Dreitausendeinhundertfünfundsechzig mal war Johann Reichhart dienstlich im Einsatz. Reichhart war Bayerns letzter Scharfrichter. Seit 1924 richtete er Mörder und Sittlichkeitsverbrecher hin, aber auch Unschuldige und "Politische" wie die Geschwister Scholl - ja einmal sogar seine eigenen Lebensretter. Und plötzlich, Dezember 1948, steht er selbst vor Gericht. Beschuldigter der Gruppe zwei! Nazihelfer! "Dabei hat er doch nur seine Arbeit gemacht!" Hat er? Wer benutzte wen? Ein System wie das Dritte Reich seinen Erfüllungsgehilfen oder umgekehrt? Sein Amt machte Reichhart zur geächteten Person. Seine Ehe scheiterte, sein Sohn beging Selbstmord. Der letzte Scharfrichter Bayerns - eine tragische Figur, ein Leben voller Widersprüche, voller moralischer Fragen und heimgesucht von 3165 Gespenstern. Bernhard Setzweins Theaterstück "3165 - Monolog eines Henkers" wurde im Dezember 2007 uraufgeführt und für die Hörspielfassung vom Autor überarbeitet. In den Rollen des Scharfrichters und seiner Lebensgefährtin Erika spielen Christian Hofmann und Waltraud Janner-Stahl so überzeugend, dass man beim Zuhören zuweilen die Klinge im eigenen Nacken spürt.
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