährenden Gewissenskonflikten, sozialer Vereinsamung, körperlichen Deformationen oder wenigstens mit dem Zwang, alberne Kostüme zu tragen.
Ob die 1963 begonnene Comicserie "X-Men" tatsächlich, wie jetzt behauptet, die Ideen der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung aufnahm, mag dahingestellt bleiben. Zuwenig haben die dort gezeigten Bürger zweiter Klasse mit denen des wirklichen Lebens zu tun. Kein Zufall jedoch dürfte es sein, daß die gleichnamige Verfilmung in eine Zeit fällt, die dank des gentechnischen Fortschritts für Gedankenspiele empfänglich geworden ist.
"X-Men" spielt vorwiegend an der "Xavier-Schule für begabte junge Leute", was jedoch niemanden dazu verleiten sollte, das wohl vor allem an Jugendliche gerichtete Werk für einen College-Film zu halten. Denn die Schüler und das Lehrpersonal sind allesamt Mutanten, das heißt hier höherentwickelte Menschen, die beispielsweise Gewitter beschwören, Energiestrahlen entsenden oder ihre Gestalt verändern können. Wer sich an diese Vorstellung gewöhnt hat, wird den Rest der Handlungsanlage vergleichsweise vernünftig finden. Es gibt einen gewissenlosen Senator, der in der Bevölkerung die Angst vor den Mutanten schürt. Und während die einen sich unerkannt in Xaviers Privatschule verbergen, wo er sie lehrt, ihre Kräfte in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen, scharen sich die anderen um ihren Anführer Magneto, der, man kann es sich denken, die Weltherrschaft erringen will. Es kommt zum Kampf zwischen beiden Gruppen um die Zukunft des gewöhnlichen Menschen, der hier fast nur in der Gestalt hysterischer oder um ihr Leben laufender Spießbürger in Erscheinung tritt.
Aus einem Comic einen Zeichentrickfilm zu machen erscheint schon schwierig genug. Ihn als Spielfilm auf die Leinwand zu bringen ist ein Kunststück, das bislang nur wenigen glückte. Die Zack-Peng-Bumm-Szenen erweisen sich dabei als das geringere Problem - jedenfalls dann, wenn den Produzenten wie hier ein Budget von 150 Millionen Mark zur Verfügung steht. Schwer zu adaptieren ist vielmehr die Freiheit des Comic-Künstlers, alles wegzulassen, was ihm verzichtbar erscheint. Die meisten Superheldenfilme kranken daran, daß die Helden ihre Kostüme nicht ausfüllen können und die Regisseure versuchen, mit Action und Slapstick darüber hinwegzutäuschen.
Das ist hier nicht so. Bryan Singer, der mit "Die üblichen Verdächtigen" bekannt geworden ist, erweitert nicht nur die Comicästhetik um düstere metallische Kullissen, er beweist auch Feingefühl bei der Ausformung der Charaktere. Die Rollen der Widersacher Xavier und Magneto besetzte er mit den Briten Patrick Stewart und Ian McKellen. Beide zählen nicht zu denen, mit deren Namen allein man Kinosäle füllt. Aber als Shakespeare-Darsteller mit langer Bühnenerfahrung schaffen sie es, auch dem trivialen Pathos ihrer Figuren etwas Würde zu geben. Sie ersparen dem Zuschauer das Augenzwinkern, das mancher Star bei Auftritten "unter Niveau" zeigen zu müssen meint. Die Ernsthaftigkeit, mit der dieser kleine Spaß in Szene gesetzt wird, erinnert an die großen Tage des japanischen Monsterfilms.
