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Produktdetails
  • Hersteller: David Fincher
  • FSK: ohne Alterseinschränkung gemäß §14 JuSchG
  • EAN: 7321925005721
  • Artikelnr.: 24868641
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.09.2008

Hier spricht der Zodiac

Manchmal gibt es nichts Spannenderes, als sich von der Fiktion zurück zur Wirklichkeit führen zu lassen. Beispielsweise mit dem neuen 2-Disc-Director's-Cut von David Finchers "Zodiac" (Warner), seiner Nacherzählung der erfolglosen Suche nach dem gleichnamigen Killer. Das passt zur Neuauflage der Dirty-Harry-Collection (F.A.Z. vom 23. Juli), die sich damals ja schon zeitnah ihren eigenen Reim auf die Mordserie machte, die 1969 San Francisco in Angst und Schrecken versetzte. Dort hieß der Killer Scorpio - und die Selbstjustiz, die Clint Eastwood am Ende übt, ist auch eine irgendwie verzweifelte Antwort auf die damals bereits seit zwei Jahren auf der Stelle tretenden Ermittlungen. In "Zodiac" wiederum gibt es eine Szene, in der einer der Ermittler genervt die Premiere von "Dirty Harry" verlässt, weil er die Freiheiten, die sich der Film mit dem Fall herausnimmt, nicht erträgt. Das ist schon deswegen kurios, weil sich natürlich auch Fincher etliche Freiheiten erlaubt hat (nachzulesen auf zodiackillerfacts.com/movie.htm). Das ist zwar Erbsenzählerei, aber schon deswegen interessant, weil auf "Zodiac" zwei Dokumentationen von David Prior sind, in denen all die realen Vorbilder für Finchers Film noch mal befragt werden. Die Begegnungen sind in mehrfacher Hinsicht bewegend: Zum einen laden sie die Fiktion mit Realitätsgehalt auf; zum zweiten sind fast vierzig Jahre vergangen, die man in diese Gesichter hineinzulesen versucht; und zum dritten verblüfft, wie sehr Fincher nach Ähnlichkeit besetzt hat. Der echte Robert Graysmith hat dieselben großen, melancholischen Augen wie Jake Gyllenhaal, Mark Ruffalo wirkt seinem Vorbild David Toschi wie aus dem Gesicht geschnitten, und auch Dermot Mulroney ist aus demselben Holz geschnitzt wie Captain Lee. Erstaunlich ist aber vor allem, dass die Dokus zu einem anderen Schluss kommen als der Film: dass die Beweislage gegen Arthur Leigh Allen nicht ausreicht. Aber das ist eben Fiktion: Sie mag keine ungelösten Fälle.

malt

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