MICHAEL ALLMAIER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Godzilla" wirkt dagegen klein und schmächtig: Bryan Singers "X-Men" retten den Comic fürs Kino
Superheldencomics wurden noch unter der Bettdecke gelesen, als die meisten anderen Bildergeschichten schon stolz auf dem Nachtkästchen liegen durften. Man kann das dem Wirken wohlmeinender Pädagogen zuschreiben. Sie mochten in den Superhelden weder phantastische noch realistische Geschöpfe sehen, sondern bloß Umkehrbilder der kindlichen Ohnmachtsgefühle. Das klingt plausibel, solange man es vermeidet, solche Hefte in die Hand zu nehmen. Denn die meisten sind nicht so einfach gestrickt wie der bekannte "Superman". Wenn sie überhaupt kindliche Erfahrungen aufnehmen, dann am ehesten die des Größerwerdens, die darin besteht, daß mit den Kräften auch die Probleme wachsen. Denn meist, so lernt der Leser, werden die übernatürlichen Kräfte der Helden teuer bezahlt: mit fortwährenden Gewissenskonflikten, sozialer Vereinsamung, körperlichen Deformationen oder wenigstens mit dem Zwang, alberne Kostüme zu tragen.
Ob die 1963 begonnene Comicserie "X-Men" tatsächlich, wie jetzt behauptet, die Ideen der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung aufnahm, mag dahingestellt bleiben. Zuwenig haben die dort gezeigten Bürger zweiter Klasse mit denen des wirklichen Lebens zu tun. Kein Zufall jedoch dürfte es sein, daß die gleichnamige Verfilmung in eine Zeit fällt, die dank des gentechnischen Fortschritts für Gedankenspiele empfänglich geworden ist.
"X-Men" spielt vorwiegend an der "Xavier-Schule für begabte junge Leute", was jedoch niemanden dazu verleiten sollte, das wohl vor allem an Jugendliche gerichtete Werk für einen College-Film zu halten. Denn die Schüler und das Lehrpersonal sind allesamt Mutanten, das heißt hier höherentwickelte Menschen, die beispielsweise Gewitter beschwören, Energiestrahlen entsenden oder ihre Gestalt verändern können. Wer sich an diese Vorstellung gewöhnt hat, wird den Rest der Handlungsanlage vergleichsweise vernünftig finden. Es gibt einen gewissenlosen Senator, der in der Bevölkerung die Angst vor den Mutanten schürt. Und während die einen sich unerkannt in Xaviers Privatschule verbergen, wo er sie lehrt, ihre Kräfte in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen, scharen sich die anderen um ihren Anführer Magneto, der, man kann es sich denken, die Weltherrschaft erringen will. Es kommt zum Kampf zwischen beiden Gruppen um die Zukunft des gewöhnlichen Menschen, der hier fast nur in der Gestalt hysterischer oder um ihr Leben laufender Spießbürger in Erscheinung tritt.
Aus einem Comic einen Zeichentrickfilm zu machen erscheint schon schwierig genug. Ihn als Spielfilm auf die Leinwand zu bringen ist ein Kunststück, das bislang nur wenigen glückte. Die Zack-Peng-Bumm-Szenen erweisen sich dabei als das geringere Problem - jedenfalls dann, wenn den Produzenten wie hier ein Budget von 150 Millionen Mark zur Verfügung steht. Schwer zu adaptieren ist vielmehr die Freiheit des Comic-Künstlers, alles wegzulassen, was ihm verzichtbar erscheint. Die meisten Superheldenfilme kranken daran, daß die Helden ihre Kostüme nicht ausfüllen können und die Regisseure versuchen, mit Action und Slapstick darüber hinwegzutäuschen.
Das ist hier nicht so. Bryan Singer, der mit "Die üblichen Verdächtigen" bekannt geworden ist, erweitert nicht nur die Comicästhetik um düstere metallische Kullissen, er beweist auch Feingefühl bei der Ausformung der Charaktere. Die Rollen der Widersacher Xavier und Magneto besetzte er mit den Briten Patrick Stewart und Ian McKellen. Beide zählen nicht zu denen, mit deren Namen allein man Kinosäle füllt. Aber als Shakespeare-Darsteller mit langer Bühnenerfahrung schaffen sie es, auch dem trivialen Pathos ihrer Figuren etwas Würde zu geben. Sie ersparen dem Zuschauer das Augenzwinkern, das mancher Star bei Auftritten "unter Niveau" zeigen zu müssen meint. Die Ernsthaftigkeit, mit der dieser kleine Spaß in Szene gesetzt wird, erinnert an die großen Tage des japanischen Monsterfilms.
MICHAEL ALLMAIER
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